iOS 17.4: Neue Emojis, Sideloading für Apps und mehr

Ende Januar 2024 hat Apple iOS 17.3 veröffentlicht. Das bedeutet auch: iOS 17.4 steht bereits in den Startlöchern. Aber wie steht es um die Beta, den geplanten Release sowie die neuen Features des Updates?

Mit iOS 17.4 wird Apple endlich das sogenannte Sideloading für Apps einführen. Entsprechend kannst Du dann Anwendungen auch aus anderen Quellen als dem offiziellen App Store auf Dein iPhone laden. Alles zu dem Feature, den neuen Emojis und weiteren Funktionen erfährst Du im Folgenden.

iOS 17.4: Das Wichtigste in Kürze

  • Die neue iOS-Version soll im März 2024 erscheinen.
  • iOS 17.4 ermöglicht erstmals Sideloading für Apps.
  • Apple öffnet außerdem die NFC-Technologie für andere Bezahlmethoden als Apple Pay.
  • Mit dem Update auf iOS 17.4 gibt es neue Emojis für WhatsApp und Co.

iOS 17.4: Release vermutlich im März 2024

Der Release Candidate (RC) von iOS 17.4 erscheint mutmaßlich noch Ende Februar 2024. Beim RC handelt es sich in der Regel um die letzte Betaversion vor der finalen Freigabe für alle Nutzer:innen.

Die Veröffentlichung von iOS 17.4 erfolgt dann voraussichtlich noch Anfang März. Zum Hintergrund: Noch bis zum 6. März 2024 hat Apple Zeit, die Regularien der EU zu erfüllen. Nach diesen muss es für Dich möglich sein, Apps auch aus anderen Quellen als dem hauseigenen App Store auf dein iPhone zu laden (Digital Markets Act, kurz DMA).

 

Apple führt Sideloading für das iPhone ein

Apple hat bereits im Januar 2024 die Umgestaltung seines App-Systems in der EU angekündigt. Demnach kannst Du unter iOS 17.4 alternative App-Marktplätze installieren, um Anwendungen herunterzuladen.

Du bist also nicht mehr vom App Store abhängig, um neue Software beziehen zu können. Außerdem kannst Du einen anderen Standard-App-Store als den von Apple festlegen.

Als Download infrage kommen dann auch solche Anwendungen, die eigentlich nicht mit den Richtlinien von Apples App Store konform sind, etwa Chatbots. Durch das Sideloading kann aber beispielsweise auch Google eine vollständige Version des Chrome-Browsers für das iPhone verfügbar machen, die nicht wie bisher auf der WebKit-Plattform von Apple basiert.

Wenn Du nach dem Installieren von iOS 17.4 Safari das erste Mal öffnest, kannst Du erstmals auch einen anderen Standardbrowser als Safari festlegen. Zur Wahl stehen etwa auch alternative Browser wie DuckDuckGo (mit Fokus auf Privatsphäre) und Ecosia (mit Fokus auf Nachhaltigkeit).

Sideloading auf dem iPhone funktioniert ab März in allen 27 Ländern der EU, darunter Deutschland, Österreich, Frankreich, Belgien, die Niederlande, Polen, Spanien und Schweden.

Warnungen zu Malware

Mit iOS 17.4 kannst Du Warnungen zu Malware in Apps bekommen, zum Beispiel: „Diese App enthält Malware und kann nicht geöffnet werden. Du solltest die App von deinem Gerät löschen” oder: „Diese App enthält Malware und muss gelöscht werden. Das Öffnen dieser App kann dein Gerät beschädigen”.

Das ist gerade vor dem Hintergrund wichtig, dass Du nach dem Update für den Download von Anwendungen nicht mehr an den App Store von Apple gebunden bist. Denn für alle Apps darin garantiert Apple die Einhaltung der hohen Qualitäts- und Sicherheitsstandards. Wenn Du Anwendungen aus anderen Quellen herunterlädst, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass diese schädliche Software enthalten.

