Umstieg auf die neue Voice-Plattform leicht gemacht

Telefonieren Sie noch über einen alten herkömmlichen SIP-Trunk?

Falls ja, sollten Sie ein Upgrade auf die neue Voice-Plattform in Visier nehmen.

Die Telekom hat den „SIP-Trunk“ seit längerer Zeit aus dem Vertrieb genommen, weil die Cloud-Plattformen für die Produkte „SIP-Trunk und Cloud PBX“ auf einer einheitlichen Plattform zusammen gelegt wurden und über einen gemeinsamen Zugang einheitlich administriert werden können. Diese neue Produkt nennt sich Company Flex.

Durch ein dreistufiges Baukastenprinzip entsteht ein äußerst vielseitiges und flexibel-anpassbares Lösungsprodukt.

Wir begleiten Sie auf dem Weg in die neue Voice-Cloud.

Für Kunden ohne bestehenden Company Flex empfehlen wir die Neuschaltung eines „Try and Buy -Paketes“ mit 1-monatiger Laufzeit für 20,95€ / 24,95€ (MSN oder Durchwahlblock / in Pure-Varianten ohne DSL-Anschlüsse). Damit können Sie das Produkt kennen lernen und umfangreich testen.

Für eine spätere SIP-Trunk- oder CPBX-Umstellung ist dann der Admin-Zugang bereits existent, bevor man in den Wirkbetrieb geht.

Drei kostenfreie CPBX-Arbeitsplätze und 2 Sprachkanäle ohne Flatrate sind hierbei inkludiert. Ebenso die Möglichkeit die Magenta Eins Integration und Videokonferenz (mit Cloud-Speicher) zu nutzen.

Bei der anschließenden Umstellung auf den Wirkbetrieb wird die Hauptrufnummer in den Company Flex migriert und mit einem definierten Umschaltzeitpunkt in Betrieb genommen.

Im Company Flex – Portal werden die neuen SIP-Trunk-Zugangsdaten generiert und in die TK-Anlage oder Router eingetragen. Die Router und TK-Anlagen müssen CompanyFlex-fähig sein.

Im Falle des Umstieges auf Cloud PBX ist die Router-Prüfung zweitrangig, dafür müssen Telefone und Adapter getauscht werden (LAN-Endgeräte auf Voice-fähigem LAN-Netzwerk).

Die neue Cloud-Anlage kann parallel zur bestehenden TK-Anlage installiert und genutzt werden – so verfügen die Arbeitsplätze in der Übergangsphase jeweils ein Telefon über die alte TK-Anlage und der neuen CPBX.

Wir können jederzeit Montage und Support-Tätigkeiten in den jeweiligen Migrationsschritten anbieten. Während der Wirkbetriebsumstellung wächst der CompanyFlex in seinen Tarifen, Sprachkanälen und in der Anzahl der Standorte und Rufnummern stetig weiter, bis dann alle Standorte und Rufnummern auf der neuen Plattform zum Liegen kommen. So auch bei Kunden, die bereits einen Company Flex für andere einzelne Standorte nutzen.

Am effizientesten ist die Variante einen Company Flex je Kunde anzulegen, um Mengenrabatte und einen einheitliche Admin-Zugang nutzen zu können. Auch der Vorteil, dass „interne Verbindungen“ im Company Flex keine Sprachkanäle des Grundvertrages benutzen, sorgt für einen großen Einsparungseffekt – gleiches gilt für die Mobilfunkintegration bei internen Anrufen von Nebenstellen auf eingebundenen Handys.

Fordern Sie ein Angebot an – unter ab(at)epsilon-telecom.de
Weitere Infos zu Company Flex finden Sie in folgenden Beiträgen im Epsilon-Hotspot unter:

Quelle:

https://www.epsilon-telecom.de/hub/umstieg-auf-die-neue-voice-plattform-leicht-gemacht

WLAN-Telefon: Was dahintersteckt und wie es funktioniert

Immer mehr VoIP-Telefone lassen sich auch über ein WLAN nutzen. Auch wenn nur wenige Nutzer diese technische Möglichkeit bereits in Anspruch nehmen, hat WLAN-Telefonie besonders für Unternehmen einige Vorteile.

Was ist ein WLAN-Telefon und wie funktioniert WLAN-Telefonie? Und was ist der Unterschied zu WiFi Calling? Wir haben für Sie die wichtigsten Fakten zusammengetragen.

 

Was ist ein WLAN-Telefon?

Ein WLAN-Telefon ist in den meisten Fällen schnurlos und nutzt die Übertragungstechnik eines lokalen WLANs, um neben Sprachinformationen auch Daten wie Bilder oder Software-Updates zu senden oder zu empfangen. Zur Übertragung nutzt das WLAN-Telefon die Internet-Kommunikationsprotokolle SIP („Session Initiation Protocol“), Skype oder H.323. Es gibt allerdings auch „normale” IP-Telefone, die sich sowohl über WLAN, als auch per Kabel mit einem Router, beziehungsweise mit einer TK-Anlage verbinden.

Das brauchen Sie für WLAN-Telefonie

Viele WLAN-Telefone verfügen ähnlich wie ihre DECT-Pendants über ein Telefonteil sowie eine Basisstation. Die Basisstation dient gleichzeitig als Access Point („Zugangspunkt“`) für das Telefon sowie als Aufladestation für den Geräteakku. Sie kann per LAN oder WLAN mit dem Internet oder mit einer Telefonanlage verbunden sein.

Neben dem WLAN-Telefon benötigen Sie darüber hinaus ein VoIP-taugliches WLAN und eine VoIP-kompatible Telefonanlage. Um eine qualitativ gute Verbindung herzustellen, empfehlen wir einen Internetanschluss mit möglichst hoher Bandbreite. Betreiben Sie WLAN-Telefone in einem größeren Betrieb, müssen Sie unter Umständen mehrere Access Points installieren und diese so verteilen, dass in allen Räumen ein stabiles WLAN zur Verfügung steht.

 

Wie funktioniert WLAN-Telefonie in der Praxis?

WLAN-Telefonie funktioniert sowohl auf speziellen WLAN-Telefonen, aber auch auf Smartphones und Tablets. Auf Notebooks können Sie spezielle Client-Apps installieren und damit WLAN-Telefonate tätigen. Sie benötigen jedoch stets eine VoIP-Telefonanlage, egal ob lokal installiert oder in einer Cloud.

Smartphones können sich an einer Telefonanlage registrieren, oder sich über einen WLAN-Access-Point mit dem Internet verbinden. Eine andere Möglichkeit besteht darin, Smartphones zum Telefonieren über WLAN zu nutzen. Der sogenannte WiFi-Call ist in den Tarifen der meisten Provider integriert und verursacht keine weitere Kosten für Tarifkunden. Dies gilt zum Beispiel im Vodafone Red Business Prime-Tarif.

Im Folgenden zeigen wir Ihnen einige Vorteile von WiFi-Calling:

WiFi-Calling mit dem Smartphone: Die Vorteile

Telefonieren trotz Funkloch: Auch wenn der Handyempfang innerhalb eines Gebäudes schlecht ist, können Sie bei einer guten WLAN-Abdeckung und ausreichend Access-Points im Gebäude jederzeit problemlos mit Ihrem Smartphone telefonieren. Bei einer Zugfahrt in einem ICE der Deutschen Bahn können Sie ebenfalls dank WiFi-Calling telefonieren, wenn Sie mit dem WLAN im Zug verbunden sind.

Keine Roaming Gebühren: Wenn Sie außerhalb der EU mit Ihrem Smartphone per WiFi Calling über ein WLAN-Netz telefonieren, fallen keine gesonderten Roaming-Gebühren an – das spart Kosten.

Die eigene Mobilfunknummer: Im Gegensatz zur Internettelefonie mit WhatsApp oder Skype verwenden Sie beim WiFi-Call mit dem Smartphone Ihre gewohnte Mobilfunknummer und sind für Gesprächspartner auch über diese erreichbar.

Keine zusätzlichen Apps: Apps wie WhatsApp oder Skype haben den Nachteil, dass beide Gesprächsteilnehmer die jeweilige App auf ihrem Smartphone zuvor installieren müssen. Bei den meisten neueren Smartphones ist WiFi Calling jedoch inzwischen Teil des Betriebssystems.

Wie Sie die WiFi-Call-Funktion in Ihrem Smartphone aktivieren, erklären wir im Folgenden:

WiFi-Calling aktivieren: So gehen Sie vor

Um WiFi-Calling auf Ihrem Smartphone zu aktivieren, benötigen Sie mindestens Android ab der Version 6.0.1., beziehungsweise iOS ab der Version 10.2.

Bei Android: Klicken Sie auf „Telefon | 3-Punkte-Symbol | Anrufeinstellungen” und schieben dann den Schalter neben „WiFi Calling” nach rechts.

Bei iOS: Klicken Sie auf „Einstellungen | Telefon | WLAN-Anrufe”. Dann schieben Sie den kleinen Regler hinter „WLAN-Anrufe” nach rechts. Unter Umständen müssen Sie das iPhone danach neu starten.

 

Wie Sie WLAN-Telefonie in großen Unternehmen nutzen

Dank des sogenannten Zellenhandovers ist WLAN-Telefonie auch für große Unternehmen geeignet. Wenn Sie mit Ihrem Smartphone telefonieren und dabei von einem Access Point zum Nächsten laufen, werden Sie den Übergang dank der Zellenhandover-Technik kaum bemerken.

Seit der Einführung des WLAN-Standards IEEE 802.11r (seit 2008) ist eine nahtlose und störungslose Neuanmeldung im nächsten Access Point gewährleistet.

Quelle:

https://www.vodafone.de/business/featured/technologie/wlan-telefon-was-dahintersteckt-und-wie-es-funktioniert/

Smart Objects einfach erklärt

Smart Objects, auch als „intelligente Objekte“ bezeichnet, sind eng verknüpft mit dem Internet of Things (IoT) beziehungsweise dem Industrial Internet of Things (IIoT). Je nach Einsatzzweck verfügen diese Objekte über Sensoren sowie Ortungs- und Kommunikationstechnik, um mit anderen Objekten oder auch dem gesamten Netzwerk zu kommunizieren.

 

Was sind Smart Objects?

Smart Objects erfassen Daten, speichern und verarbeiten Informationen und interagieren mit anderen Gegenständen, Systemen, Produktionsmitteln, Werkzeugen oder Menschen. Sie können für sich allein oder in anderen Objekten eingebettet Daten erfassen und/oder Signale empfangen. Die Vernetzung herkömmlicher Produktionsschritte und die Erweiterung von Werkzeugen, Instrumenten und Messgeräten um neue Features und Netzwerkfähigkeit sind wesentliche Eigenschaften von Smart Objects innerhalb von Produktionsketten.

Ein Beispiel: Ob eine Fräse eine klassische Maschine oder ein Smart Object ist, hängt von deren Fähigkeit ab, Daten zu erfassen, mit anderen Smart Objects zu kommunizieren und automatisiert zu arbeiten. Als Smart Object agiert die Fräse als vernetzter Bestandteil der Produktionskette. Sie kennt nicht nur den aktuellen Auftrag, sondern auch Folgeaufträge, nimmt den dafür nötigen Werkzeugwechsel selbstständig vor und meldet Verschleiß oder Wartungsbedarf an die dafür zuständigen Systeme.

Smart Objects sind zumeist in der Lage, ihre Positionen zu bestimmen, Daten zu erfassen und diese dann zu speichern und zu verarbeiten. Außerdem können Smart Objects mit anderen Objekten im Netzverbund Informationen austauschen. Die Kommunikation findet dabei über lokale Netzwerke oder das Internet statt. Zur Übertragung und zum Empfang von Daten werden Techniken wie Bluetooth, RFID oder NFC (Near Field Communication) verwendet.

Erst die Existenz von Smart Objects ermöglicht das Internet der Dinge (Internet of Things und Industrial Internet of Things), welches wiederum die Grundlage für digitale Geschäftsmodelle ist.

 

Smart Objects und Operational Technology

Innerhalb der Industrie 4.0 gehören Smart Objects zur Operational Technology (OT), die für die Kontrolle von Produktionsanlagen zuständig ist. Übersetzt heißt der Fachbegriff in etwa „Betriebstechnologie”. OT kommt aber auch im Energiesektor, in der Medizin, im Bauwesen und weiteren Branchen zum Einsatz – im Gegensatz zur IT, der Informationstechnologie, die in erster Linie für Datensysteme zuständig ist.

