Cloud-Vorteile richtig nutzen: Was heute alles möglich ist!

Vom Nischenprodukt zur bevorzugten Lösung in nur wenigen Jahren: Business-Clouds sind in der Geschäftswelt längst zum IT-Standard geworden. Das gilt in Großunternehmen ebenso wie im Mittelstand. Dabei erweisen sich Großtrends wie Künstliche Intelligenz (KI), Big Data und Unified Messaging als zusätzliche Booster für die Cloud-Technologie. Wie Sie deren Potenzial auch für Ihr Unternehmen nutzen und die Kosten- und Produktivitätsvorteile von Cloud Computing voll ausreizen, erfahren Sie hier.

Rund die Hälfte aller deutschen Unternehmen nutzt inzwischen Cloud Computing. Weitere 30 Prozent planen den Einsatz oder diskutieren ihn derzeit firmenintern. Das hat eine aktuelle Umfrage des ifo-Institutes ergeben.

Dabei ist Cloud Computing keineswegs nur für Großunternehmen interessant. Auch unter den kleinen und mittleren Unternehmen haben inzwischen rund 40 Prozent zumindest Teile ihrer IT-Infrastruktur in eine Datenwolke ausgelagert. Gründe dafür sind nicht nur die handfesten Kostenvorteile. Dieser Artikel zeigt auf, wo die weiteren Vor- und Nachteile von Cloud Computing liegen und welche Branchen davon besonders profitieren.

Was ist Cloud Computing?

Cloud Computing beschreibt IT-Ressourcen, die von einem Dienstleister über eine Datenverbindung in der „Datenwolke des Internets“ bereitgestellt werden. Dabei ist es nicht entscheidend, wo die Server, auf denen die Berechnungen ausgeführt werden – sie sind „einfach da“. Eine intelligente Steuerung im Hintergrund sorgt üblicherweise dafür, dass die tatsächliche Berechnung geografisch gesehen in einem Rechenzentrum möglichst nah beim Kunden geschieht. Gemietet werden können beispielsweise Speicherplatz, Rechenleistung, reale oder virtuelle Server oder auch Software, die direkt in der Cloud installiert und ausgeführt wird.
Die letztgenannte Dienstleistung wird auch als Software-as-a-Service (SaaS) bezeichnet. Ein bekanntes Beispiel hierfür ist die Office-Software Microsoft 365, die Sie als Cloud-Dienst mieten können. Einige Anbieter vermieten auch komplette Arbeitsplätze in der Cloud als sogenannten Workplace-as-a-Service – inklusive Business-Suite, Speicherplatz und Kommunikationssoftware.
Das Auslagern von Ressourcen in die Cloud bietet Ihnen viele Vorteile: Geräte, die auf eine Cloud zugreifen, benötigen normalerweise weniger Rechenleistung und Speicher, da alle Daten auf den Cloud-Servern bereitgehalten und dort auch verarbeitet werden. So können Sie mit dem Smartphone auf dieselben Daten und Anwendungen zugreifen wie von einem stationären Computer und dabei leistungsintensive Berechnungen etwa für die Grafik- und Videobearbeitung oder bei der Analyse von Big Data mittels künstlicher Intelligenz einfach in die Cloud auslagern.
Die Datenverbindung in eine Cloud kann verschlüsselt über das Internet eingerichtet werden, aber auch über eine separate Datenleitung. Dabei haben Sie als Kund:in die Wahl zwischen einer sogenannten Private Cloud, die exklusiv nur für Ihr Unternehmen eingerichtet wird; oder der deutlich preisgünstigeren Public Cloud, in der für Ihre Cloud-Ressourcen mehr Platz zu einem günstigeren Preis zur Verfügung steht. Eine Public Cloud wird zeitgleich auch von anderen Kund:innen genutzt, die dort jeweils eigene Speicherbereiche haben, die voneinander getrennt sind.
Je nach Vertragsmodell mieten Sie dabei nur die reinen IT-Ressourcen in der Cloud („Bare Metal“, auf deutsch etwa: „nur das Metall“). Oder Sie entscheiden sich für eine sogenannte Managed Cloud. Beim Managed Hosting Ihrer Cloud übernimmt Ihr Anbieter viele Aufgaben für Sie: Er legt beispielsweise Benutzerkonten an, richtet virtuelle Arbeitsplätze ein und sichert Daten. Außerdem überwacht er alle Ihre Ressourcen und stellt bei Engpässen automatisch weiteren Serverplatz in der Cloud für Sie bereit.
Im Unterschied zur Public Cloud für mehrere Kund:innen steht die sogenannte Private Cloud nur Ihren Unternehmen allein exklusiv zur Verfügung. Eine solche Private Cloud können Sie bei einem Dienstleister in dessen Rechenzentrum anmieten.
Sie können diese aber auch an Ihrem Unternehmenssitz in Ihren eigenen Räumlichkeiten betreiben lassen. Auch hier haben Sie wieder die Wahl, ob Sie die Cloud selbst installieren und verwalten möchten oder diese Aufgabe an Ihren Cloud-Dienstleister übertragen.
Viele Unternehmen betreiben eine sogenannte Hybrid-Cloud – eine Mischform aus Public und Private Cloud. Wenn Sie die einzelnen Bestandteile der Unternehmens-Cloud zusätzlich auch noch bei verschiedenen Anbietern anmieten, spricht man von einer Multicloud.