NFC-Öffnung macht mobiles Bezahlen ohne Apple Pay möglich

Parallel zur Neuausrichtung des App-Systems öffnet Apple mit iOS 17.4 auch die NFC-Technologie für mobiles Bezahlen. Der NFC-Chip war bisher stark reglementiert, sodass die meisten Entwickler:innen keinen Zugriff hatten. Möglich war das Bezahlen via iPhone und NFC daher nur über Apple Pay oder der hauseigenen Wallet-App.

Ab iOS 17.4 öffnet Apple NFC nun auch für Drittanbieter, sodass Banken und Finanzdienstleister ihre bevorzugte Anwendung frei wählen können. Außerdem kannst Du festlegen, welche App sich auf Deinem iPhone in der Nähe eines NFC-Terminals öffnen soll und welche beim zweimaligen Drücken der Seitentaste. Bisher öffnet sich hier automatisch die Wallet-App.

„Wo ist?” mit neuen Hinweisen auf den Apple Pencil 3 

Bereits seit Längerem soll Apple an einem Nachfolger des Apple Pencil 2 arbeiten. Der kommende Apple Pencil 3 könnte sich nun als erster digitaler Eingabestift über die „Wo ist?”-App finden lassen. Dies geht anscheinend aus internen Dateien zu iOS 17.4 vor.

Der Fund bedeutet aber vermutlich nicht, dass iPhones in absehbarer Zeit den Apple Pencil unterstützen werden. Stattdessen ist der neue Eingabestift aller Voraussicht nach für das kommende iPad Pro vorgesehen. Die „Wo ist?”-Integration würde es Dir aber ermöglichen, den Apple Pencil per iPhone zu suchen.

 

Weitere neue Features in iOS 17.4

Neben Sideloading führt Apple auch andere Neuerungen mit iOS 17.4 ein:

Emojis

Nach dem Update kannst Du eine Reihe an neuen Emojis auf dem iPhone nutzen. Dazu gehören laut Emojipedia:

  • Limette
  • brauner Pilz
  • Phoenix
  • gebrochenes Kettenglied
  • nickendes Emoji
  • verneinendes Emoji

Neue Apps für CarPlay

Mit dem Update bekommt auch CarPlay eine Reihe neuer Funktionen, wie MacRumors berichtet. Dabei soll es sich um acht zusätzliche Apps handeln, die unter anderem Heizung und Klimaanlage, Reifenstand, Radiozugang, Rückfahrkamera und Akkustand bei Elektrofahrzeugen überwachen.

Ebenfalls mit iOS 17.4 neu in CarPlay: Du kannst in Apples Karten-App eine Ansicht aktivieren, die erweiterte Fahranweisungen für Deine bevorstehende Route bereithält. Unklar ist bislang allerdings, welche Fahrzeuge die neue Funktion unterstützen werden.

 

Statusinformationen für den Akku überarbeitet

Nach dem Update sehen die Akkustatusinformationen auf den iPhone-15-Modellen etwas anders aus: So kannst Du unter „Einstellungen | Batterie | Batteriezustand” auf einen Blick den Zustand des Akkus, das Herstellungsdatum, das Datum der ersten Nutzung, die maximale Kapazität und die erfolgten Ladezyklen einsehen.

iPhone 15: Akkukapazität und Akkulaufzeit aller Modelle

Apple zufolge ist der Akku im iPhone 15 so konzipiert, dass er nach 1.000 vollständigen Ladezyklen im Idealfall noch 80 Prozent seiner ursprünglichen Kapazität besitzt. Fällt die maximale Kapazität unter 80 Prozent, empfiehlt Dir Apple einen Austausch des Akkus.

 

Siri jetzt auch mehrsprachig

Ab iOS 17.4 kannst Du Siri mit einem einfachen „Siri” aktivieren, das vorangestellte „Hey” ist dann nicht mehr nötig. Eingehende Nachrichten kann die KI dann erstmals auch in anderen Sprachen vorlesen, selbst wenn sie von der eingestellten Sprachversion abweichen.