Operational Technology beinhaltet sämtliche Hard- und Software, die Änderungen im Produktionsablauf durch Anbindung an Geräte, Prozesse und/oder Ereignisse innerhalb einer Smart Factory erkennt und steuert. Voraussetzung für diese Kontroll- und Steuerungsfunktionen sind die von Smart Objects erfassten Daten und Möglichkeiten zur Anlagensteuerung. Erst sie ermöglichen eine Smart Factory.

 

Kennzeichen „smarter” Objekte

Die als Konnektivität bezeichnete Vernetzung ist ein entscheidendes Kriterium smarter Objekte. Damit ausgestattet können nahezu beliebige Alltagsgegenstände zum Smart Object werden. Dabei verfügen nicht alle Smart Objects über das volle Spektrum der Möglichkeiten. Die Merkmale „smarter” Objekte auf einen Blick:

  • Fähigkeit zur Datenverarbeitung (teils in Echtzeit)
  • Konfigurierbarkeit
  • Omnidirektionale Kommunikation (Datenaussendung in alle Richtungen)
  • Fähigkeit, Daten aufzunehmen, zu speichern und auszuwerten
  • Fähigkeit, aus der Datenbewertung heraus Handlungsweisen abzuleiten und Prozesse zu starten
  • Möglichkeit, Daten mit anderen Systemen auszutauschen
  • Ubiquität (standortunabhängige Verfügbarkeit)

Manche Kriterien wie die Ubiquität gelten nicht uneingeschränkt. Ist die Möglichkeit der Vernetzung ortsunabhängig möglich, so endet die Freiheit häufig systembedingt am jeweiligen Einsatzort. Generell können Smart Objects jedoch überall existieren. Die Vision von Ubiquitous Computing im Sinne einer allgegenwärtigen Datenverarbeitung findet in Smart Objects eine praxisnahe Verwirklichung.

In der Praxis dient häufig die Maschine mit automatischer Bestückung und Serviceanbindung oder das Warenlager mit intelligenter Einkaufslogistik als Paradebeispiel für Smart Objects. Die Standortunabhängigkeit ist dort zwar grundsätzlich auch gegeben, aber dennoch ist die Funktion klar an einen definierten Standort und ein vorhandenes Netzwerk gebunden.

Anders sieht es beispielsweise bei Smart Objects aus, die mit Systemen wie RFID als Bestandteil der Kommunikationskette arbeiten. Moderne RFID-Etiketten beispielsweise werden erst dann aktiv, wenn eine Verbindung mit dem Netzwerkpartner möglich ist. Durch den kontaktlosen Datenaustausch zwischen einem RFID-Transponder und einem RFID-Schreib-/Lesegerät findet eine Übertragung erst dann statt, wenn ein RFID-Schreib-/Lesegerät in Reichweite ist. Ansonsten verbleibt der Transponder – also das Smart Object – passiv im Ruhemodus.

Anfangs wurde RFID in der Industrie hauptsächlich zur Betriebsdatenerfassung und im Handel zur Wareneingangs-/Warenausgangskontrolle verwendet. Inzwischen ist der Einsatz jedoch wesentlich weitgehender. Durch RFID ist eine lückenlose Rückverfolgung entlang der Lieferkette möglich. In der Pharmaindustrie und auch in anderen Branchen ist das für bestimmte Produkte inzwischen vorgeschrieben. Hier können die RFID-Technologie und Smart Objects alle Vorteile ausspielen.

Außerdem bieten RFID-Transponder als Bestandteil von Produktverpackungen die Möglichkeit, Fälschungssicherheit zu gewährleisten. Gleichzeitig dienen sie innerbetrieblich und auch im Handel als Diebstahlsicherung. Temperatursensible Produkte sind durch zusätzliche Sensorik zur Überwachung von Kühlketten im Einsatz. Die Transpondertechnologie ist in der Lage, herkömmlichen Barcode ganz oder teilweise zu ersetzen, was Kostenvorteile bringt und Bestrebungen zur umfassenden Prozessdigitalisierung unterstützt.

Das Internet der Dinge verknüpft bekannte Produktionsmittel, Peripherie und Werkzeuge wie Fräsen, Drucker, Fließbänder oder Schweißroboter mit Internetdiensten. Damit das gelingt, muss das bisher nur für einen Zweck genutzte Objekt um Fähigkeiten erweitert werden, digitale Daten zu verarbeiten und zu übertragen, oder sogar (vorab) auszuwerten. Die Auswertung kann dabei in der Peripherie selbst, in angebundenen Zentralrechnern oder auch dezentral in der Cloud stattfinden.

Die Intelligenz von Smart-Objects wird durch die funktionellen Möglichkeiten des Netzwerks bestimmt. Ein RFID-Etikett in der einfachsten Form kann nicht viel mehr als einen spezifischen ID-Code an Transponder senden oder hochfrequente Signale empfangen, die dann Features wie beispielsweise Ortungsmöglichkeiten erlauben. Die eigentliche „Magie“ entsteht aber erst durch die Verknüpfung und Weiterverarbeitung dieser Daten im Netzwerk.

Ein Beispiel: Ein Drucker mit Smart-Object-Funktionalitäten wird auch weiterhin drucken. Allerdings ist er darüber hinaus in der Lage, den Status des aktuellen Druckauftrags zu kommunizieren, eine Übersicht über fertiggestellte Aufträge zu liefern, kommende Aufträge zu planen sowie Wartungszeiten und Umrüstungen autark zu veranlassen oder automatisch durchzuführen. Das fürs Drucken notwendige Material ordert der Drucker selbstständig. Dabei ist es egal, ob es sich um einen einfachen Bürodrucker oder einen industriell genutzten 3D-Drucker handelt.

Im Automotive-Bereich zeigen die Entwicklungen im Segment „Connected Car“, wie sich Digitalisierung bis hin zur kleinsten Funktionseinheit umsetzen lässt. Im Fahrzeug selbst findet ein reger Datenaustausch zur Fahrzeugsteuerung statt, oder das Auto wird wie beim OneNumber Car gewissermaßen nebenbei selbst zum Smartphone. Gleichzeitig steht die Anbindung an externe Rechner und Datenbanken, die für Navigation, den kommenden Werkstatt-Termin oder automatische Softwareupdates und autonomes Fahren sorgen. So werden aus Gebrauchsgegenständen und Industriegütern durch intelligente Anteile die beschriebenen Smart Objects.

So funktioniert die Technologie hinter Smart Objects

Intelligente Objekte gehören inzwischen in vielen Unternehmen und Produktionsanlagen dazu. Das Herz dieser Smart Objects steckt im Detail und der ausgeklügelten Sensor- und Kommunikationstechnik. Werkstücke oder Alltagsgegenstände werden mit elektronischen Tags, welche Kommunikations- und Ortungsfunktionalitäten besitzen, ausgestattet. Beim Start der Produktion verfügen die Werkstücke dank des Smart Production Tag über alle relevanten Produktdaten und Kontextinformationen zum Produktionsprozess.

Diese Daten können Smart Objects innerhalb des Produktionsnetzwerkes mit anderen Smart Objects oder zentralen Rechnern austauschen. Ziel ist es, Prozesse einfacher und kosteneffizienter zu gestalten, beispielsweise in der Materialwirtschaft, der Produktion und/oder der Logistik.

 

Anwendung von Smart Objects im IoT und IIoT

Die durch Smart Objects, IoT und IIoT geschaffenen neuen Anwendungsmöglichkeiten verändern die Produktionswelt und den Dienstleistungssektor nachhaltig. Durch Fortschritte in den Bereichen Augmented Reality, Sensorik und KI-Technologien öffnen sich für zahlreiche Akteure am Markt erhebliche Wachstumschancen. Hier ein paar Branchenbeispiele:

Bekleidungsindustrie

Die Modeindustrie nutzt zunehmend IoT-Technologie, um smarte Textilien zu entwickeln. Die Modemarke Spinali ist bekannt für smarte Kleidung, wie Badetextilien, die über UV-Sensoren verfügen. Stellt der Sensor fest, dass die Träger:innen zu lange der Sonneneinstrahlung ausgesetzt waren, sendet das Smart Object automatisch einen Sonnenschutzalarm an das gekoppelte Smartphone.

Der „Entfernungsalarm“ ist ein weiteres Kleidungsfeature, das viele Eltern zu schätzen wissen: In Kinderkleidung integrierte Smart Objects senden Eltern oder Betreuer:innen eine Benachrichtigung, sobald sich das Kind über einen eingestellten Abstand hinaus entfernt.

Chancen für Industrie 4.0 und IIoT

Trifft die industrielle Fertigung auf Smart Objects, spricht man von einer Smart Factory. Im Produktionsprozess stehende Produkte werden dabei zu „Intelligent Objects″ (IO). Diese IOs kommunizieren mit den Produktionsmitteln in der Smart Factory und gestalten oder steuern den Fertigungsprozess.

Werkstücke und Maschinen sind eingebunden in einen stetigen Kommunikationsfluss und wissen beispielsweise, welche Produktionslinie aktuell läuft, welche Anpassungen demnächst anstehen, wann neues Material zu bestellen ist und welchem Verschleiß die Werkzeuge zum aktuellen Zeitpunkt unterliegen. Werkzeugwechsel und Wartungszeiten lassen sich so agil organisieren, und die statische Planung weicht immer mehr einer dynamischen bedarfsgerechten Produktionsplanung im Unternehmen.

Die Smart Factory selbst steuert und überwacht die Produktion, stellt Einzelteile zur Verfügung und sorgt für den Nachschub und die Beschaffung bei Zulieferern. Alle Maschinen und Systeme in Produkt und Zulieferkette sind dabei unternehmensübergreifend miteinander vernetzt.

Die dabei anfallenden Daten helfen, Produktionsprozesse laufend zu verbessern, Kosten zu senken und Flexibilität sowie Qualität der Produkte zu steigern. Der Bereich Industrie 4.0 und das Industrial Internet of Things mit neuen digitalisierten Produktionsprozessen macht aus einer starren Fertigungskette ein hoch flexibel und agiles Fertigungsnetzwerk. Smart Objects unterstützen dabei die zusätzlich die Dezentralisierung von Produktionsprozessen, da alle Bereiche unabhängig vom Standort miteinander vernetzt sind.

Alexa, persönliche Assistenten und Smart Objects im Unternehmen

Erstaunlicherweise haben KI-Assistenten mit Sprachsteuerung wie Alexa, Cortana oder Siri bisher vorwiegend im Consumer-Bereich Erfolge gefeiert. Dabei bietet die dahinter stehende Technologie das Potenzial, auch die Digitalisierung in Unternehmen voran zu bringen. Mit den Fähigkeiten von Sprachassistenten lassen sich Arbeitsanweisungen und Steuerungsanweisungen erteilen, ohne das Gerät anfassen zu müssen. Support-Personal kann sich über Sprachfunktionen direkt mit Kolleg:innen in der Produktion vernetzen und weitere Arbeitsschritte ließen sich durch Zuruf starten.

Entsprechende Lösungen sind derzeit in der Entwicklung. Amazon bietet beispielsweise durch die Amazon Voice Services eine offene Schnittstelle an, die sich für alle (also nicht nur endanwenderbezogene) denkbaren Fälle nutzen lässt. Das Alexa Skill Kit wiederum bietet Python-Entwickler:innen die Möglichkeit, direkt auf die Spracherkennungsfunktionen zuzugreifen und dieses Audio-Interface als universelle Schnittstelle zu nutzen.

 

Zusammenfassung: Das können Smart Objects

Digitalisierung und Automatisierung sind die Gamechanger in Unternehmen und auf dem Weg zu Industrie 4.0. Wer es versteht, die riesigen Mengen an erzeugten Daten im Industrial Internet of Things (IIoT) auszuwerten und effektiv einzusetzen, zählt zu den Gewinnern der Branche. Smart Objects bieten neue Funktionalitäten durch:

  • Datenerfassung innerhalb der betrieblichen Prozesse
  • Übermittlung der Daten zu einer dezentralen Informationsverarbeitung
  • Möglichkeit, auf Basis der Datenlage automatisch Entscheidungen zu treffen
  • selbstständiges Starten und Ausführen und von Prozessen
  • Kommunikation und Netzwerkfähigkeit mit anderen Smart Objects und Knotenpunkten innerhalb des Netzwerks

Durch diese Features ergibt sich ein Mehrwert für Unternehmen in den Bereichen:

  • Arbeitsunterstützung: Intuitiv bedienbare Geräte und neuartige Dienste erleichtern die Arbeit sowie die Einarbeitung von Mitarbeitenden
  • Prozessdigitalisierung und Optimierung: Durch die Fülle der gelieferten Daten aus laufender Produktion ist es möglich, Abläufe besser zu bewerten und Prozesse zu verbessern
  • High Resolution Management: Das Management bekommt durch die automatisierte Datenerfassung detaillierte Daten, um damit Produktions-Planung, -Führung und -Controlling zu optimieren

Smart Objects ermöglichen entlang der gesamten Wertschöpfungskette ein nachhaltigeres, sicheres sowie zeit- und kosteneffizienteres Produktions- und Qualitätsmanagement. Intelligente Objekte bieten die Chance, klassische Produktionsprozesse umzuformen. Die dabei anfallenden Daten sind dabei das Mittel der Wahl, um Produktionslinien zukunftsweisend auf die Anforderungen einer Smart Factory vorzubereiten.