Welche Vorteile bietet Cloud-Computing für Ihr Unternehmen?

Der Begriff Cloud-Computing umfasst sämtliche Services und Ressourcen rund um die Nutzung der Cloud. Hierbei müssen bestimmte technische Kriterien erfüllt werden, die das US-amerikanischen National Institute of Standards und Technology (NIST) definiert hat. Die Definition des Cloud-Computings umfasst:
  • On-Demand Self-Service: Nutzer:innen können benötigte Ressourcen flexibel anfordern, ohne jeweils den Kundenservice des Anbieters in Anspruch zu nehmen.
  • Broad Network Access: Standardisierte Methoden sorgen für den uneingeschränkten Zugang zu Cloud-Computing-Angeboten. Dabei dürfen keine ungewöhnlichen (selten verwendeten) Protokolle eingesetzt werden.
  • Resource Pooling: Cloud-Computing ist erst durch den Zusammenschluss von mehreren Recheninstanzen möglich. Diese „Pools” versorgen viele Nutzer:innen gleichzeitig mit Speicher oder Rechenpower. Meist stellen die Anbieter die Ressourcen in Form von dynamisch organisierten Serverfarmen zur Verfügung.
  • Rapid Elasticity: Die Anbieter von Cloud-Kapazitäten müssen diese schnell und bedarfsgerecht ausliefern und skalieren können, meist durch eine automatisierte Ressourcenbereitstellung.
  • Measured Service: Die ständige Überwachung aller Cloud-Computing-Angebote seitens des Anbieters erhöht die Transparenz und die Sicherheit für den Anbieter und die Nutzer:innen.

Effizienz und Kostenersparnis

Eine Cloud ist in der Regel deutlich wirtschaftlicher als klassische physische Server an Ihrem Unternehmensstandort („On-Premises“). Denn im Rechenzentrum werden Ihre Server kostengünstig auf sehr viel größeren Systemen per Software repliziert (Virtualisierung). Dieses Virtualisieren ist viel einfacher und damit kostengünstiger als der Zusammenbau und die Administration realer Serversysteme.
Wird ein virtueller Server gerade nicht genutzt, wird dessen Rechenleistung anderen Nutzer:innen zur Verfügung gestellt. Dadurch wird beim Cloud-Computing die vorhandene Hardware immer optimal ausgenutzt.
Es gibt zudem in Kombination mit virtuellen Arbeitsplatzrechnern keine teuren persönlichen Computer mehr, die ungenutzt herumstehen, weil Mitarbeiter:innen gerade im Urlaub sind oder Arbeitsplätze aus anderen Gründen nicht besetzt sind. Durch das Mieten Ihrer IT-Ressourcen und Verwendung kostengünstiger sogenannter Barebone-Systeme ohne eigene Festplatte und andere übliche Hardware reduzieren Sie also nicht nur Capex-Ausgaben. Sie nutzen sowohl die gekaufte, als auch die gemietete virtuelle Hardware auch noch besser aus.
Ihre Mitarbeiter:innen können auf ihren virtuellen Systemen in der Cloud dennoch genau so arbeiten, als wären vergleichsweise leistungsstarke Computer physisch vorhanden. Gleichzeitig sparen Sie Zeit und Geld bei der Administration: Benötigen Sie beispielsweise einen neuen Testcomputer für die Produktentwicklung, richten Sie ihn mit wenigen Klicks in Ihrer Cloud lauffähig ein. Sie löschen ihn auch ebenso schnell wieder aus dem Cloudspeicher, sobald Sie oder Ihre Mitarbeiter:innen ihn nicht mehr benötigen. Der Zugriff darauf erfolgt von jedem beliebigen Ort im Büro oder aus der Ferne heraus, so als hätte man das Gerät die ganze Zeit dabei.
Zudem sparen Sie die Kosten für ein Rechenzentrum oder Serverräume an Ihrem Unternehmenssitz, weil Sie Ihre Daten oder einen Großteil dieser Daten direkt in der Cloud bearbeiten und speichern.
Laut einer Umfrage der Unternehmensberatung KPMG unter deutschen Unternehmen mit mindestens 50 Mitarbeiter:innen setzen inzwischen rund 97 Prozent von ihnen auf Cloud-Lösungen. Dabei verfolgen 16 Prozent eine sogenannte Cloud-Only-Strategie und transferieren ihre gesamten Datenbestände ausnahmslos in die Cloud oder haben dies bereits getan.