PQ3: Mehr Sicherheit für iMessage

Mit iOS 17.4 veröffentlicht Apple das Post-Quantum-Kryptographie-Protokoll (PQ3), das iMessage vor den Bedrohungen durch Quantencomputer schützen und somit die Sicherheit erhöhen soll. Laut Apple ist PQ3 das „bedeutendste kryptografische Sicherheitsupgrade in der Geschichte von iMessage” und umfasst einen Protokollschutz, „der den aller anderen weit verbreiteten Messaging-Apps übertrifft”.

PQ3 schützt iMessage vor Angriffen des „Harvest Now, Decrypt Later”-Szenarios. Hacker:innen sammeln demnach Daten, um sie zu einem späteren Zeitpunkt mithilfe von Quantencomputern entschlüsseln zu können.

 

Reaktionen in Videokonferenzen

Gemeinsam mit iOS 17 hat Apple auch 3D-Effekte wie Herzen, Ballons und Co. eingeführt, die Du in Videoanrufen durch bestimmte Gesten auslösen kannst. Das Feature begeistert allerdings nicht alle Nutzer:innen, da es von Haus aus aktiviert ist und so mitunter unbeabsichtigt ausgelöst wird.

iOS 17: Reaktionen und Effekte in FaceTime und wie Du sie verwendest

In der aktuellen iOS-Beta wurden nun Hinweise entdeckt, dass die Funktion ab iOS 17.4 möglicherweise werkseitig ausgeschaltet ist. Künftig könnte Dir das System bei einem Videoanruf stattdessen eine Nachricht anzeigen, die Dich auffordert, die Reaktionen bei Bedarf im Kontrollzentrum zu aktivieren.

 

Web-Apps in der EU: Apple ändert seinen Kurs

Eine Progressive Web App (PWA) ist eine Web-Anwendung, die von den Funktionen her einer nativen App ähnelt, aber über den Browser ausgeführt wird. Ursprünglich hatte Apple angekündigt, ab iOS 17.4 keine PWAs mehr in der EU zu unterstützen. Grund dafür seien Sicherheitsbedenken: Wegen des Digital Market Acts muss Apple auch Browsern von Drittanbietern Zugriff auf das System geben.

Dadurch könnten bösartige Web-Apps beispielsweise ohne Zustimmung und Wissen der Nutzer:innen auf Mikrofon oder Kamera eines iPhones zugreifen. Auch eine unbemerkte Standortabfrage durch PWAs könne demnach nicht ausgeschlossen werden.

Doch die Ankündigung, keine Web-Apps mehr zu unterstützen, sorgte für viel Kritik – zum Beispiel unter Entwickler:innen. Die Europäische Kommission kündigte zudem an, Apples Vorgehen diesbezüglich einer Prüfung unterziehen zu wollen.

Jetzt rudert Apple überraschend zurück: Das Unternehmen wolle weiterhin Progressive Web Apps unterstützen; allerdings nur solche, die auf Apples WebKit Engine laufen und somit auch auf dessen Sicherheitsarchitektur aufbauen.

 

Stoppuhr in der Dynamic Island

Nach dem Update kannst Du die Stoppuhr als Live-Aktivität auf dem Sperrbildschirm einsehen und bedienen. Voraussetzung ist allerdings, dass Dein iPhone über die Dynamic Island verfügt.

Virtuelle Kartennummern für Apple Cash

Apple Cash ist ein von Apple eingeführter Dienst, mit dem Du über Apple Pay Geld senden, empfangen oder anfordern kannst. Du hast ab iOS 17.4 die Möglichkeit, virtuelle Kartennummern zu erstellen. So könntest Du Apple Cash in diesem Fall auch dann nutzen, wenn Apple Pay bei einem Online-Einkauf nicht unterstützt wird.

Hinweis: Bislang ist Apple Cash nur in den USA verfügbar. Ob Du die Funktion zu einem späteren Zeitpunkt auch in Deutschland nutzen kannst, ist nicht bekannt.

Quelle:

https://www.vodafone.de/featured/smartphones-tablets/apple/ios-17-4-neue-emojis-sideloading-fuer-apps-und-mehr/#/