Quelle:

https://www.vodafone.de/business/featured/technologie/smart-objects-einfach-erklaert/

 

 

New Industry: Einfach einen Fortschritt voraus

Um mehr als 20 Prozent gesunkene operative Kosten und ein messbarer Return on Investment für 52 Prozent der Unternehmen: Der aktuelle Vodafone Business IoT Spotlight Report zeigt, wie weit Deutschlands Wirtschaft auf dem Weg zur „New Industry” im globalen Wettbewerb schon jetzt ist. Doch was steckt eigentlich hinter dem Begriff und welche Vorteile bringt konsequent „digitales Denken & Handeln” in den unterschiedlichsten Feldern von klassischer Produktion bis hin zur Dienstleistung?

Der disruptive Wandel bestehender Arbeitsprozesse hat sich durch die aktuellen weltweiten Entwicklungen erheblich beschleunigt. Neben der digitalen Zusammenarbeit von Menschen auf Basis von „New Work”-Konzepten haben sich Netzwerke intelligent verknüpfter Datenströme als Basis für erfolgreiches Agieren in Unternehmen herausgestellt.

Dies gilt für Unternehmen aller Art, von der produzierenden Industrie über den Handel bis hin zum Dienstleistungssektor. Das Schlagwort „New Industry” umfasst dabei die konsequente Digitalisierung innerhalb von Gewerbebetrieben – es geht aber auch um völlig neue Geschäftsmodelle wie beispielsweise „Smart Services” im Dienstleistungsbereich.

Wer also dem Wettbewerb immer einen Fortschritt voraus sein will, sollte zügig handeln. Auf dem Weg zur „New Industry” begleitet Vodafone Sie mit Lösungen zur intelligenten Standortvernetzung und berät Sie beim Aufbau Ihrer neuen, digitalen Wertschöpfungskette – ganz gleich, in welcher Branche Sie sich bewegen.

Der Unternehmer und Investor Frank Thelen ist Gast in der 100. Folge von Digitale Vorreiter:innen. Der Unterstützer zahlreicher Startups aus dem Tech-Bereich berichtet von seinem manchmal steinigen Weg vom Programmierer zum Investment-Star. In diesem Zusammenhang beschreibt Thelen, aus welchem Grund er am liebsten innovative Unternehmen fördert, deren Produkte einen Teil zur Lösung bedeutender Menschheitsprobleme beitragen. Außerdem erfahren Sie in diesem Podcast mit Christoph Burseg, warum Frank Thelen Investments im B2C-Bereich „sexy und cool“ findet.

New Industry: Business neu und vernetzt denken

Unerwartete Veränderungen gehören zum „New Normal“. Agile Managementmodelle und vor allem Offenheit gegenüber Innovationen helfen Ihnen dabei, den aktuellen Entwicklungen nicht hinterher zu laufen. Für Unternehmen ist es jetzt besonders wichtig, die eigenen Geschäftsprozesse stets im Blick zu haben und im Sinne der Kunden fortlaufend zu überdenken. Genau das macht „New-Industry-Unternehmen“ aus: Sie sind ihrem Wettbewerb immer einen (Fort-)Schritt voraus, indem sie proaktiv agieren. Dazu gehört vor allem, Menschen, Standorte, Maschinen und Gegenstände intelligent zu vernetzen.

Die Zeiten, in denen turnusmäßige Inspektionen, Rundgänge und Kontrollvorgänge in Industrieunternehmen an der Tagesordnung waren, sind damit vorbei. Wo Personen mit Gehör- und Kopfschutz in lärmenden Fabrikhallen unterwegs waren, erledigen vielfach Roboter gefährliche und körperlich schwere Aufgaben. Wo Mitarbeiter täglich am Arbeitsplatz präsent waren, ergänzen heute Videokonferenzen und Fernüberwachung den flexiblen Business-Alltag.

So haben Mitarbeiter trotz physischer Abwesenheit jederzeit den vollen Überblick über das Geschehen im Unternehmen. Sie können so bei Bedarf genau dort eingreifen, wo es wirklich notwendig ist.

Ähnlich verhält es sich beim Thema Dienstleistungen: Wer seine Kunden besser kennt, kann diese auch besser bedienen. Die elektronische, webbasierte Terminplanung ist dabei nur ein Aspekt. Warum nicht auch die durchschnittliche Verweildauer des Kunden im Laden oder des Mitarbeiters im Außendienst erfassen? Andere Anwendungen sind etwa virtuelle Wohnungsbesichtigungen mit 3D-Brillen, oder ganz neue – auch virtuelle – Konzepte für Messen und Veranstaltungen.

Zusammengefasst geht es in der „New Industry” darum,

  • Personen,
  • Maschinen,
  • Gegenstände und
  • Standorte

konsequent so zu digitalisieren und in Echtzeit zu vernetzen, dass nicht nur völlig neue Anwendungen möglich werden – auch die Umwelt wird durch weniger Reisetätigkeiten, effizienteren Ressourceneinsatz und fortlaufende Prozessoptimierung nachhaltig entlastet.

Welches unternehmerische Mindset liegt der New Industry zugrunde?

Wer die digitale Wirtschaft mitgestalten will, braucht insbesondere die Bereitschaft, vernetzt und dabei ökologisch und ökonomisch nachhaltig zu denken. Zu den wesentlichen Aspekten eines „New Industry-Mindsets” zählen:

  • Ausgeprägte Wandlungsbereitschaft
  • Die Bereitschaft, Geschäftsprozesse und -modelle fortlaufend neu zu denken
  • Datengesteuertes Denken und Handeln
  • Eine kundenzentrierte Vorgehensweise
  • Eine zukunftsorientierte, optimistische und dabei progressive Haltung
  • Das Verständnis für die Wichtigkeit eines nachhaltigen und sparsamen Ressourceneinsatzes
  • Von der Theorie in die IoT-Praxis: Diese Schritte sind notwendig

    Die stärkere Vernetzung von Unternehmens-Assets ist nur ein weiterer, logischer Schritt in eine Richtung, die vielfach bereits eingeschlagen wurde. Kaum ein Unternehmen setzt heute noch komplett analoge, autarke Geräte ein, die unabhängig voneinander ihre Arbeit verrichten. Bei vielen Unternehmen sind bereits heute schon Assets und Prozesse vernetzt und digital steuerbar – häufig jedoch als Insellösungen, nicht standortübergreifend und ohne kontinuierliche Datenaufzeichnung und deren smarte Auswertung.

    Aus technischer Sicht brauchen Sie in erster Linie eine hochperformante Internet-Anbindung für Ihre Sensoren (ganz gleich, ob stationär oder mobil) und eine vernetzte Gerätelandschaft. Dazu gehören intelligente Lösungen, die die erfassten Daten in smarte, kundenzentrierte Anwendungen übersetzen. Die konkrete Ausgestaltung ist dabei natürlich individuell unterschiedlich: Sie ist abhängig von der jeweiligen Branche, der Anzahl von Standorten, der QoS-Anforderungen und der dahinter liegenden Zielsetzung.

    Welche verschiedenen IoT-Geräte es gibt, mehr zum Thema Cloud Services und zur modernen Standortvernetzung via SD-WAN erfahren Sie auch an anderer Stelle.

    Die Kombinationen verschiedener Maßnahmen sind in der Lage, deutliche Verbesserungen bei bestehenden Prozessen herbeizuführen. Sie helfen, neue Geschäftsfelder zu erschließen und somit die Versprechen der „New Industry” einzulösen:

    • Die Digitalisierung bisher analoger Prozesse.
    • Die Vernetzung bislang isolierter Geräte, Dinge, Maschinen und Menschen.
    • Die Nutzung von Cloud-Anwendungen.
    • Die Gewinnung neuer Informationen aus intelligenten Analysen digitaler Daten.

Während Innovationen früher häufig nur alle paar Jahre stattfanden, hat sich dieser Zeitraum inzwischen vielerorts auf wenige Monate verkürzt. Dass auch „traditionelle” Familienunternehmen bei kurzen Produktzyklen und der Digitalisierung ganz vorne mitmischen, zeigt das Beispiel des Handelsunternehmens Ludwig Meister. Die Großhändler für Produkte rund um den Maschinenbau denken schon lange konsequent dem Markt mindestens einen Schritt voraus, wie Max Meister (Mitglied der Geschäftsführung) Christoph Burseg im aktuellen „Digitale Vorreiter”-Podcast verrät:

New Industry-Beispiele: Smart Parking, IoT Asset Tracking und autonome Züge

Im Folgenden stellen wir Ihnen bereits existierende Lösungen vor, die auf einer intelligenten Vernetzung basieren. So ermöglichen Sensoren im Boden an verschiedenen urbanen Standorten schon jetzt die intelligente Parkraumbewirtschaftung („Smart Parking”) – inklusive KI-gestütztem Verkehrsleitsystem für weniger Parkplatzsuche und nachhaltig entlastete Innenstädte.

Dazu passt auch das ubitricity-Projekt: Hier sollen aus gewöhnlichen Straßenlaternen mit wenig Umbauaufwand Stromtankstellen werden. Auf diese Art könnte die Problematik fehlender Ladesäulen für Elektrofahrzeuge ebenfalls entschärft werden.

nsgesamt profitiert gerade der Bereich Verkehr und Logistik enorm von den Möglichkeiten der allumfassenden, mobilen Gerätevernetzung: Mit V2X („Vehicle-to-Everything”) wird autonomes Fahren weiter perfektioniert und dank 5G und IoT können bereits ganze Züge ferngesteuert werden.

Auch beim Thema Asset Tracking tut sich einiges: So lassen sich Fahrzeugflotten mittels eines einfach zu installierenden Trackers nicht nur überwachen, sondern auch deren Routenplanung optimieren. Gegen den Diebstahl von Baumaschinen helfen smarte Utility Vehicle Tracker-Lösungen und Güter lassen sich ganz einfach mit Hilfe von Assets & Products Trackern sichern und überwachen. Dabei muss es nicht zwingend um das Thema Diebstahl gehen – auch der mögliche Ausfall von Container-Klimaanlagen oder andere Risiken lassen sich IoT-gestützt bequem mit Alarmfunktionen überwachen.

Im Bereich der elektronischen Medizintechnik („eHealth”) gibt es ebenfalls spannende Neuerungen: So entsteht am Universitätsklinikum Düsseldorf derzeit der erste 5G-Medizincampus in Europa. Mehr als 100.000 Patienten sollen schon bald von Echtzeit-Datenübertragung, Patienten-Monitoring und modernster Tumor-Chirurgie profitieren.

Darüber hinaus spielen AR- und VR-Anwendungen beim technischen Support von Endkunden, Partnern etc. eine immer größere Rolle und sorgen so für eine erweiterte Wertschöpfung und effizientere Prozesse.

in weiteres Beispiel für erfolgreichen IoT-Einsatz in der New Industry ist die Betreuung von Kunden im Außendienst: Wo Maschinen jeglicher Art, teils unterirdisch gelegene Wasserzähler und ganze Fuhrparks aus der Ferne überwacht und sogar gewartet werden, zeigt sich das volle Potenzial einer vernetzten, datenbasierten Arbeitswelt.

Wie IoT-Vernetzung die Umweltbilanz verbessert, welche IoT-Startups aktuell besonders vielversprechend sind und was intelligent vernetzte Gebäude zu leisten vermögen, erfahren Sie von uns ebenfalls an anderer Stelle.

 

Übrigens: In unserem aktuellen IoT Spotlight Report stellen wir Ihnen weitere, spannende Ansätze zur Gerätevernetzung vor und liefern einen umfassenden, aktuellen Marktüberblick. Laden Sie sich den aktuellen Report einfach hier herunter: Download IoT Spotlight Report 2020.

Quelle:

https://www.vodafone.de/business/featured/digitaler-ausblick/new-industry-einfach-einen-fortschritt-voraus/

 

Mobiles Arbeiten heute: Vom Homeoffice zum modernen Arbeitsplatz

Der fachliche Austausch, aber auch der nette Plausch zwischendurch fanden bis vor nicht allzu langer Zeit hauptsächlich im Büro statt. Doch dank technischer Neuerungen lässt sich das Büro auch mit sich herumtragen: Smartphones, Cloud-Anwendungen, Gadgets und Apps sorgen für die räumliche Flexibilisierung Ihres Jobs. 

