Digitalisierung verändert Branchen wie Baugewerbe, Einzelhandel und Immobilienwirtschaft

Digitalisierung verändert Unternehmen weltweit und branchenübergreifend. In der Industrie werden zunehmend disruptive Technologien wie etwa KI, Big Data und IoT eingesetzt, während andere Wirtschaftszweige noch verhalten (re-)agieren. Wir werfen einen näheren Blick auf die digitale Transformation in einigen betroffenen Branchen wie Einzelhandel, Baugewerbe, Immobilienwirtschaft und Gesundheitswesen.

 

Digitalisierung im Einzelhandel: Im Wettlauf um Relevanz

Digitale Trends wie Mobile Shopping und Social Commerce wirken auf den Kaufprozess und das Konsumverhalten: Das bestätigte die Total Retail-Studie 2017 der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PwC. Dabei gab rund die Hälfte von 25.000 Befragten aus 29 Ländern an, Produkte vorab online zu recherchieren. Von den Teilnehmern aus Deutschland gaben 34 Prozent an, seltener bei stationären Händlern einzukaufen. Die Online-Einkäufe wurden häufig direkt mit dem Smartphone getätigt: Mindestens einmal im Monat bei 38 Prozent der Konsumenten.

Der Onlinehandel verzeichnete also stärkeres Wachstum als der stationäre Handel und nimmt diesem dabei sogar Marktanteile ab. Dieser digitale Trend ist zugleich Risiko und Chance: Der Einzelhandel kann daraus lernen und eigene Onlineangebote machen.

Arne Wolter beispielsweise ist CEO von chefkoch.de. Rund 20 Millionen Deutsche nutzen jeden Monat die bekannte Plattform rund um das Thema Koch- und Backrezepte und sorgen derzeit vor allem für Werbeeinnahmen beim Mutterverlag Gruner+Jahr. Doch auch der Lebensmittel-Einzelhandel soll zukünftig verstärkt von Bestellmöglichkeiten aus den Rezeptseiten heraus profitieren. Wie Chefkoch das Spotify für Rezepte werden will und welchen Einfluss soziale Medien, Saisonalität und Tagesaktualität auf Erfolg im Online-Business haben, erfahren Sie im „Digitale Vorreiter”-Podcast mit Christoph Burseg:

Digitalisierung des Gesundheitswesens: „Digital Health“

In der Gesundheitsbranche läutet die Digitalisierung einen Wandel ein: Von der Prävention über die Diagnose bis hin zur Therapie wird die gesamte „Patientenreise“ durch digitale Werkzeuge und Interaktionen verändert – mit entsprechenden Folgen für Geschäftsmodelle und Marktanteile.

So gehen die Roland Berger-Experten in ihrem Bericht Digital and disrupted: All change for healthcare davon aus, dass das weltweite Marktvolumen digitaler Anbieter in der Pharmaindustrie bis 2020 bei mehr als 200 Milliarden Euro Umsatz liegen wird – ein jährlicher Zuwachs von über 20 Prozent. Die Angebote umfassen Fitness-Wearables, Tele-Gesundheitsberatung oder auch Online-Medikamentierung. Auch hier müssen sich Unternehmen also überlegen, wie sie ihr Geschäftsmodell an diesen Umbruch anpassen.

 

Digitalisierung des Baugewerbes: Beispielsweise Geofencing und Fernsteuerung

In der Baubranche werden Chancen der digitalen Transformation zunehmend erkannt. In einer Studie von Roland Berger aus dem Jahr 2016 gaben 93 Prozent der 40 befragten Unternehmen an, dass die Digitalisierung einen Einfluß auf ihre Prozesse haben wird. Damals glaubte die überwältigende Mehrheit, dass sie das Potential der Digitalisierung noch nicht ausschöpfen.

Seit dem ist in die Baubranche viel Bewegung gekommen: Digitale Planungstools kommen zum Einsatz, Geofencing ist bei teuren Fahrzeugen und Baumaschinen zum Standard geworden, und die Fernsteuerung von Spezialgeräten per IoT und 5G ist keine Utopie mehr.

Ob etabliertes Unternehmen oder wachsendes Start-up, bei WeWork findet jeder seinen passenden Arbeitsplatz. Nikolay Kolev, Managing Director Northern & Central Europe bei WeWork, spricht in der heutigen Folge über die Erfolgsfaktoren des WeWork-Geschäftsmodells, die maßgeblich durch zwei Produkte erreicht werden – All Access und On-Demand. Diese Punkte ermöglichen zum einen den Zugang zu WeWork-Büros an mehreren Standorten und zum anderen eine flexible Buchung eines Büros auf Nachfrage. Er spricht hierbei von einer neuen Normalität des Arbeitslebens und zeigt, wie wichtig Flexibilität in unserer heutigen Gesellschaft ist. Zudem thematisieren die Zwei die Veränderungen während der Pandemie und wie sich dies auf die Akzeptanz des Geschäftsmodells ausgewirkt hat.

Digitalisierung der Immobilienbranche: Smart Buildings und Big Data

Für Immobilienunternehmen ist die Digitalisierung ein sehr relevantes Handlungsfeld, denn Mieter und Eigentümer erwarten zunehmend eine papierlose Kommunikation und Verwaltung.

Hausverwaltungen können mit der Einführung von intelligenten Messgeräten entlastet werden, auch lassen sich so gesetzliche Vorgaben wie etwa die Legionellen-Vorsorge erfüllen. Automatische Steuerungen machen insbesondere aus großen Gewerbeimmobilien sogenannte Smart Buildings: Das hilft beim Energiesparen und verhindert Reparaturen durch vorsorgliche, zeitgerechte Wartungsarbeiten etwa an Aufzugsanlagen. Sogenannte Predictive Maintenance kann aber auch dafür sorgen, dass Beleuchtungsanlagen in öffentlichen Bereichen nicht ausfallen.

Zukunftsthemen wie künstliche Intelligenz und Augmented Reality sind für die etablierten Unternehmen bisher weniger wichtig, stehen aber im Fokus von aufkommenden Start-Ups. Junge Technologieunternehmen der Immobilienwirtschaft haben nach wie vor einen Vorsprung beim Thema Digitalisierung.

Unabhängig von der Branche sollten Unternehmen jeder Größe die Chancen der Digitalisierung im Blick behalten. Passen Sie Ihre Geschäftsprozesse rechtzeitig an digitale Trends und neue Technologien an, um wettbewerbsfähig zu bleiben.

Quelle:

https://www.vodafone.de/business/featured/technologie/digitalisierung-branchen/