Integration mit dem IoT

Laut ifo-Institut ist die Cloud besonders im verarbeitenden Gewerbe beliebt, sowie bei Unternehmen der Pharma- und Automobilindustrie. Autohersteller und Maschinenbauer profitieren dabei davon, dass sie eine Firmencloud besser integrieren können – besonders wegen der wachsenden Anzahl sogenannter IoT-Geräte, die mit dem Umbau zur Industrie 4.0 aufkommt. Laut Schätzungen von Expert:innen sollen bis 2030 rund 30 Milliarden Geräte und Maschinen weltweit im Internet of Things (IoT) untereinander und mit zahlreichen Datennetzen verknüpft sein.
Industrieunternehmen können dann beispielsweise Bestell- und Bestandsdaten aus ihrer Firmencloud direkt mit den Bewegungsdaten der LKW ihrer Zulieferer abgleichen und diese Informationen wiederum in die laufende Produktion einfließen lassen. Werden etwa bestellte Vorprodukte nicht mehr rechtzeitig angeliefert, wird die Reihenfolge der Fertigungslose in der Fabrikhalle einfach getauscht, damit es keine Leerlaufzeiten gibt.
Ein anderes Beispiel: Mehrere Unternehmen entlang einer Produktionskette richten eine gemeinsame Produkt-Cloud ein, in der sie Daten zu Entwicklung, Herstellung, Vertrieb und Wartung ihrer Produkte zusammentragen.
So kann später ein:e Wartungstechniker:in beim Kundentermin auf einem Diagnosegerät ablesen, wann und wo ein bestimmtes Bauteil einer Maschine hergestellt wurde, welche Einsatzhistorie es hat und ob es bereits einmal ausgetauscht wurde.
Er oder sie kann dieses Bauteil über das Diagnosegerät auch direkt nachbestellen und die Lieferung bei Bedarf priorisieren. Umgekehrt können alle beteiligten Unternehmen in der gemeinsamen Cloud sehen, welche Bauteile welche Laufzeiten und Reparaturzyklen haben und daraus dann Informationen für Entwicklung und Fertigung ableiten.

Skalierung

Die einfache Skalierbarkeit von Cloud-Ressourcen ist ein weiterer wichtiger Vorteil der Datenwolke. Bei Bedarf können Sie zusätzliche Rechenleistung oder weitere virtuelle Systeme in wenigen Sekunden hinzubuchen oder auch wieder an Ihren Cloud-Dienstleister zurückgeben. Je nach Cloudmodell funktioniert dies sogar automatisch, sobald beispielsweise Datenverkehr und Rechenleistung in Ihrem Netzwerk ansteigen oder wieder sinken.
So bezahlen Sie je nach Vertragsmodell immer nur für die tatsächlich genutzte Leistung und können trotzdem jederzeit bei Bedarf schnell Rechenpower hinzubuchen. Zugleich machen Sie Ihre Systeme und Ihre Website damit auch robuster gegenüber unerwarteten Lastschwankungen, etwa durch einen möglichen DDoS-Angriff aus dem Internet.

