Resilienz durch Digitalisierung – die „Fit for the Future“- Studie

Seit 2019 beschäftigt sich Vodafone eingehend mit der Frage, welche Unternehmen besonders gut auf die Zukunft vorbereitet sind und was diese Unternehmen anders machen als der Rest. Dafür werden die jeweiligen Herausforderungen ermittelt und dann untersucht, wie Unternehmen sämtlicher Größen auf ihre Bewältigung vorbereitet sind. Jährlich nehmen weltweit mehr als 2.500 Unternehmen an der „Fit for the Future“-Studie teil. Die renommierte London School of Economics and Political Science begleitet die Untersuchung und wertet die Resultate aus.

In diesem Artikel erfahren Sie, welche Unternehmen trotz aller Widrigkeiten wachsen, welche Rolle Digitalisierung und Nachhaltigkeit dabei spielen und was diese Unternehmen besser machen als andere. Sie erhalten Einblick in die zentralen Studienergebnisse und erfahren, wie sich auch Ihr Unternehmen erfolgreich auf Herausforderungen wie Krisen und veränderte Marktgegebenheiten vorbereiten und dabei auch noch wachsen kann.

 

Was unterscheidet zukunftsfähige Unternehmen von anderen?

Die letzten Jahre haben uns als Gesellschaft und Wirtschaft auf vielfältige Weise vor Augen geführt, wie unerwartete Ereignisse von heute auf morgen die Gegebenheiten und das unternehmerische Handeln auf den Kopf stellen können. Die Corona-Pandemie hat Unternehmen mit gewaltigen Veränderungen und tiefgreifenden Herausforderungen konfrontiert. Der Umgang mit diesen durch Unternehmen war ein zentraler Bestandteil der „Fit for the Future“-Studie. Dabei stellte sich heraus, dass Gewerbebetriebe, die als zukunftsfähige sogenannte „Fit for the Future“-Unternehmen (FFTF-Unternehmen) eingestuft wurden, die unerwarteten Herausforderungen im Allgemeinen besser gemeistert haben als andere: 82 Prozent der FFTF-Unternehmen gaben an, dass ihr Kontinuitätsplan in der Pandemie gut funktioniert hat.

Aber wodurch zeichnen sich FFTF-Unternehmen aus? Ein Hauptmerkmal ist, dass diese sich ständig weiterentwickeln und sich immer wieder neu erfinden. Sie stellen sich neuen Herausforderungen aktiv und rüsten sich für die Weiterentwicklung.

Wie das gelingt? Mit Nachhaltigkeit in ihrer DNA und einem agilen Ansatz, der ihnen hilft, transformative Technologien und Chancen zu nutzen. Sie reagieren nicht auf Veränderungen – sie gestalten sie. Mit einem unbändigen Drang zur Verbesserung tragen sie dazu bei, die Welt von morgen für ihre Kunden und die Gesellschaft noch sinnvoller zu gestalten. Zusammenfassend sind es sechs Eigenschaften, die FFTF-Unternehmen kennzeichnen:

  1. Positive Einstellung zum Wandel: Sie „umarmen“ den Wandel, begreifen ihn als Chance, den sie proaktiv mitgestalten.
  2. Technologie-Offenheit: Sie sind bereit, neue Technologien als Erstes auszuprobieren, daraus zu lernen und sich als Early Mover zu positionieren. Die Einstellung eines Unternehmens und dessen Belegschaft zur Technologie ist mindestens genauso wichtig wie ihre Umsetzung.
  3. Klare Digitalisierungs-Roadmap: Sie haben einen konkreten Fahrplan für ihre immer weiter voranschreitende digitale Transformation.
  4. Visionäre Geschäftsstrategien: Ihre Geschäftsstrategien sind zukunftsgerichtet, dokumentiert, finanziert und ihr Erfolg wird gemessen.
  5. Trendaffin: Sie beobachten aufkommende Trends genau und arbeiten mit „Thought Leadern“ zusammen, um möglichst früh Veränderungen von Bedürfnissen zu erkennen und zu verstehen.
  6. Agilität: Sie arbeiten agil und flexibel und haben ein progressives Mindset, das Innovation und Widerstandsfähigkeit fördert.

 

Wie stark beeinflusst die Digitalisierung die Resilienz von Unternehmen?

Nach Ansicht der Analysten der London School of Economics and Political Science (LSE) spielt die digitale Transformation eine entscheidende Rolle dabei, negative Auswirkungen in wirtschaftlich schwierigen Zeiten zu verringern und Innovation sowie  Widerstandsfähigkeit zu fördern. Eine klar definierte Digitalisierungs-Roadmap steht danach in enger Korrelation mit einer besseren, d.h. erfolgreicheren Bewältigung von Herausforderungen. So zeichnen sich 89 Prozent der FFTF-Unternehmen, die basierend auf den Studienergebnissen besser durch die Corona-Krise gekommen sind, durch einen konkreten Digitalisierungs-Fahrplan aus. Dieser Prozentsatz liegt bei anderen Unternehmen nur bei 60 Prozent.

