FTTH-Ausbau: Der Weg ins Gigabitzeitalter

Wie funktioniert der FTTH-Ausbau?

FTTH (Fibre to the home) bedeutet, dass Glasfaser bis in die Wohnung verlegt wird. Hierfür werden komplett neue Glasfaserkabel verlegt. Dieser Prozess kann mehrere Monate in Anspruch nehmen. Insgesamt kann von drei Ausbaustufen gesprochen werden: FTTC (Fibre to the curb)FTTB (Fibre to the building) und FTTH (Fibre to the home).

Im Zuge des FTTC-Ausbaus werden Glasfaserkabel auf der Straße bis zum nächsten Verteiler, auch Kabelverzweiger genannt, verlegt. Die Datenübertragung vom Kabelverzweiger bis in die Wohnungen erfolgt dann über das bereits vorhandene Kupfer- oder Koaxialnetz. FTTC-Anschlüsse werden auch als VDSL bezeichnet.

Die nächste Stufe des FTTH-Ausbaus ist der FTTB-Ausbau. Hierbei werden die Glasfaserkabel nicht nur bis zum Kabelverzweiger verlegt, sondern bis in den Keller der Häuser zum Hausübergabepunkt (HÜP) verlegt. Es gibt verschiedene Methoden der Glasfaserverlegung, aber meistens wird das Kabel mithilfe einer sogenannten Erdrakete unterirdisch von einer Straße ins Gebäude geführt. Eine Erdrakete ist ein Bodenverdrängungshammer, der mit schlagender Energie durch den Boden gepresst wird. Ist dieser Prozess abgeschlossen, wird nur noch das letzte Stück des Weges innerhalb des Gebäudes über Kupfer- oder Koaxialkabel zurückgelegt. Da die Kupfer- und Koaxialkabel für deutlich kürzere Strecken genutzt werden als bei FTTC, ist Internet mit einem FTTB-Anschluss deutlich schneller – manchmal sogar fast so schnell wie FTTH.

Für den finalen Schritt des FTTH-Ausbaus wird eine Glasfaseranschlussdose in deinem Haus installiert, um deine Glasfaserleitung eindeutig zuzuordnen. Diese Anschlussdose wird dann per Kabel mit deinem Router verbunden. Anschließend aktivierst du die Modem-ID und hinterlegst die Zugangsdaten im Router-Menü. Falls du einen Router ohne integriertes Glasfasermodem verwendest, musst du separat noch ein ONT-Modem bestellen und ebenfalls mit deinem Router verbinden. Beachte, dass das ONT-Modem eine eigene Steckdose benötigt. Danach kannst du sofort über deinen Glasfaseranschluss online gehen.

Wo sind FTTH, FTTC und FTTB verfügbar?

Da für den FTTH‑Ausbau neue Glasfaserkabel auf Straßen, in Vorgärten und Häusern verlegt werden müssen, bleibt der Prozess anspruchsvoll. Dennoch gewinnt der Ausbau in Deutschland weiter deutlich an Fahrt. Mitte 2025 waren bereits 21,3 Millionen Haushalte mit einem FTTH-Anschluss versorgt. Das entspricht knapp 49 % aller Haushalte in Deutschland. Somit wird das im Jahr 2021 im Koalitionsvertrag festgelegte Ziel, bis 2025 50 % Abdeckung zu erreichen, sehr wahrscheinlich erfüllt. Der Ausbau verläuft also insgesamt sehr positiv, hinkt jedoch in ländlichen Regionen im Vergleich zu städtischen Gebieten noch hinterher.

In der Übergangszeit sind FTTC und FTTB aber weiterhin eine praktikable Lösung. Sie ermöglichen bereits Gigabit-Bandbreiten bis 250 Mbit/s oder mehr und sind an vielen Adressen leichter verfügbar. Im O2-Verfügbarkeits-Check kannst du prüfen, welche Technologie bei dir zu Hause bereits verfügbar ist. Denn O2 treibt den FTTH‑Ausbau seit 2019 gemeinsam mit Partnern voran.

Fazit

Der Glasfaserausbau bis direkt in die Wohnung (FTTH) ist ein entscheidender Schritt auf dem Weg in das Gigabitzeitalter. Während FTTC und FTTB bereits deutliche Verbesserungen bringen, bietet FTTH das volle Potenzial für noch schnelleres und stabileres Internet, um den steigenden Anforderungen an Datenübertragungsraten gerecht zu werden. Zwar ist der Ausbau noch nicht flächendeckend abgeschlossen, doch er schreitet stetig voran.

Quelle:

https://www.o2online.de/ratgeber/glasfaser/ftth-ausbau/