Geschwindigkeit

Viele rechenintensive Anwendungen werden inzwischen hauptsächlich als Clouddienste angeboten: so zum Beispiel die Verarbeitung von Big Data, die Spracherkennung und -übersetzung oder die Bildbearbeitung mittels künstlicher Intelligenz.
Hierbei buchen Sie nicht mehr eine komplette Software, sondern nur noch eine bestimmte Funktion, beispielsweise die Umwandlung einer Sprachaufzeichnung in eine Textnachricht oder die Analyse von Börsendaten per künstlicher Intelligenz. Solche über die Cloud buchbaren Dienste werden auch als „Function as a Service“ bezeichnet. Hier kann die Cloud ihren Geschwindigkeitsvorteil voll ausspielen. Selbst komplizierte Berechnungen erfolgen dort nahezu in Echtzeit auf dafür speziell optimierter Hardware.
Aber auch im eigenen Firmennetz merken Sie den Tempovorteil der Cloud. Ein firmenweites Backup oder das Einspielen der neuesten Betriebssystemversion zeitgleich auf allen Arbeitsplatzcomputern bremst nicht mehr die Produktivität Ihrer Mitarbeiter:innen aus, weil diese Prozesse unauffällig im Hintergrund ablaufen.

Sicherheit

Der Begriff Sicherheit hat in der Informationstechnik zwei Dimensionen, nämlich den Schutz vor kriminellen Hacker:innen und den Schutz vor Datenverlust:
Eine Private Cloud, die nur über eine eigene, verschlüsselte Datenleitung von Ihrem Unternehmensstandort aus erreichbar ist, liefert Ihnen den höchstmöglichen Schutz gegen Datendiebstahl. Aber auch eine über das Internet erreichbare Public Cloud können Sie mittels Ende-zu-Ende-Verschlüsselung und weiteren Maßnahmen gegen Hackingattacken absichern. Je nach gewähltem Vertragsmodell übernimmt Ihr Cloudanbieter für Sie den Schutz Ihrer Daten gegen Hackingattacken. Dann spielt er Ihnen beispielsweise regelmäßig die neuesten Antivirenprogramme ein, scannt Ihren Cloudspeicher auf Malware und überwacht mittels künstlicher Intelligenz alle Verbindungen in Ihrer Cloud, um verdächtige Aktivitäten umgehend aufzuspüren.
Stichwort Datenverlust: Innerhalb Ihrer Cloud können Sie Ihre Daten sehr leicht als Cloud-Backup sichern. Wenn Sie dies mit Ihrem Clouddienstleister im Servicevertrag entsprechend vereinbaren, sichert er Ihre Daten sogar automatisch und dies auch noch in unterschiedlichen Rechenzentren an verschiedenen Orten. So sind Ihre Geschäftsdaten selbst gegen Stromausfälle oder Naturkatastrophen an einem einzelnen Standort geschützt.

Zuverlässigkeit

Cloudserver enthalten besonders zuverlässige Hardware-Komponenten, darunter Festplatten, die auf sehr viele Lese- und Schreibzugriffe ausgelegt sind und obendrein als sogenannte RAID-Systeme gegen phyischen Datenverlust aufgrund von Defekten weitgehend abgesichert sind. Auf den einzelnen Geräten laufen außerdem permanent Diagnoseprogramme. So können mögliche Ausfälle oft schon vorhergesagt und die betroffene Hardware rechtzeitig vor dem Ausfall ausgetauscht werden. Dieses Verfahren wird auch als Predictive Maintenance bezeichnet.
Cloud-Rechenzentren sind zudem stets klimatisiert, weitgehend staubfrei und gegen viele Umwelteinflüsse geschützt. Fällt trotzdem einmal Hardware innerhalb Ihres Cloudspeichers aus, so werden die Datenzugriffe in der Regel in Echtzeit auf Ersatzsysteme umgeleitet.
Selbst Ihr gesamtes Unternehmensnetz können Sie je nach gewähltem Vertragsmodell permanent in der Cloud sichern – mit allen Dokumenten, die in diesem Moment bearbeitet werden. Fällt Ihr Unternehmensnetz durch eine technische Störung oder eine Hackingattacke aus, können Sie unterbrechungsfrei auf eine gesicherte Version umschalten. So können Sie einfach weiterarbeiten, ohne dass Ihre Mitarbeiter:innen die Umschaltung überhaupt bemerken. Die Sicherung selbst erfolgt im laufenden Betrieb kontinuierlich als sogenanntes „Hot Backup“.