Arbeiten im Homeoffice oder sogar ortsunabhängiges, mobiles Arbeiten werden immer beliebter. Warum ist das so? Weil mobiles Arbeiten Sie flexibler macht. So können Sie produktiv sein, wo und wann Sie möchten.

 

Der individuelle, moderne Arbeitsplatz ist im Kommen.

Der moderne Arbeitsplatz  ist vielfältig und umfasst vom digitalen Büro, dem Homeoffice und dem hybriden bis hin zum mobilen, vollständig ortsunabhängigen Arbeiten alle Formen. Homeoffice und mobiles Arbeiten sind aber nicht das Gleiche. Hier gibt es ein paar wesentliche Unterschiede: Der Begriff Homeoffice bezeichnet in aller Regel das Arbeiten im Arbeitszimmer innerhalb des privaten Wohnraums. Mobiles Arbeiten hingegen heißt, grundsätzlich an jedem beliebigen Ort der Welt arbeiten zu können – ohne dabei zwangsläufig auf gewohnten Komfort zu verzichten. Arbeitsmodelle, bei denen Mitarbeiter sowohl von unterwegs als auch einem physischen Arbeitsplatz in einem Unternehmen arbeiten, bezeichnet man als „hybrides Arbeiten“.

 

Mobiles Arbeiten fängt genau genommen schon viel früher an. Im Grunde arbeiten viele Arbeitnehmer schon im Unternehmensgebäude mobil. Wenn Sie beispielsweise im Gang oder in der Kantine über Ihr Smartphone geschäftlich telefonieren, oder auf dem Weg ins Meeting noch schnell die neuesten E-Mails checken. Oder wenn Sie verschiedene Apps auf Tablet und Smartphone für Ihre beruflichen Ziele nutzen. Mobiles Arbeiten bezieht sich also nicht nur auf die Arbeit außerhalb des Unternehmensgebäudes, sondern auf die komplette Digitalisierung der Arbeitswelt.

Telefonkonferenzen im Zug abhalten, E-Mails im Taxi lesen, Präsentationen im Flugzeug erstellen – das ist heute alles normal. Die digitale Entwicklung macht es möglich, immer und überall produktiv zu arbeiten. Allerdings wächst damit auch die Erwartung, diese Möglichkeiten zu nutzen. Dabei ist das Konzept nicht wirklich neu, sondern existiert unter dem Begriff „New Work” schon seit etwa 200 Jahren.

 

Autonomie und Individualität als Treiber des mobilen Arbeitens

Nicht erst seit der Corona-Krise lösen sich feste Strukturen und Muster der Arbeit in Unternehmen immer mehr auf. Das Credo lautet: Nicht Anwesenheit, sondern das Ergebnis zählt. Der Individualitäts- und Autonomie-Trend der vergangenen Jahre ist mittlerweile auch im Office angekommen und sorgt für flexiblere Strukturen. Und ganz nebenbei sparen Unternehmer neben anderen Vorteilen auch eine Menge Geld, wenn sie feste Arbeitsplätze gegen flexible Workspaces eintauschen.

 

Flexible Arbeitsmodelle steigern Produktivität und Erreichbarkeit

Verschiedene Studien, darunter die Studie Mobility, Performance and Engagement der Economist Intelligence Unit (EIU), belegen: Unternehmen steigern ihre Produktivität und ihre Performance durch flexible Arbeitsmodelle um bis zu 16 %. Der Grund:  Unternehmen lassen beispielsweise ihren Mitarbeitern Raum für ihre individuellen Rhythmen und Wünsche. Und wer in seinem eigenen Wohlfühlklima arbeiten kann, arbeitet in der Regel lieber und leistet darüber hinaus mehr.

Neben gesteigertem Wohlbefinden und höherer Produktivität ermöglicht die lückenlose Vernetzung auch eine bessere Erreichbarkeit der Arbeitnehmer. Aufgrund der Digitalisierung sind alle wichtigen Infos jederzeit und überall verfügbar – eine Grundvoraussetzung für modernes Arbeiten. Das erleichtert den Kontakt und Austausch mit Kollegen. Außerdem wird auf Dienstreisen die Zeit effizienter genutzt. „Ich halte Dich auf dem Laufenden” ist in Zeiten der flexiblen Zeit- und Raumplanung nicht mehr nur eine Floskel. Sondern ein wichtiges Werkzeug. Mit smarten Programmen tauschen sich Kollegen und Vorgesetzte auch außerhalb des Büros kontinuierlich aus. Im Gegensatz zu digitalen Nomaden, die „nur” mit Laptop und Smartphone auskommen, verfügen Mitarbeitende beim mobilen Arbeiten meist über eine mehr oder weniger komplette Büroausstattung, die sie flexibel auf- und wieder abbauen können.

Dank einer breit verteilten Mitarbeiterschaft kommt es darüber hinaus zu einem weiteren positiven Effekt: So werden beispielsweise Großraumbüros mit hunderten Arbeitsplätzen für gewöhnlich rund um die Uhr mit Klimaanlagen belüftet. Dies kostet Strom, dessen Erzeugung häufig die Umwelt belastet. Darüber hinaus entfallen Anfahrtswege und viele Geschäftsreisen. Weniger Flüge und weniger Autoverkehr tragen viel zum Umweltschutz bei.

Ist ein Büro mit buntem Sofa, Mate Tee und Home Office Day bereits eine Form von New Work? Ist New Work eher eine Philosophie oder ein Trend? Fast niemand kann das Thema besser erklären als Michael Trautmann, der seit über 3 Jahren den Podcast „On The Way to New Work“ mit seinem Partner Christoph Magnussen produziert und schon viele Gespräche zu diesem Thema geführt hat.

Einiges hätte Michael gerne 10 Jahre früher gewusst und versucht stetig die Einflüsse in sein Unternehmertum einzubringen. Er erzählt über seine Reise bzw. die Weiterentwicklung vom Buch „New Work“ zum Podcast, der zunächst als bloßes Recherchentool gedacht war und wie Corona New Work digital vorangetrieben hat.

Wie modernes Arbeiten zu einem Erfolg wird

Trotz diverser Gadgets und Apps ist die mobile Arbeit jedoch nicht zwangsläufig leichter. Denn neben Arbeitsqualität und Zufriedenheit steigen auch die Anforderungen an Beschäftigte. Das sagt die aktuelle Studie „The Future of Work: From remote to hybrid” des Capgemini Research Institute, für die die Forscher weltweit 5.000 Mitarbeiter und 500 Führungskräfte befragt haben.

Wenn Sie und Ihr Unternehmen den Schritt hin zu hybriden Arbeitsmodellen wagen wollen, gibt es einiges, dass Sie im Vorfeld für Ihre Mitarbeiter tun können. Den Kollegen etwas Geld für einen Laptop der einen neuen Bürostuhl zu überweisen, wird eventuell nicht den gewünschten Effekt erzielen – nämlich Mitarbeiter, die gerne und mit vollem Einsatz von unterwegs arbeiten.

Die Studie empfiehlt, dass sich Unternehmen ganz auf ihre Mitarbeiter konzentrieren, auf deren Bedürfnisse und Verhaltensweisen, die sich in Folge eines Wechsels in hybride Arbeitsstrukturen verändern werden. So kann hybrides Arbeiten auch in Ihrem Unternehmen eine Erfolgsgeschichte werden.

Ein Beispiel: Bei der Arbeitszufriedenheit ist ein Aspekt besonders entscheidend: Das Maß an Arbeit außerhalb der Arbeitszeit. Wer (nur) während der Arbeitszeit mobil arbeitet, ist zufriedener als derjenige, der auch außerhalb der Arbeitszeit von zu Hause oder unterwegs aus E-Mails oder Anrufe beantwortet.

Wie stark und wichtig ist der Trend der mobilen Arbeit wirklich? 54 Prozent aller Beschäftigten arbeiten heute ausschließlich oder überwiegend im mobilen Büro. Vermutlich wären es noch mehr, gäbe es nicht noch viele Berufe, die das aufgrund von Anwesenheitspflicht nicht zulassen. Die mobile Arbeit heutzutage ist vor allem noch auf die Bedürfnisse von Freiberuflern und Selbstständigen, sowie von Führungskräften oder Dienstleistern ausgelegt.

Mobiles Arbeiten: eine Frage der Einstellung

Dass Homeoffice, mobiles Arbeiten und Flexwork letztlich auch eine Frage der Einstellung und der Organisation sind, zeigt das Beispiel des Architekturbüros Behnisch. Stefan Behnisch ist dort Partner und hat mit Homeoffice bislang vor allem positive Erfahrungen gemacht: „Früher dachte ich, es sei weder sinnvoll noch möglich. Das hat sich geändert. Heute frage ich mich, ob es noch angemessen ist, dass wir in kleinen Wohnungen leben und für jeden nochmals einen zu großen Arbeitsraum vorhalten. Ich meine, wir brauchen Kommunikation, jedoch nicht ständig. Wie oft spricht man im Büro eigentlich wirklich miteinander?”

Die Architekturbranche (und nicht nur die) hat die disruptiven Veränderungen in der Arbeitswelt längst erkannt. So manches bestehende Bürogebäude dürfte gerade in Innenstädten wohl demnächst im Zuge von Umbauten neuem Wohnraum weichen – mit entsprechendem Handlungsbedarf bei der Planung. Und in der Folge hoffentlich mit Entlastungen für den weiterhin angespannten Wohnungsmarkt in deutschen Großstädten.

 

Schöner Nebeneffekt: Mobiles Arbeiten hält körperlich fit

Ein wichtiger Pluspunkt der mobilen Arbeit sind die ergonomischen Aspekte. Wer mobil arbeitet ist mehr in Bewegung, wechselt seinen Arbeitsplatz stetig und tut so etwas für seine Gesundheit. Wechselnde Arbeitsplätze sind außerdem inspirierend. Gerade Arbeitnehmer in der Kreativbranche ziehen viel Input aus dem mobilen Arbeiten.

Allerdings kann ein ständiger Arbeitsplatzwechsel auch zu schlechteren Bedingungen führen. Denn beim mobilen Arbeiten bleibt die sogenannte Gefährdungsbeurteilung durch den Arbeitgeber aus. Wichtige Faktoren wie Mobiliar, Temperatur, Klima und Licht können nicht bestmöglich angepasst werden. 80 Prozent der Unternehmen können so ihren gesetzlichen Verpflichtungen hinsichtlich gesundheitsbewusster Möblierung nicht nachkommen. Was bleibt, sind beispielsweise schlechte Haltung am mobilen Arbeitsplatz oder Konzentrationsstörungen durch schlechtes Licht und zu große Lautstärke. Diversen Studien zufolge sind das allerdings eher Ausnahmen. Gerade die möglicherweise schlechte Haltung an nicht dafür vorgesehenen Schreibtischen wird meist durch den ständigen Arbeitsplatzwechsel ausgeglichen

 

Einen modernen Arbeitsplatz einrichten: Das ist wichtig

Wer mobil arbeiten will, greift häufig nicht auf Desktop-PCs zurück, sondern verwendet Laptop und Smartphone. Ihre Geräte brauchen somit einen leistungsstarken Akku. Wie also können Sie umfassendes Vernetztsein gewährleisten? Und wie und egal wo und wann effizient arbeiten? Dazu sind einige Business Gadgets unausweichlich – ebenso wie ein leistungsstarkes Business Phone. Außerdem brauchen Sie einen mobilen VPN-Zugang für den sicheren Zugriff auf Unternehmensdaten von jedem Ort der Welt aus. Und natürlich verschiedene Apps.

Der tragbare Schreibtisch: Das Notebook als stationärer PC

Ein Büro für das mobile Arbeiten ist schnell eingerichtet. Und vereinbar mit dem etablierten, stationären Arbeiten im Unternehmen. Statt zwei großer Bildschirme und einem festen PC am Arbeitsplatz bietet sich beispielsweise die Variante des tragbaren stationären Rechners an. Was zunächst paradox klingt, ist einfach erklärt: Laptops, Netbooks oder Ultrabooks können auch als stationäre PCs anstelle großer Computer genutzt werden.

Sinnvoll ist es hierbei, das Notebook im Unternehmensbüro einfach mit zwei großen Bildschirmen zu verbinden. Das Notebook kann dann entweder im laufenden Zustand geschlossen, oder das Display als Drittbildschirm genutzt werden. Das vermeidet das ständige Hin- und herschieben von Dokumenten auf verschiedene portable Geräte. Natürlich sollte trotzdem immer alles in einer Cloud gespeichert werden. Nur so können die Kollegen jederzeit auf wichtige Dokumente zugreifen und im Notfall an Aufgaben weiter arbeiten.