Der Faktor Digitalisierung als Motor für Resilienz spiegelt sich auch in den Investitionen für die digitale Transformation wider. So haben 56 Prozent der FFTF-Unternehmen ihre Ausgaben in diesem Bereich erhöht, während dieser Prozentsatz bei anderen Unternehmen nur bei 35 Prozent liegt.

Ohne konkreten Fahrplan und Investitionen geht es nicht: Die „Fit for the Future”-Studie zeigt es auf

Dabei ist das starke Engagement der FFTF-Unternehmen im Digitalisierungsbereich kein Selbstzweck, sondern ist u.a. auch wegen der weiter steigenden Kunden-Anforderungen notwendig: 75 Prozent aller befragten Unternehmen geben an, dass ihre Kund:innen eine Kontaktaufnahme und Interaktion zu jederzeit und von jedem Ort erwarten. Diese ist schlicht und ergreifend nur mittels Digitalisierung zu ermöglichen. Allerdings heißt das im Umkehrschluss nicht, dass der persönliche Kontakt vor diesem Hintergrund weniger relevant geworden ist. Im Gegenteil: Die Unternehmen müssen in beiden Bereichen hervorragenden Service anbieten, um wettbewerbsfähig zu sein.

Darüber hinaus ist das Thema Personalisierung ein zentraler Erfolgsfaktor, über den sich Unternehmen differenzieren können: 82 Prozent der FFTF-Unternehmen registrieren eine zunehmende Erwartung ihrer Kund:innen, Dienste, Angebote, Informationen etc. personalisiert anzubieten. Auch dies ist nur mit zunehmender Digitalisierung realisierbar.

Last but not least ist das Thema Nachhaltigkeit ein Faktor, der bei der Kundenentscheidung immer mehr Bedeutung erlangt. Kund:innen erwarten nicht nur, dass ihnen die Unternehmen ein erstklassiges Erlebnis bieten, sondern machen sich auch Gedanken darüber, wie sich Unternehmen für Nachhaltigkeit engagieren. 59 Prozent der Unternehmen insgesamt geben an, dass Nachhaltigkeit ein wichtiges strategisches Ziel sei. Dessen Umsetzung wurde aber während der Pandemie zugunsten anderer Faktoren verzögert.

All diese Punkte zeigen deutlich, dass eine Digitalisierungsstrategie und deren konsequente Umsetzung eine zentrale Voraussetzung für Kundenzufriedenheit in vielerlei Hinsicht ist. Die gute Nachricht ist, dass sich Digitalisierung in der Regel auch in einer besseren finanziellen Performance manifestiert. Die London School of Economics and Politcal Science hat herausgefunden, dass die Wahrscheinlichkeit, dass ein Unternehmen in finanzieller Hinsicht besser abschneidet als seine Konkurrenten, um 36 Prozent steigt, wenn der „Fit for the Future“-Wert des Unternehmens um 10 Punkte höher ist als bei vergleichbaren Unternehmen.

 

Checkliste zur Erstellung einer Digitalisierungsstrategie 

Wie wir gelernt haben, investieren zukunftsfähige Unternehmen mehr Zeit und Geld in ihre digitale Transformation. Aber es ist wichtig zu wissen, dass die Umstellung auf eine Zukunftsfähigkeit im Sinne der „Fit for the Future“-Betrachtung nicht davon abhängt, wie schnell sie vonstattengeht. Vielmehr sollte jedes Unternehmen einen Schritt nach dem anderen machen und seine Einstellung zur Technologie als ebenso wichtig ansehen. Unternehmen sollten zunächst klären, was ihr Ziel ist – und im nächsten Schritt, ob und wie die Digitalisierung in ihre Unternehmensstrategie passt.

Die nachfolgende Checkliste zur Digitalisierung kann Unternehmen bei der Erstellung ihres eigenen Fahrplans für die digitale Transformation unterstützen:

  1. Entwicklung einer Digitalstrategie

  • Klärung des abgeleiteten Digitalisierungsziels aus der Unternehmensstrategie, z. B. künftiger Online-Absatz
  • Überprüfung, ob das Geschäftsmodell des Unternehmens die Digitalisierung unterstützt
  • Anforderungsaufnahme in den Bereichen und Abteilungen. Was sollte und könnte digitalisiert werden? Erste Ideen notieren
  • Klärung potenzieller Projekte und Themen und Erarbeitung der Inhalte in „digitalen Workshops”
  • Validierung und Qualifizierung sowie Priorisierung der Ideen zu Projektvorhaben

 

  1. Prüfung und Auswahl von existierenden Förderprogrammen

  • Über Fördermöglichkeiten zur Digitalisierung informieren
  • Vorauswahl an Programmen, die für mein Unternehmen in Frage kommen
  • Prüfung der Inhalte und Anforderungen im Programm, Vorgehen, inhaltliche Themen, Zeitpunkt der Beantragung, Lieferantenangebote

 

  1. Erstellung eines unternehmensspezifischen Digitalkonzepts

  • Validierung und Qualifizierung sowie Priorisierung der Ideen zu Projektvorhaben
  • Lösungsdesigns und Roadmap mit IT-Abteilung / IT-Dienstleister erstellen
  • Sollten Sie keinen Partner für Ihr Digitalisierungsvorhaben haben oder Fragen zu dem Digitalportfolio von Vodafone Business haben, freuen wir uns über eine E-Mail an: enterprise.consulting@vodafone.com