Zugänglichkeit

Ist Ihre Cloud direkt aus dem Internet erreichbar, können Sie und Ihre Mitarbeiter:innen auf Dienstreisen oder von zu Hause aus unmittelbar auf die Cloud und die dort gespeicherten Geschäftsdaten zugreifen. Dafür müssen Sie sich nicht erst in Ihr Firmennetz einwählen.
Viele Clouds sind gut an die sogenannten Backbones angebunden, also die übergeordneten Verteilerknoten des Internets. Das verschafft Ihnen deutliche Tempovorteile: So können Sie auch aus dem Ausland meist schneller auf Ihre Cloud zugreifen als auf das Rechenzentrum Ihres Firmennetzes am Unternehmenssitz.

Wettbewerbsvorteile und höhere Innovationsfähigkeit

Wenn Sie dank Cloud-Services Ihre IT-Kosten senken können, verschafft Ihnen das erhebliche Zeit- und Kostenvorteile gegenüber Ihren Wettbewerbern.
Unternehmen, die Cloud Computing betreiben, können neue Services und Dienstleistungen zudem oft schneller in ihre vorhandenen Prozesse einbinden, weil die eigene Cloud häufig bereits die entsprechenden Schnittstellen dafür bietet.
Davon profitieren Sie beispielsweise, wenn Sie erstmalig neue KI-Funktionen für Ihre Buchhaltung, die Kundendatenanalyse oder das Business Development nutzen wollen. Im Idealfall stellt Ihr Cloudanbieter diese Funktionen selbst zur Verfügung und schaltet sie in Ihrer Firmencloud frei.
Sie zahlen dann pro Funktionsaufruf, haben aber keinen zusätzlichen Aufwand für die Installation der Funktionen an Ihrem Unternehmensstandort, wie es bei einer klassischen IT-Infrastruktur der Fall wäre. Wollen Sie die Funktionen doch nicht weiter nutzen, deaktivieren Sie diese ebenso einfach wieder in Ihrer Firmencloud.

Nachhaltigkeit

IT-Systeme benötigen viel Energie. So hat der IT-Fachverband Bitkom ermittelt, dass Rechenzentren und lokale IT-Installationen für rund drei Prozent des gesamten Stromverbrauchs in Deutschland verantwortlich sind. Insbesondere die Abwärme von lokal installierten Arbeitsplatzcomputern kann in der Regel nicht genutzt werden und heizt im Sommer Ihre Büroräume sogar noch zusätzlich auf.
Cloudserver erzeugen hingegen – gemessen an der Rechenleistung – deutlich weniger Wärme als herkömmliche Arbeitsplatzcomputer. Viele Rechenzentren nutzen außerdem die vor Ort entstehende Abwärme und verwenden diese beispielsweise zum Heizen von Büro- oder Wohngebäuden. Andere Rechenzentren werden an von Natur aus besonders kalten Orten errichtet, etwa in stillgelegten Bergwerken.
Durch Cloud-Computing können Sie den Energieverbrauch Ihrer IT also maßgeblich senken und dazu beitragen, dass die anfallende Abwärme besser genutzt wird. Damit leisten Sie nicht nur einen Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit, sondern sparen auch selbst Energiekosten.
Ein weiterer Nachhaltigkeitsvorteil des Cloud Computing gegenüber der IT-Infrastruktur vor Ort: In Rechenzentren fällt über die Gesamtnutzungszeit bei gleicher Auslastung weniger Elektroschrott an.
Denn bei Wartungsarbeiten und technischen Generationswechseln werden in Rechenzentren meist nur die Festplattenspeicher und die Rack-Einschübe erneuert. Andere Komponenten werden hingegen zum Teil über Jahrzehnte weiter genutzt, etwa die Server-Gehäuse oder die Klimatechnik.

Einfachere Updates

Eine Firmencloud ist deutlich flexibler und zukunftsfähiger als eine klassische IT-Infrastruktur mit vielen verteilten Arbeitsplatzcomputern. Ein Beispiel: Sie möchten Ihren Mitarbeiter:innen eine neue Office- oder Betriebssystem-Version mit leistungsfähigen KI-Funktionen zur Verfügung stellen?
Beim Cloud Computing können Sie das neue Softwarepaket mit nur wenigen Mausklicks auf allen Geräten installieren. Sie müssen sich dabei keine Gedanken machen, ob die Prozessoren, Arbeitsspeicher und Datenträger Ihrer Arbeitsplatzcomputer dafür überhaupt leistungsfähig genug sind. Denn die benötigte Rechenleistung für viele Aufgaben kommt direkt aus der Cloud, wo das Betriebssystem und die Office-Software tatsächlich ausgeführt werden.