Übrigens: Modernes Arbeiten kann auch bedeuten, dass Unternehmen ihren Mitarbeitern beispielsweise ein Großraumbüro zur Verfügung stellen, hier jedoch keine festen Arbeitsplätze vorgesehen sind. Jeder Mitarbeiter bringt seinen Firmen-Laptop mit zur Arbeit und wählt sich jeweils den Arbeitsplatz aus, der gerade frei ist. Diese Lösung bietet sich jedoch nicht für jedes Unternehmen an und muss an die räumlichen Gegebenheiten angepasst werden.

 

Kein mobiler Arbeitsplatz läuft ohne Akku

Achten Sie beim Kauf eines Notebooks auf eine möglichst lange Akkulaufzeit. Ein mobiler Arbeitsplatz erfordert nämlich eine sichere Arbeitsstation – und das auch ohne Steckdose. Die optimale Akkulaufzeit liegt bei kontinuierlicher Nutzung mindestens bei acht Stunden. Sprich: Notebook, Tablet und Co. müssen zumindest theoretisch in der Lage sein, ohne Ladegerät die gewöhnliche Arbeitszeit unter Dauerbelastung zu überstehen.

Gerade wegen ihrer längeren Akkulaufzeit können auch Tablets als primäre mobile Arbeitsgeräte eingesetzt werden. Die Entscheidung sollten Sie je nach Job-Profil und persönlichem Geschmack treffen. Für diejenigen, die unterwegs kleinere Texte verfassen und eher recherchieren, E-Mails schreiben oder Telefonkonferenzen abhalten, ist das Tablet als mobiles Büro ein sinnvoller und vor allem handlicher Partner.

Apropos Telefonkonferenzen: Investieren Sie unbedingt in ein Smartphone mit ausreichend Speicherplatz. Auch als Firmen-Handy reicht ein gewöhnliches Mobiltelefon oft nicht aus. Sie sollten sich also für ein gutes Smartphone entscheiden – unabhängig davon, ob Sie schon ein Tablet haben. Ein mobiler Arbeitsplatz im Mini-Format kann auch auf kurzen Reisen dienlich sein. Nutzen Sie Ihr Smartphone bestenfalls mit Kopfhörern. So können Sie parallel zu laufenden Telefongesprächen in Ihren Arbeitsdokumenten stöbern.

 

Koffer statt Schreibtisch – der Arbeitsplatz zum Mitnehmen

Eine sinnvolle Bereicherung für das mobile Arbeiten: Koffer, die speziell für die flexible Arbeit konzipiert sind. So können Sie Ihren Arbeitsplatz ganz einfach hinter sich her rollen, ihn als Handgepäck mit ins Flugzeug nehmen und jederzeit problemlos auspacken. Ein weiterer Pluspunkt ist, dass Sie elektronische Geräte in den meisten Varianten der Koffer in Extrataschen an den Außenseiten aufbewahren können. Bei der Sicherheitskontrolle am Flughafen haben sie diese Geräte jederzeit schnell schnell zur Hand. Das spart Zeit und Nerven.

Viele Koffer-Varianten setzen auf eine Teilbarkeit von Ober- und Unterseite. Hier lässt sich z. B. die komplette Oberseite des Koffers abbauen, sodass Sie die Unterseite ganz einfach auf den Schoß legen können. So liegt alles sortiert und ohne großes Auspacken bereit. Die meisten der mobilen Bürokoffer haben zudem integrierte USB-Slots zum Laden der Geräte. Der Koffer selbst dient also auf Reisen als großer portabler Akku. Wieder aufladen können Sie ihn dann ganz einfach an einer Steckdose zuhause oder im Hotel. In ganz smarten Versionen der mobilen Büro-Koffer sind sogar Scanner und Drucker integriert. So können Sie wichtige Dokumente sofort digital sichern und versenden oder auch ausdrucken. Das spart viel Zeit und macht beim Kunden einen guten Eindruck. Egal für welche Version des mobilen Bürokoffers Sie sich entscheiden, achten Sie in jedem Fall darauf, dass das gute Stück stabil und vor allem abschließbar ist.

 

Weitere nützliche Tipps für das mobile Büro

Ein mobiler Arbeitsplatz und die Vermischung von Freizeit und Job bedeuten aber nicht zwangsläufig ein Weichen des strukturierten Acht-Stunden-Tages. Voraussetzung ist, dass Sie in den acht Stunden mobilen Arbeitens auch wirklich arbeiten (können). Lassen Sie sich nicht hinreißen, auf dem sonnigen Platz im Straßencafé gemütlich das vorbeiziehende Treiben zu beobachten. Ohrstöpsel sind hier sehr hilfreich. Vor allem, wenn Sie sich leicht vom Umfeld gestört fühlen oder ablenken lassen. Außerdem:

  • Laden Sie Ihre Geräte unterwegs immer dann auf, wenn sich die Gelegenheit bietet. Was hier so selbstverständlich erscheint, führt oft zu unangenehmen Situationen wie einem Abbruch der Telefonkonferenz, wenn Ihr Akku leer ist.
  • Speichern Sie Ihre Daten darüber hinaus in einer sicheren Cloud-Umgebung. So greifen Sie von allen Geräten, an jedem Ort und zu jeder Zeit auf Ihre Daten zu.
  • Nutzen Sie unbedingt VPN-Zugänge, um sicher auf Ihre Firmendaten zuzugreifen. Ein sicheres Firmennetzwerk ist hier natürlich Grundvoraussetzung.
  • Installieren Sie auf allen Arbeitsgeräten die Tools und Apps, die sie brauchen und achten Sie auf regelmäßige Updates. Nur so gewährleisten Sie eine sichere und störungsfreie Kommunikation zwischen Geschäftspartnern, Kollegen und Kunden.
  • Stimmen Sie sich mit allen Beteiligten genauestens ab und regeln Sie Ihre Arbeitszeit möglichst eine gewisse Zeit im Vorfeld. So vermeiden Sie Dauererreichbarkeit und die Entgrenzung Ihrer Arbeitszeiten.

Die Einrichtung eines mobilen Arbeitsplatzes folgt somit in vielen Aspekten den Anforderungen an das Homeoffice. Daher lohnt auch ein Blick auf unsere Tipps zur Einrichtung eines optimalen  Homeoffice-Arbeitsplatzes.

 

Mobiles Arbeiten im Selbstversuch: Nicht jede Tätigkeit eignet sich für dieses Arbeitsmodell

Mobiles Arbeiten ist ein Lernprozess. Vorgesetzte und Mitarbeiter brauchen eine Eingewöhnungsphase. Denn mobile Arbeit verlangt eine ganz neue Auseinandersetzung mit sich selbst. Wer seine Aufgaben bisher zu festen Zeiten an einem festen Platz erledigt hat, wird sich erst daran gewöhnen müssen, von unterwegs und zu unterschiedlichen Zeiten zu arbeiten. Diesen Lernprozess kennen die, die aus einer festen in eine freie Tätigkeit gewechselt haben. Strukturen engen zwar ein, stützen und organisieren aber auch. Deshalb ist es umso wichtiger, sich in der Anfangsphase selbst Strukturen und Regeln zu schaffen. Wer sich gerade ans mobile Arbeiten gewöhnt, wird diese Phase durchmachen müssen.

as Gleiche gilt für Vorgesetzte. Denn sie müssen sich daran gewöhnen, ihren Mitarbeitern zu vertrauen. Fußte das Arbeitsmodell des Unternehmens bisher auf Kontrolle, heißt es jetzt: vertrauen! Viele Berufstätige sind weniger produktiv, wenn Vorgesetzte sie zu sehr kontrollieren. Das kann zu einer kreativen Gehemmtheit führen.

Das Sprichwort „Zeit ist Geld” passt hier tatsächlich sehr gut. Wer Geduld hat, sich die Zeit für eine Gewöhnung an das mobile Arbeiten zu nehmen, wird nachher sehr wahrscheinlich davon profitieren – Mitarbeiter von ihrer eigenen Zufriedenheit und Flexibilität, Vorgesetzte von der Rentabilität des Modells.

Diving Deeper” ist das Videoformat von Vodafone Business und OMR. Wir verbinden MyMüsli Co-Founder Max Wittrock mit spannenden digitalen Startups und sprechen über ihre Geschichte, Business-Modelle und Erfolgsgeheimnisse. Inspirierende, wertvolle Einblicke und ein Blick hinter die Kulissen von Foodboom, Ecosia, Appinio, Independesk und Boxine  und ihren Gründer*innen.

In der zweiten Folge trifft Max Wittrock auf Karsten Kossatz. Er ist Mitgründer von Independesk, einem New-Work-Startup aus Berlin. Von ihm erfahren wir nicht nur, wie Kossatz’ Unternehmen die soziale Lücke zwischen Homeoffice und Büropräsenz schließen will, sondern auch, welche Bedeutung Arbeit für das Leben insgesamt haben sollte.

Quelle:

https://www.vodafone.de/business/featured/digitales-business/digitaler-arbeitsplatz/mobile-office-so-gelingt-die-einrichtung-eines-mobilen-arbeitsplatzes/

VoiP-Anbieter im Vergleich: Internet-Telefonie leicht gemacht

m Jahr 2022 soll mit der veralteten ISDN-Technologie endgültig Schluss sein. Immer mehr Unternehmen tauschen ihre alten Analog- oder ISDN-Telefonanlagen gegen moderne VoIP-Anlagen. Auch für Ihr Unternehmen bringt cloudbasierte IP-Telefonie viele Vorteile und ermöglicht unter anderem ein sehr viel flexibleres Arbeiten.

Aber welche Firmen bieten moderne VoIP-Telefonanlagen an? Welche Anbieter Ihnen außerdem welche Leistungen bietet und worauf Sie bei der Suche nach einer IP-Telefonanlage unbedingt achten sollten, erklären wir im Folgenden.

Die wichtigsten VoIP-Anbieter im Vergleich

Sechs der wichtigsten VoIP-Anbieter für Deutschland sind derzeit:

  • fonial: Speziell für KMU mit geringen Anforderungen interessant
  • NFON: Für Unternehmen mit bis zu 249.000 Mitarbeitern
  • Placetel: Ab drei Nebenstellen sind Flatrates zubuchbar
  • sipgate team: Bietet Lösungen für bis zu 10.000 Mitarbeitern
  • toplink: Die VoIP-Telefonanlage bietet rund 160 Funktionen
  • Vodafone: Vodafone-Mobiltelefone werden ohne Mehrkosten eingebunden

Wir haben für Sie verschiedene VoIP-Anbieter miteinander verglichen und untersucht, wer was bietet. Im Folgenden erfahren Sie, wo die jeweiligen Stärken und mögliche Schwächen liegen:

fonial: Leichter Einstieg mit dem „FREE”-Tarif

fonial bietet IP-Telefonie für kleine und mittelständische Betriebe. Kleine Firmen mit nicht mehr als drei Anschlüssen können den kostenlosen Tarif „fonial FREE“ wählen. Hier fallen keine Kosten für die Bereitstellung der Telefonanlage an, jedoch müssen Sie natürlich die Verbindungsentgelte bezahlen. In dieser kostenlosen Version stehen jedoch fast keine technischen Extras wie Besetztlampen, Online-Fax oder virtuelle Meeting-Räume zur Verfügung.

 

NFON: Bis zu 249.000 Mitarbeiter an einer einzigen virtuellen Telefonanlage

NFON bietet die Cloud-Telefonanlage „Cloudya“ für Unternehmen mit bis zu 249.000 Mitarbeitern. Die virtuelle Anlage verfügt laut Anbieter über mehr als 150 Funktionen, wobei weitere Funktionen separat dazu gebucht werden können. Bei NFON gilt der gleiche Grundsatz wie bei vergleichbaren Angeboten anderer Anbieter: Je mehr Nebenstellen beziehungsweise Endgeräte Sie innerhalb Ihrer Cloud-Telefonanlage betreiben, desto mehr sinkt der monatliche Beitrag pro Endgerät. Für jede Nebenstelle buchen Sie eine Flatrate ins deutsche Festnetz.

Placetel: SIP-Trunk-fähig und mit elektronischer Faxfunktion

Placetel bietet nach eigenen Angaben Cloud-Telefonanlagen für kleine und mittelständische Unternehmen. Ähnlich wie andere Anbieter ermöglicht Placetel es darüber hinaus, bereits vorhandene hausinterne und VoIP-fähige TK-Anlagen via SIP-Trunk mit dem Internet zu verbinden.