 

  1. Beantragung der Förderprogramme

  • Ausfüllen der Antragsformulare und deren Einreichung, regelmäßiges Nachfassen
  • Bei positivem Bescheid Kick-off mit Lieferanten und Planung der Durchführung der Maßnahmen in Abstimmung mit der Förderung und den Auszahlungsmodalitäten

So wird und bleibt auch Ihr Unternehmen zukunftssicher

Die Ergebnisse der „Fit for the Future“-Studie zeigen, dass eine Verbesserung der Zukunftsfähigkeit Ihres Unternehmens den unternehmerischen Erfolg in verschiedener Hinsicht steigern kann. Die folgenden Punkte dienen als Orientierungshilfe auf dem Weg zu einem zukunftssicheren Unternehmen:

 

Das Mindset ist das A und O

Wenn Sie Wandel als etwas positives begreifen, neugierig in die Zukunft schauen und bereit sind, immer wieder neue Wege auszuprobieren, bei denen die Bedürfnisse Ihrer Kunden stets im Fokus stehen, wird Ihr Unternehmen auch Herausforderungen und Krisen gestärkt meistern. Ein entsprechendes Mindset im Unternehmen zu schaffen und zu leben ist die Basis und Voraussetzung für alle weiteren Schritte.

 

Die digitale Transformation ist ein Test für die Anpassungsfähigkeit von Unternehmen

Die Einstellung eines Unternehmens zur Technologie ist genauso wichtig, wenn nicht sogar wichtiger als die eigentliche digitale Transformation an sich. Allerdings gilt es – auch wenn Sie die Notwendigkeit zum Handeln erkannt haben – nichts zu überstürzen, sondern Schritt für Schritt vorzugehen. Prüfen Sie eingehend, ob Ihr Geschäftsmodell und Ihr Ansatz die Digitalisierung unterstützen. Auch die Priorisierung Ihrer Digitalisierungsprojekte und die Erstellung einer darauf basierenden Roadmap sind zentrale Schritte.

 

Mit den sich ändernden Kundenwünschen Schritt zu halten ist entscheidend

Die Anforderungen der Kund:innen wachsen schneller als je zuvor – und Technologie hilft Ihnen, Schritt zu halten. Ein enger Austausch mit Kunden und das entsprechende Feingefühl, um auf Basis von Gesprächen aber auch datenbasiert herauszufinden, was und wie sich Kundenbedürfnisse verändern, sind zentral. Die Unternehmen, die schon früh das sich Abzeichnende bemerken und dies in ihr Handeln einfließen lassen, werden gute Chancen haben, sich einen Wettbewerbsvorteil zu verschaffen.

 

Die Bedürfnisse der Mitarbeitenden zu verstehen, ist die Grundlage für die Bindung und Einstellung von Mitarbeitern

Die Erwartungen der Arbeitnehmer:innen an flexible Arbeitsformen sind im letzten Jahr enorm gestiegen und werden sich immer weiter festsetzen. Zukunftsfähige Unternehmen nehmen diese Anforderungen ernst und erkennen, wie wichtig flexible Arbeitsregelungen für die Mitarbeitenden geworden sind. Moderne Arbeitskonzepte werden auch vor dem Hintergrund die besten Arbeitskräfte zu gewinnen und zu halten, um so Ihr Unternehmen in die Zukunft zu führen, immer bedeutender.

 

Zukunftsfähige Unternehmen glauben an das Potenzial neuer Technologien

Sie stellen sich den technologischen Herausforderungen und schaffen ein Gleichgewicht zwischen manuellen und automatisierten Prozessen. Gleichzeitig sind sie sich aber auch der Herausforderungen bewusst, die technologische Veränderungen mit sich bringen können.

Noch mehr Details zur Studie und Tipps zur Zukunftsfähigkeit Ihres Unternehmens können Sie der „Fit for the Future“-Studie entnehmen, die wir Ihnen in (derzeit noch in englischer Sprache) kostenlos zur Verfügung stellen.

Gerade Traditionsunternehmen und Handwerksbetriebe tun sich mit der digitalen Transformation häufig schwer. Nicht so die Hartmann-Möbelwerke, die auf eine 111-jährige Tradition zurückblicken können und Krisen immer wieder als Chance begriffen haben.

Im Podcast #152 der Reihe „Digitale Vorreiter:innen” mit Christoph Burseg verrät Katharina Hartmann, Finanzchefin des gleichnamigen Möbelwerks, wie wichtig es ist, Themen wie Bio und Nachhaltigkeit zu integrieren und eine Marke aufzubauen, die nicht nur vor Ort, sondern vor allem online wirkt. Immerhin startet die Customer Journey inzwischen häufig nicht mehr vor einem Plakat, sondern im Web:

Quelle:

https://www.vodafone.de/business/featured/digitale-vorreiter/referenzen/resilienz-durch-digitalisierung-die-fit-for-the-future-studie/