Nachteile und Herausforderungen im Cloud-Umfeld

Schnelle Internetverbindung erforderlich

Egal, ob Sie über eine eigene Datenleitung auf Ihre Cloud zugreifen oder über das Internet: Sie benötigen in jedem Fall eine schnelle und zuverlässige Anbindung. Denn die Datenleitung zwischen der Cloud und Ihrem Unternehmensstandort ist beim Cloud Computing die Verbindung, durch die alle Ihre Daten hindurch müssen.
In der Regel können Sie Ihren Unternehmensstandort heute per Glasfaser sehr breitbandig anbinden. Mehrere Niederlassungen können Sie untereinander per MPLS und SD-WAN verbinden und kombinieren so Effizienz und Datensicherheit.
Ein Vorteil der Glasfaser sind ihre besonders niedrigen Latenzzeiten, also die Übertragungszeiten zwischen dem Rechenzentrum und Ihrem Standort. Im Idealfall erhalten Sie Ihre Daten somit schneller aus Ihrer Cloud als aus einem Rechenzentrum auf Ihrem eigenen Unternehmensgelände, das konventionell per LAN, Ethernet und Kupferkabel verbunden ist.

Datenschutz

Die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) hat die Datenschutzauflagen für Unternehmen gegenüber früheren Regelungen noch einmal deutlich verschärft. Insbesondere sind Sie als Unternehmer:in verpflichtet, persönliche Daten von Kund:innen, Geschäftspartner:innen und Mitarbeiter:innen stets nur verschlüsselt und zudem an einem sicheren Datenstandort zu verwahren.
Daher sollten Sie bei der Wahl Ihres Cloudanbieters darauf achten, dass dieser Ihre personenbezogenen Daten grundsätzlich nur in Rechenzentren innerhalb der Europäischen Union oder in einem sogenannten sicheren Drittstaat verwahrt.

Sicherheit

Wie beim lokalen Firmennetz gilt auch in der Cloud: Nur mit einem aktuellen und professionell entwickelten Cybersecurity-Konzept sind Sie gegen Datendiebstahl und Datenverlust optimal geschützt.
Besonderes Augenmerk sollten Sie hierbei auf die regelmäßige Schulung Ihrer Mitarbeiter:innen legen. Denn noch immer gelangen viele Angreifer:innen durch Anwendungsfehler in Firmennetze, beispielsweise, weil Mitarbeiter:innen komprimittierte Dateianhänge ausführen oder virenverseuchte Software installieren.
Entscheiden Sie sich für eine Managed Cloud, wird Ihr Cloudanbieter je nach Vertragsmodell Ihre Schnittstellen in die Cloud und die dort gespeicherten Daten überwachen und Schadsoftware direkt entfernen.

Abhängigkeit

Manche Unternehmen betreiben weiterhin Arbeitsplatzcomputer On-Premises, weil sie befürchten, sich durch Cloud Computing in Abhängigkeit von einem einzelnen Anbieter geraten. Dabei ist die Abhängigkeit vom Clouddienstleister für Kleinunternehmen und Mittelständler in der Regel nicht größer als die vom bisherigen Systemhaus, über das die eigene Hardware bezogen und eingerichtet wird.
Ist die Unternehmens-IT erst einmal in die Cloud migriert, ist der Wechsel des Cloudanbieters dank Virtualisierung in der Regel sogar einfacher, als es etwa der Wechsel der kompletten Hardware am Unternehmensstandort wäre.
Ein anderer Punkt: Einzelne Softwarepakete oder KI-Funktionen gibt es nur bei bestimmten Cloudanbietern. Dabei handelt es sich meist um die Hersteller dieser Pakete, beispielsweise Microsoft, Oracle, Adobe und SAP.
Einige Programme können Sie somit nur in den Clouds der jeweiligen Hersteller als SaaS anmieten. Wollen Sie diese Software in einer Cloud eines anderen Anbieters einrichten, müssen Sie die Programme ganz klassisch kaufen und dann in der anderen Cloud installieren.
Dies ist bei On-Premises-Lösungen ähnlich, wo Sie ebenfalls nur die Wahl haben, die Software entweder zu kaufen oder als Cloudprodukt beim Hersteller zu mieten.