Placetel bietet mit dem Paket „Placetel PROFI“ eine Cloud-Telefonanlage, in der monatlich eine Gebühr pro Nebenstelle anfällt, zuzüglich der Verbindungskosten. Ab drei Nebenstellen können Sie jedoch eine Flatrate ins deutsche Festnetz hinzubuchen. Laut Placetel stehen Ihnen über 150 TK-Anlagen-Funktionen wie ein Sprachwahlmenü, Telefonkonferenzen, Einrichten einer Warteschlangenfunktion sowie das Versenden elektronischer Faxe zur Verfügung. Alle Angebote von Placetel sind monatlich kündbar.

 

sipgate team: Sowohl für Privat- als auch für Firmenkunden geeignet

Der Anbieter sipgate richtet sich mit seinem Angebot sowohl an Privat- als auch an Firmenkunden. Zu der Produktpalette gehören Komplettpakete auch für kleinere Unternehmen ab zwei Mitarbeitern. Im Hinblick auf die hinzubuchbaren Anschlüsse bietet sipgate Lösungen für bis zu 10.000 Mitarbeiter. Für Ihr Unternehmen können Sie bei sipgate team Flatrates buchen, sowohl ins deutsche als ins EU-weite Fest- und Mobilfunknetz.

Die Steuerung der Telefonanlage erfolgt über den Browser. Kommen neue Mitarbeiter ins Unternehmen, können Sie Nebenstellen mit eigenen Telefonnummern hinzufügen – bereits vorhandene Nummern aus Ihrer „alten“ Telefonanlage werden ohne Mehrkosten in die neue Anlage integriert. Darüber hinaus sind alle Nummern auch für Mobiltelefone verfügbar – die dazu nötigen SIM-Karten sind in dem gebuchten Paketpreis inbegriffen. Alle buchbaren Optionen bei sipgate team können Sie monatlich kündigen.

 

toplink: Fokus auf Mobilität und Flexibilität

Die Firma ACME Inc bietet unter dem Namen toplink IP-Telefonie für Unternehmen an und will durch cloudbasierte TK-Anlagentechnik möglichst viel Mobilität für die Mitarbeiter Ihres Unternehmens ermöglichen. Mit dem Produkt „SIP Business“ bietet toplink Unternehmen einen frei erweiterbaren VoiP-Anschluss an das Internet via SIP-Trunk.

Wenn die Telefonie Ihres Unternehmens in einer Cloud-Telefonanlage abgewickelt werden soll, bietet toplink rund 160 Funktionen sowie monatliche Paketpreise, die sich nach der Anzahl der benötigten Nebenanschlüsse richtet. Im Grundpreis des kleinsten Standardpaket für Unternehmen sind 4 Telefonleitungen mit 10 Rufnummern enthalten. Dazu kommen Kosten für Flatrates oder Minutenpreise.

Wer davon abweichend mehr Nebenanschlüsse benötigt, bucht entweder einzelne Anschlüsse dazu oder wechselt in einen höheren Tarif, der zwar mehr kostet, jedoch mehr Rufnummern bereithält.

Vodafone: Flexible, maßgeschneiderte Pakete für jeden Bedarf

Wenn Sie eine perfekte Möglichkeit für Ihr Unternehmen suchen, um jederzeit und auch an unterschiedlichen Standorten erreichbar zu sein, könnten die Vodafone United-Communications-Lösungen (UC) für Sie eine gute Wahl sein. Neben klassischer Telefonie können Sie Ihre Cloud-Telefonanlage mit zusätzlichen Funktionen wie beispielsweise Desktop-Sharing, Anrufgruppen oder Instant Messaging ergänzen.

So bietet „One Net Enterprise“ eine vollwertige Telefonanlage mit Anrufumleitung und persönlicher Mailbox für Ihre Mitarbeiter. Unter anderem können Sie Sprachnachrichten in Microsoft Outlook sowie der digitalen Terminverwaltung „Lotus Notes“ empfangen und archivieren. Darüber hinaus ist eine Integration Ihrer IP-Telefonie in Business-Applikationen wie beispielsweise SAP möglich.

Übrigens: Vodafone hostet Ihre softwarebasierte Telefonanlage in hochgesicherten Rechenzentren in Deutschland. Der Betrieb erfüllt die strengen Anforderungen der Bundesnetzagentur und der DSGVO.

Das sollten VoIP-Anbieter leisten

Datenschutz: Die Sicherheit Ihrer Daten ist das „A und O“ und sollte im Zentrum Ihrer Überlegungen stehen, wenn es um die Wahl des für Sie besten VoIP-Anbieter geht. Bei der Sicherheit dürfen Anbieter von VoIP-Telefonanlagen keine Abstriche machen und sollten maximale Transparenz garantieren, was den Datenschutz betrifft. Viele der in diesem Beitrag vorgestellten Anbieter beispielsweise hosten ihre Cloud-Telefonanlagen auf Servern in Deutschland und unterliegen daher den strengen Datenschutzgesetzen der Europäischen Union.

Leistung: Bevor Sie sich einen VoIP-Anbieter suchen, lassen Sie sich beraten, wie Sie Ihre eventuell schon vorhandene TK-Anlage möglichst unkompliziert mit dem Internet verbinden können. Mit Hilfe eines sogenannten SIP-Trunks können auch „alte“ ISDN-Telefonanlagen ans Internet angeschlossen werden.

Wenn Ihr Unternehmen bislang über keine Telefonanlage verfügt, ist es für Sie wichtig, dass der Anbieter viel Flexibilität beim Dazubuchen von Funktionen wie etwa Voicemail-Abruf, Nebenstellenbetrieb über Mobiltelefone oder das Versenden von E-Faxen ermöglicht.

Skalierbarkeit: Wissen Sie schon, wie sich Ihr Unternehmen in den kommenden Jahren entwickeln wird? Wenn Sie planen, in den nächsten Monaten mehr Mitarbeiter einzustellen,
kommt für Sie nur ein Anbieter in Frage, bei dem Sie bei Bedarf möglichst unkompliziert zusätzliche Sprachkanäle beziehungsweise Nebenstellen dazu buchen können. Ferner sollten Sie sich gut über die Funktionen der Telefonanlage beraten lassen: Wie schnell kann eine neue Nebenstelle eingerichtet werden? Wie lange dauert das?

Weitere Fragen wären: Kann die Nummer einer Nebenstelle auch über eine SIM-Karte auf einem Mobiltelefon bestrieben werden? Können meine Mitarbeiter VoIP-Telefonie auch per PC über ein sogenanntes Softphone betreiben?

Quelle:

https://www.vodafone.de/business/featured/digitales-business/digitaler-arbeitsplatz/voip-anbieter-im-vergleich-internet-telefonie-leicht-gemacht/

Was ist Unified Communications (UC)?

Unified Communications bezeichnet die Zusammenführung aller relevanten Kommunikationsdienste auf einer einzigen Plattform. Dazu gehören zum Beispiel Sprachanrufe, Videokonferenzen und Instant Messaging. Hier erfahren Sie, wie Unified Communications funktioniert, welche Vorteile es Ihnen bringt und worauf Sie bei der Einführung in Ihrem Unternehmen achten sollten.

Eine effiziente interne und externe Kommunikation ist für Unternehmen überlebenswichtig. Die unterschiedlichen Kommunikationsformen finden jedoch häufig auf vielen verschiedenen Kanälen, Software-Plattformen und auf der Grundlage unterschiedlicher Sicherheitsanforderungen statt. Die Koordination zwischen diesen Bereichen ist dabei oft sehr aufwendig.

Unified Communications (UC) bündelt alle für Ihr Unternehmen wichtigen Kommunikationsdienste und schafft einen zentrale Plattform für Sie und Ihre Mitarbeiter:innen. Besonders die auf aktuelle Kommunikationssysteme angepasste UC-Erweiterung mit der Bezeichnung Unified Communications & Collaboration (UCC) spielt ihre Stärken für die Zusammenarbeit in Ihrem Unternehmen aus.

 

Was ist Unified Communications?

Unified Communications bedeutet übersetzt in etwa „einheitliche Kommunikation”. Dabei handelt es sich nicht um eine neue Technologie. Vielmehr sammelt ein UC-System die bereits existierenden und für Ihr Unternehmen relevanten Kommunikationsdienste in einer einzigen Anwendung.

Unternehmen verwenden oft unterschiedliche Programme für Funktionen wie Voice-over-IP-Telefonie (VoIP), Instant Messaging und Videokonferenzen. Selbst zeitgemäße Kommunikationslösungen arbeiten dabei oft nicht reibungslos miteinander. Hinzu kommt der separate Administrationsaufwand für jedes einzelne Programm.

Ein UC-Client bringt diese so genannten „Standalones” auf einer einzigen Plattform zusammen. Dadurch besitzen Anwender:innen orts- und zeitunabhängig Zugriff auf sämtliche gebündelten Kommunikationsprozesse. Sie können diese auf einfache und einheitliche Weise nutzen, verwalten und für ihre jeweiligen Bedürfnisse optimieren.

 

Im Zusammenhang mit dem Oberbegriff Unified Communications tauchen häufig  weitere Begriffe auf, die Sie kennen sollten:

  • UC-Client: Die Benutzeroberfläche einer Unified-Communications-Plattform führt alle Kommunikationskanäle zusammen und visualisiert sie in übersichtlicher Form. Die Anwendung wird damit zur Kommunikationszentrale Ihres Unternehmens, in der die jeweils benötigte Kommunikationsform für einen Vorgang ausgewählt werden kann.
  • Unified Messaging: Dieser Teilbereich wird häufig mit UC verwechselt, umfasst allerdings lediglich die Bündelung zeitversetzter Nachrichten und keine Echtzeitkommunikation. Beispiele dafür sind E-Mails, SMS und Voicemails, die innerhalb einer einzigen Anwendung verfasst und abgerufen werden können.
  • Unified Communications & Collaboration (UCC): Dieser Begriff wird häufig im Zusammenhang mit UC genannt. Er bezeichnet eine Zusammenführung der verschiedenen Kommunikationsdienste für die Zusammenarbeit in einem Team und ist damit gerade für Unternehmen besonders interessant.

 

Die Kernbausteine von Unified Communications 

Eine gelungene Unified-Communications-Lösung besteht üblicherweise aus vier Kernbausteinen. Dazu gehören die technische Grundlage, Intelligenz und Logik, sowie die Kommunikationswünsche der einzelnen Beteiligten.

Medienintegration

IP-Technologie verknüpft verschiedene Kommunikationsmedien wie klassische Telefone, Smartphones, Feature Phones und IP-Telefone so miteinander, dass die Signalisierung eines Gesprächsbedarfs jeweils auf dem aktuell sinnvollsten und bevorzugten Medium stattfindet.

Ein Beispiel dafür ist die automatische Umschaltung eingehender Anrufe auf ein Mobilgerät, wenn Mitarbeiter:innen nicht an ihrem Platz sitzen. Alternativ kann die Benachrichtigung auch via Messenger erfolgen. Voraussetzung dafür ist jedoch, dass sämtliche Systeme nahtlos miteinander arbeiten.

Präsenzinformationen

Sind Mitarbeiter:innen gerade am Platz oder nicht? Befinden sie sich in der Pause oder sind sie aktuell verfügbar? Welches Kommunikationsmittel bevorzugen sie? Diese Informationen fehlen häufig, wenn Mitarbeiter:innen vermehrt im Home- oder Mobile-Office arbeiten.

Ein Beispiel für eine solche Status-Signalisierung ist ein entsprechendes Icon im Messenger-Dienst, das Mitarbeiter:innen setzen, wenn sie in die Pause gehen. Alternativ kann es auch zu automatisch festgelegten Zeiten aktiviert werden. Eingehende Nachrichten beantwortet der Dienst dann automatisch oder stellt sie in dringenden Fällen auf ein Mobilgerät durch.

Kontextintegration

Ausgefeilte UC-Systeme verknüpfen Anwendungen und Informationen von Drittanwendungen intelligent miteinander. Eine einheitliche Benutzeroberfläche liefert Informationen zum Status der Erreichbarkeit sowie allen möglichen Kommunikationswege von Kolleg:innen innerhalb eines beliebigen Dienstes. Vergebliche Kommunikationsversuche, langes Suchen nach Handynummern oder Mailadressen entfallen somit.

Gleiches gilt auch im umgekehrten Fall: Geht ein Anruf ein, können die Angerufenen neben der Rufnummer auch den Namen der Kund:innen und eventuell deren Bestellhistorie sehen.

UCC – Erweiterte Kollaborationsfunktionen

Die Teilbereiche von UCC unterscheiden sich voneinander: Echtzeitkommunikation unterscheidet sich von Online-Zusammenarbeit (Collaboration). Ein Telefonat zu einem bestimmten Sachverhalt ersetzt meist keine gemeinsame Besprechung vor Ort. Online-Besprechungen bekommen jedoch eine andere Qualität, wenn die Beteiligten gleichzeitig auf einen bestimmten Sachverhalt blicken und diesen bearbeiten können.

Idealerweise unterstützen UCC-Systeme nicht nur synchrone, sondern auch asynchrone Kommunikationsmedien und bieten die Möglichkeit, gemeinsam oder zeitversetzt an Dokumenten zu arbeiten. Beispiele hierfür sind interaktive Whiteboards und die Cloud-Kollaborationsfunktionen in Office 365.

 

Funktionen von Unified Communications

Unified Communications vereinigt wie bereits beschrieben eine große Zahl an Funktionen innerhalb einer einzigen Anwendung. Die Integration verschiedener Kommunikationsformen innerhalb des UC-Clients sorgt für eine einheitliche Basis, auf der Ihre Mitarbeiter:innen in Ihrem Unternehmen arbeiten können.

Beispiele für solche UC-Plattform-Dienste sind:

  • Telefonie / Sprachanrufe (VoIP): UC umfasst neben den virtuellen Lösungen auch die Internet-Telefonie. Dabei sind unter anderem TelefonkonferenzenVoicemail, Anrufbeantwortungsfunktionen sowie die Speicherung von Sprachnachrichten möglich.
  • Videokonferenzen: Videokonferenzen sind aus dem modernen Geschäftsleben kaum noch wegzudenken. Sie ersetzen zeitaufwendige persönliche Meetings und erlauben es im Gegensatz zu Textnachrichten (wie zum Beispiel Mails) dennoch, eine persönlichere Ebene zum Gegenüber aufzubauen. Dies gilt sowohl für die interne Kommunikation und Koordination wie für die externe Kommunikation mit Geschäftspartner:innen und Kund:innen.
  • Instant Messaging / Team-Chat: Die Echtzeitübertragung von Textnachrichten fällt in den UCC-Bereich und erleichtert vor allem die Kommunikation zwischen Mitarbeiter:innen oder innerhalb von Teams – vor allem, wenn diese an unterschiedlichen Orten an gemeinsamen Projekten arbeiten.
  • Screen- und Content-Sharing: Bildschirmfreigaben erleichtern Videokonferenzen erheblich und bieten Kolleg:innen bei Präsentationen oder Schulungen einen komfortablen Einblick in Sachverhalte und Arbeitsprozesse. Der Datenaustausch zur gemeinsame Arbeit im Rahmen dieser UCC-Komponente verbessert ebenfalls die virtuelle Zusammenarbeit unabhängig vom jeweiligen Arbeitsplatz der Beteiligten.
  • CRM-Schnittstellen: Ein für viele Unternehmen besonders wichtiger Bereich ist die Kommunikation mit ihren Kund:innen. UC-Plattformen integrieren auch die verschiedenen Dienste, über die Kund:innen mit Ihrem Unternehmen in Kontakt treten können.
  • Präsenz: Der UC-Client bietet eine Präsenzanzeige, die Ihnen auf einen Blick den Status von Mitarbeiter:innen anzeigt. Sie sehen sofort, wer erreichbar ist und wer aktuell nicht verfügbar ist, weil er oder sie sich beispielsweise gerade in einem Meeting befindet. Dies erspart Ihnen unnötige Kommunikationsversuche zum falschen Zeitpunkt und gestaltet die standortunabhängige Zusammenarbeit deutlich effektiver.
  • Virtuelle Räume: Mit einer UC-Plattform richten Sie einen virtuellen und jederzeit verfügbaren Konferenzraum ein. Darin lassen sich alle oben genannten UC-Funktionen integrieren, sodass Sie bei einer Zusammenkunft in einem Team bequem darauf zugreifen können. Dabei können Räume für bestimmte Themen oder für einzelne Teams ganz auf die jeweiligen Anforderungen zugeschnitten werden.

Unified Communications: Voraussetzungen für die Nutzung

Unified Communication stellt einen übergreifenden Prozess dar, der sämtliche Bereiche, Standorte und Mitarbeiter:innen Ihres Unternehmens mit einbeziehen sollte. Mit einer passenden UC-Plattform berücksichtigen Sie sämtliche Anforderungen hinsichtlich der Anwendung unterschiedlicher Kommunikationsdienste. Unabhängig vom Grad und der Tiefe der Nutzung dieser Dienste können Sie UC passend auf Ihre Bedürfnisse zuschneiden.

Dennoch gibt es einige Dinge, über die Sie sich im Vorfeld der Etablierung einer einheitlichen Unified-Communications-Plattform Gedanken machen sollten. Dazu zählt vor allem eine Bestandsaufnahme des Ist-Zustands:

  • Welche Telekommunikationsanlage nutzen Sie derzeit (Hardware und Software)?
  • Nutzen Sie bereits IP-Telefonie?
  • Welche Kommunikationswege und -dienste verwenden die Mitarbeiter:innen Ihres Unternehmens darüber hinaus?
  • Wie häufig werden digitale Kommunikationsdienste für die Zusammenarbeit genutzt?
  • Integriert Ihr aktuelles Modell alle Unternehmensbereiche, Standorte und Mitarbeiter:innen?
  • Welche Vor- und Nachteile der bisher genutzten Kommunikation sind Ihnen bekannt?
  • Wie hoch sind die aktuellen Kosten für Ihre interne und externe Kommunikation?

Basierend darauf sollten eine Definition des Soll-Zustands erarbeiten, um zu ermitteln, welche Anforderungen Sie an eine UC(C)-Plattform stellen:

  • Welche Kommunikationsdienste müssen in die Unified Communication Ihres Unternehmens eingebunden sein?
  • Sollen diese ausschließlich der internen Kommunikation dienen oder auch für die externe Kommunikation genutzt werden?
  • Wie häufig will Ihr Unternehmen zur Team-Zusammenarbeit in Zukunft Telefon-/Videokonferenzen, Instant Messaging oder virtuelle Räume nutzen?
  • Welche technischen Voraussetzungen hinsichtlich der Rechnern, Mobilgeräten und Netzwerktechnik sind nötig?
  • Existieren Risiken hinsichtlich der Sicherheit von Daten bei der Einführung einer UC-Plattform in Ihrem Unternehmen?
  • Benötigen Sie eine Präsenzanzeige für Ihr Personalmanagement?
  • Was kostet eine auf Ihr Unternehmen zugeschnittene Lösung?

 

Vorteile von Unified Communications für Unternehmen

Der Einsatz von Unified Communication erleichtert und beschleunigt viele Prozesse in Unternehmen erheblich. Vor allem die „Collaboration”, also die konkrete Zusammenarbeit von Abteilungen, Projektteams und einzelnen Mitarbeiter:innen, wird effizienter. Zusätzliche Kommunikation aufgrund parallel laufender Dienste und Anwendungen verringert sich damit deutlich.

Die Flexibilität hinsichtlich standortunabhängiger Kommunikation auf verschiedenen Endgeräten wie Computern, Tablets und Smartphones garantiert zudem eine zuverlässige Erreichbarkeit und Präsenzabfrage mit einer einzigen Anwendung. Bei der externen Kommunikation beschleunigt UC die Reaktionszeit in Bezug auf Anfragen von Geschäftspartnern oder Kund:innen.

Auch die Administration und Pflege ist bei einer einzigen UC-Plattform einfacher zu gewährleisten als bei Einzellösungen, die Ihre Administrator:innen unabhängig voneinander verwalten. Einstellungen, Updates und Bugfixes nehmen die IT-Verantwortlichen mittels eines einheitlichen Backends vor. Falls nötig, kann der Support eines einzigen Anbieters miteinbezogen werden. Singuläre Ausfälle einzelner Dienste und deren separate Wartung entfallen, was in der Praxis viel Zeit einsparen kann.

Durch die Etablierung von UC und die damit erzielten Effizienzvorteile können in weiteren Unternehmensbereichen Einsparungspotenziale realisiert werden. Ein Beispiel dafür ist eine Kundenanfrage, für die Mitarbeiter:innen weitere Expertise aus einer Fachabteilung Ihres Unternehmens einholen müssen: Die Anfrage an Ihren Kundenservice, die interne Rücksprache, die Antwort darauf sowie die Beantwortung Ihres Supports finden komplett via UC-Client statt. Wartezeiten aufgrund unterschiedlicher Kommunikationsplattformen verkürzen sich erheblich, so dass Ihren Kund:innen wird schneller geholfen wird. Gleichzeitig können Ihre Mitarbeiter:innen sich mehr auf ihre Kernaufgaben konzentrieren, anstatt mit interner Kommunikation auf unterschiedlichen Systemen aufzuhalten.

 

Unified Communications & Collaboration: Herausforderungen bei der Umsetzung

In der Theorie hört sich eine integrierte UC-Umgebung zwar hervorragend an, doch die konkrete Umsetzung stellt Unternehmen oft vor erhebliche Herausforderungen und Investitionen: Beispielsweise benötigen Messaging-Funktionen einen Mail-Server, Datenbanken brauchen regelmäßige Pflege und viele VoIP-Möglichkeiten (wie One-Numbering) eignen sich aufgrund der technischen Anforderungen nicht immer für kleinere und mittelständische Unternehmen.

Eine Hürde bei der Umsetzung von Unified Communications & Collaboration liegt daneben vor allem in den organisatorischen Herausforderungen: Während bei kleineren Unternehmen vor allem die einfache interne Kommunikation zur Abstimmung der Mitarbeiter:innen im Vordergrund steht, ist für größere Unternehmen eine integrierte Infrastruktur aus Hard- und Software die Grundvoraussetzung, um UC(C) vollumfänglich nutzen zu können.

Während die einzelnen Komponenten für eine umfassende UC-Plattform längst ausgereift sind, ist die Kompatibilität untereinander zudem nicht zwingend gegeben. In der Theorie klingt das Zusammenspiel aller Kommunikationskomponenten verlockend, doch die Umsetzung kann Unternehmen vor Schwierigkeiten stellen: Die Entwickler von Software, die

Hersteller von Telekommunikations-Anlagen sowie die Anbieter von Netzwerklösungen bieten selten alle Komponenten an. Während Firmen wie zum Beispiel Cisco und Siemens TK-Lösungen anbieten, entwickeln Microsoft oder IBM lediglich die Gruppen-Software für den Betrieb in Unternehmen. Diese Bereiche im Rahmen einer einzigen UC-Plattform miteinander zu verknüpfen, ist nicht immer problemlos möglich.

Der Vorteil von Unified Communications kann sich wie bei anderen ganzheitlichen Lösungen auch als der einzig nennenswerte Nachteil erweisen: Die Abhängigkeit von einem einzigen Anbieter. Fallen dessen Server aus oder gerät er in andere Schwierigkeiten, kann damit die Sicherheit Ihrer Daten gefährdet sein – oder sogar die komplette Kommunikation Ihres Unternehmens ausfallen. Hier kommt es insbesondere darauf an, einem etablierten Anbieter zu vertrauen, der über die entsprechende Infrastruktur und Zertifizierungen verfügt.

Unified-Communications-as-a-Service (UCaaS)

Unified Communications nimmt in Zeiten von Arbeitsplatzkonzepten wie flexiblem Home Office oder Workplace-as-a-Service (WaaS) eine immer wichtigere Rolle ein. Viele Unternehmen können hohe Investitionen in die Anschaffung oder Umstellung ihrer IT-Infrastruktur vermeiden, wenn sie auf einen Cloud-Service zurückgreifen, der die Funktionen von Unified Communications beinhaltet.

Unified-Communications-as-a-Service (UCaaS) bietet die Anwendungen von UC, die im Unternehmen benötigt werden. Ebenso wie viele andere Cloud-Services ermöglicht UCaaS eine relativ einfache Skalierbarkeit für die konkret im Unternehmen benötigten Geschäftsaufgaben. Neben Telefonie, Videokonferenzen, Messaging und Präsenztechnologie umfassen die Angebote auch Contact-Center-Funktionen mit automatischen Weiterleitungen, Sprachantworten und eine Integration in die CRM-Anwendung(en) Ihres Unternehmens.

UCaaS-Lösungen bieten sich vor allem für kleinere und mittelgroße Firmen an, die die Investitions- und Betriebskosten niedrig halten und gleichzeitig die große Flexibilität eines Cloud-Services nutzen möchten.