Versteckte Kosten

Wenn Sie Hard- und Software finanzieren, zahlen Sie meist feste monatliche Raten. Die Miete für Clouddienste ist hingegen in der Regel variabel. Das ist für viele Unternehmer:innen zuerst einmal ungewohnt.
Die monatliche Cloudmiete richtet sich üblicherweise danach, wie viel Rechenleistung, Arbeitsspeicher oder virtuelle Arbeitsplatzcomputer Sie tatsächlich genutzt haben; oder wie oft Sie bestimmte Cloud-Funktionen aufgerufen haben. Die sogenannte Konsole ist eine Online-Plattform, über die Sie Ihre Cloud verwalten. Darüber können Sie tagesgenau nachsehen, wie viele Ressourcen Sie bisher genutzt haben und wie hoch Ihre monatliche Rate demzufolge ausfallen wird.
Obwohl Ihr monatlicher Mietpreis für das Cloud Computing also variabel ist, bleibt er in der Summe meist deutlich unter den (auf die Monate der Abschreibung verteilten) Festkosten, die Sie für eine vergleichbare IT-Infrastruktur am Unternehmenssitz kalkulieren müssten. Es lohnt sich also wirtschaftlich fast immer, ein solches variables Vertragsmodell zu nutzen. Auch die Energiekosten spielen hier eine nicht unerhebliche Rolle.
Falls Sie dennoch lieber mit festen Kosten kalkulieren möchten, finden Sie auch Cloudanbieter, die Ihnen eine Cloud zu einem monatlichen Festpreis und für ihre alleinige Nutzung und weitgehend unabhängig von der Anzahl an benötigten Arbeitsplätzen einrichten.

Schlechte Portabilität

Je weniger Dienstleistungen Sie bei Ihrem Cloudanbieter buchen, desto einfacher können Sie Ihre Ressourcen in die Cloud eines anderen Anbieters übertragen. Eine Bare-Metal-Cloud richten Sie in der Regel in wenigen Stunden bei einem anderen Anbieter ein. Haben Sie hingegen eine Private Cloud On-Premises, die von Ihrem Dienstleister auch noch vor Ort gemanagt wird, dauert der Umstieg deutlich länger.
Mit einer Multicloud können Sie Clouds verschiedener Anbieter kombinieren. Sofern Sie Ihre darüber liegende Cloudarchitektur entsprechend offen gestalten, können Sie Datenbestände oder andere IT-Ressourcen zwischen den Teil-Clouds sehr einfach hin- und herschieben. Das lohnt sich vor allem dann, wenn beispielsweise ein bestimmter Anbieter besonders günstig ist oder besondere Alleinstellungsmerkmale bietet.
Die Portabilität Ihrer Cloud hängt also maßgeblich davon ab, welche Art von Cloud Sie nutzen und wie Sie diese betreiben.

Das Wichtigste zu Cloud Computing in Kürze

  • Mit einer Cloud lagern Sie IT-Ressourcen über eine Datenverbindung in ein Rechenzentrum aus.
  • Es gibt verschiedene Cloudmodelle: Sie buchen beispielsweise nur Hardware und Rechenleistung, virtuelle Arbeitsplatzcomputer oder komplette Softwarepakete und KI-Funktionen.
  • Eine Cloud ist in der Regel deutlich wirtschaftlicher als der Betrieb vergleichbarer Hard- und Software am Unternehmensstandort.
  • Innerhalb Ihrer Unternehmenscloud können Sie sehr einfach Backups automatisieren, Updates ausspielen und Ressourcen ganz nach Bedarf zubuchen oder wieder freigeben. Dadurch reduzieren Sie Ihren Arbeitsaufwand und damit auch Ihre Kosten für den laufenden Betrieb Ihrer Firmen-IT erheblich.
  • Im Unterschied zur langfristig geleasten oder gekauften Hard- und Software zahlen Sie als Cloudkund:in in der Regel monatlich variable Raten. Einzelne Clouddienstleister bieten Ihnen auch Vertragsmodelle zu Festpreisen.

Quelle:

https://www.vodafone.de/business/blog/cloud-vorteile-98251/