 

Quelle:

https://www.vodafone.de/business/featured/digitales-business/was-ist-unified-communications-uc/

 

Internet of Things in der Praxis – Beispiele aus Industrie, Handel und Co.

Das Internet of Things (IoT) ist längst keine visionäre Idee mehr, sondern fester Bestandsteil von Optimierungsprozessen innovativer Unternehmen. Vernetzte Maschinen sowie automatisierte Steuerungs- und Analysesysteme ermöglichen nicht nur in der Herstellung effizientere Prozesse. Auch für die Logistik, den Handel und Endkunden bietet die Vernetzung vielfältige Chancen. Wie die Möglichkeiten aktuell bereits genutzt werden, zeigen unsere Unternehmensbeispiele aus verschiedenen Branchen.

Feinschneideanlagen für die Automobilindustrie, vernetzte Reinigungsmaschinen, vernetzte POS-Verkaufsautomaten, effiziente Gebäudeklimatisierung und einiges mehr: Unsere Hands-on-Praxisbeispiele zeigen, welchen Mehrwert das Internet der Dinge (IoT) und des Industrial Internet of Things (IIoT) in vielen Bereichen der Wirtschaft schon jetzt leistet und in Zukunft leisten wird. Außerdem erklären wir Ihnen, wie intelligentes Gebäudemanagement funktioniert, gehen auf sogenannte Smart Grids ein und beschäftigen uns mit Themen wie intelligenter Patientenüberwachung sowie Wohnkonzepten für ältere und hilfsbedürftige Personen.

Die Basis für all diese Anwendungsbeispiele sind ein jeweils eigenes Konzept zur intelligenten Gerätevernetzung, IoT-Plattformen und die passende Konnektivität. Und dank eines der leistungsstärksten Mobilfunknetze, das auch weltweite Kommunikation und auf Basis von 5G sogar in Echtzeit ermöglicht, sind derartige Szenarien weder auf ortsgebundene Verkabelung, noch auf vorhandene WLANs beschränkt.

Feintool: Produktionssteigerung durch proaktive Wartungsempfehlung

Das Technologieunternehmen Feintool aus der Schweiz stellt Feinschneideanlagen für die Automobilindustrie her. Und hat diese automatisch vernetzt, um Wartungsbedarf frühzeitig zu erkennen und Ausfallkosten zu vermeiden. Der Zustand und die Leistung sämtlicher Anlagen werden kontinuierlich überwacht. Sensoren an den Maschinen erfassen umfangreiche Geräteinformationen, die für die Funktionalität der Anlage und den reibungslosen Produktionsablauf relevant sind. Frühzeitig erkennt das System potentielle Fehlerquellen und weist über ein Maintenance Dashboard auf absehbare, notwendige Eingriffe hin.

Ergebnis: Durch die proaktiven Wartungsempfehlungen können Störfaktoren behoben werden, bevor es zu Anlagenausfällen kommen. Das spart Betriebskosten und steigert die Produktivität.

 

Kärcher: Effizienz durch intelligente Gerätesteuerung und -Überwachung

Nach seinen vernetzten Reinigungsmaschinen setzt Kärcher nun auch auf Effizienzsteigerung weiterer intelligenter Geräte. Ein Hightech-Wasserspender ist der WPD nicht nur wegen seiner patentierten Filtertechnologie, sondern vor allem durch sein intelligentes Steuerungs- und Überwachungssystem. Der Kärcher Fleet Service ermöglicht durch die IoT-Lösung eine direkte Kontrolle des konfigurierbaren Wasserspenders am PC oder auf dem Tablet. Sämtliche Daten des Gerätes werden erfasst und es informiert über bevorstehende Instandhaltungsmaßnahmen.

Ergebnis: Zusätzliche Wartungseinsätze werden somit vermieden und Kosten gespart.

SAP: Vernetzte Verkaufsautomaten bieten kundenorientierten Service

Wie IoT im Handel zu höherer Kundenzufriedenheit, Produkt- und Transportverbesserung beitragen kann, wird bei Verkaufsautomaten deutlich. Software-Spezialist SAP und Vodafone machen diesen künftig intelligent. Sensoren an der „Smart Vending Machine” liefern umfangreiche Daten, unter anderem zur Kühltemperatur und Nutzungshäufigkeit des Gerätes. Abverkäufe können so aus der Ferne eingesehen werden, um die Lieferkette zu optimieren. Dem registrierten Kunden können personalisierte Angebote über die Hightech-Snackbar ausgespielt werden – Erkennung und Bezahlung erfolgt via Smartphone. Die Verarbeitung erfolgt in Echtzeit und Muster oder Auffälligkeiten werden automatisiert untersucht.

Ergebnis: Die Trendprognosen dieser Big Data Analyse ermöglichen eine gezieltere Warenbestands- und Transportplanung, verringern Anlagenausfälle und schaffen eine Basis zur kundenorientierten Optimierung des Angebots.

Recogizer: Energiebedarf von Einrichtungen und Maschinen kontrollieren

Wie sich die Energieeffizienz von Gebäuden und Anlagen mittels IoT-Lösungen steigern lässt, zeigt Recogizer mit seinem datengestützten energyControl-System. Auf Grundlagen von Verfahren für künstliche Intelligenz trifft das Tool präzise Prognosen zum individuellen Energiebedarf von Einrichtungen und Maschinen. Dazu werden Messdaten sämtlicher Komponenten des HLK-Systems (Heizung, Lüftung, Klima) sowie Stammdaten des Gebäudes erfasst und mit externen Faktoren kombiniert. Die Software erstellt daraus mittels Algorithmen einen Energiebedarfstrend für die nächsten Stunden und reguliert das HLK-System.

Ergebnis: Mit Hilfe des automatisierten Systems lassen sich bis zu 30 Prozent der Energiekosten im Jahr einsparen, Ressourcen schonen, Betriebskosten verringern während die Sicherheit und Transparenz steigt.

 

Wohnen 4.0: Das Wohnumfeld von morgen ist vollvernetzt zum Wohle der Menschen

Kein Zweifel: Unsere Gesellschaft wird im Durchschnitt immer älter. Dem sollte auch die verfügbare Technologie Rechnung tragen, indem sie sich auf rückläufige geistige und körperliche Fähigkeiten von Menschen in ihrem gewohnten Wohnumfeld einstellt. Wo früher noch die Einweisung in ein Pflegeheim fast schon unvermeidlich war, hilft demnächst schon moderne IoT-Technologie dabei, Unfälle zu vermeiden und alltägliche Verrichtungen so komfortabel und einfach wie möglich zu machen.

Im Bremen Ambient Assisted Living Lab (BAALL) beispielsweise gibt es Waschbecken, die automatisch oder manuell ihre Höhe verändern können, smarte Rollstühle und vor allem jede Menge Sensoren und Aktoren, die intelligent miteinander vernetzt sind. Das besondere Risiko, das bei älteren Menschen durch Stürze gegeben ist, wird durch Sensoren im Boden so abgefangen, dass automatisch Angehörige oder ein Pflegedienst alarmiert werden. Außerdem öffnen sich Schranktüren automatisch und der Herd ist so gesichert, dass versehentlich nicht ausgeschaltete Herdplatten kein Problem mehr darstellen. Der Clou hierbei: Alles kann, nichts muss. So können ältere Personen demnächst in Wohnungen einziehen, die sie dann nach und nach „smart” aufrüsten, je nachdem, wie es ihren aktuellen Lebensumständen entspricht. Auch bestehender Wohnraum lässt sich nach und nach aufrüsten.

Ergebnis: Ältere und pflegebedürftige Menschen profitieren enorm von einem Wohnumfeld, das sich ihren Bedürfnissen anpasst und das auf Schwierigkeiten geeignet reagiert. Das entlastet nicht nur Angehörige, sondern bietet auch neue Geschäftsfelder für IT-Ausstatter:innen, inspiriert Architekt:innen und macht unsere Gesellschaft ein Stück lebenswerter.

Paketverfolgung, Smart Grids und automatische Bestellsysteme im IIoT

Neben den genannten Beispielen gibt es weitere spannende Anwendungsfälle im Internet der Dinge. Einige davon stellen wir Ihnen hier exemplarisch vor:

  • Versicherungen: Schon länger gibt es eine App der Württembergischen Versicherung, die junge Fahrer:innen zu vorsichtiger Fahrweise ermuntert. Als Belohnung winken Rabatte auf die Versicherungsprämie. Außerdem gibt es schon jetzt Vorsorgeprogramme, in deren Rahmen beispielsweise Träger:innen von Fitnessarmbändern ebenfalls Rabatte und bessere Konditionen auf Lebensversicherungen erhalten.
  • Facility Management: Neben Smart Buildings, in denen Sensoren für ein effizienteres Energiemanagement sorgen, profitieren auch Gebäudedienstleister und Service-Anbieter von den neuen Möglichkeiten im IoT. So kann beispielsweise automatisch erkannt werden, ob Kaffeemaschinen, Seifenspender oder Papiertuchspender leer sind und unnötige Kontrollgänge oder -fahrten vermieden werden.
  • Unterhaltungsbranche: Wie viele Menschen halten sich wo auf während eines Events? Die intelligente Überwachung von Drehkreuzen oder Infrarot-Sensoren macht dies möglich. Das ist nicht nur für die Einhaltung pandemiebedingter Restriktionen wichtig, sondern kann auch den Wert von Werbeplätzen einzuschätzen helfen. Weitere Anwendungen, die erst durch die Echtzeitauswertung von Spielzuständen möglich werden, sind beispielsweise das Gegeneinander-Spielen an Tischkicker- oder Airhockey-Automaten, ohne dass die Spieler:innen einander gegenüber stehen müssen.
  • Flugbranche und Transportwesen: Schon lange sind Flugzeuge so etwas wie fliegende Computer. Durch einheitliche Standards und indem auch Maschinen und Werkzeuge am Boden einbezogen werden, lassen sich weitere Effizienzverbesserungen bei der Wartung und der Abfertigung von Flugzeugen erzielen. Außerdem stellte Vodafone erst kürzlich einen teilautonomen Zug vor, der mit Hilfe von 5G auf einer Teststrecke unterwegs war.
  • Pharma- und Medizinbranche: Neben der automatisierten Patientenüberwachung aus der Ferne, die wichtige Vitalparameter fortlaufend überwacht und gegebenenfalls einen Alarm auslöst. können auch Medikamente und Impfstoffe bezüglich ihrer korrekten Lagertemperatur zentral überwacht werden.
  • Groß- und Einzelhandel: Wo früher noch händisch Bestände kontrolliert wurden, übernehmen heute intelligente Bestellsysteme die Regie. Unterschreitet ein bestimmter Vorrat an Lebensmitteln, Verbrauchsgütern oder Halbzeugen eine kritische Menge, wird auf Wunsch ohne weiteres Zutun eine Nachbestellung ausgelöst.
  • Energieversorgung: Sogenannte Smart Grids sind intelligente Stromnetze, die ihren jeweiligen Energiemix (beispielsweise fossile Energie, Windkraft, Solarstrom) an die Gegebenheiten anpassen und auf Basis von Wahrscheinlichkeiten und Erfahrungswerten bestimmte Energieträger aktivieren und (rechtzeitig) wieder herunterfahren. Die smarte Vernetzung solcher Anlagen ist mit entscheidend für das Gelingen der Energieeinsparziele.
  • Paketverfolgung: Schon heute wissen Verbraucher:innen bei so manchem Logistikunternehmen bis auf wenige Minuten vorher, wann ihr Paket eintreffen wird. Das geht jedoch ebenfalls nur, wenn der gesamte Sendungsverlauf vom Sender zum Empfänger mit smarter IoT-Technologie ausgestattet ist und alle Systeme nahtlos zusammenarbeiten.

Lesen Sie außerdem bei uns an anderer Stelle, wie weit Deutschland und die Welt schon beim Thema autonomes Fahren sind, wie IoT die Landwirtschaft unterstützt und welche Rolle das Thema künstliche Intelligenz im IoT-Umfeld spielt und demnächst spielen wird.

Quelle:

https://www.vodafone.de/business/featured/digitaler-ausblick/cebit-so-funktioniert-das-internet-of-things-4-praxisbeispiele/

Digitalisierte Landwirtschaft: Fortschritte & Zukunftsaussichten

Smart Farming ist das aktuelle Schlagwort – das Internet of Things und der Einsatz von 5G erobern den Acker. Die Digitalisierung macht somit auch vor der Landwirtschaft nicht halt: Datengetriebene Lösungen und GPS-gesteuerte Nutzfahrzeuge spielen hier eine immer größere Rolle und können Ihnen wertvolle Unterstützung, insbesondere zur Kosten- und Aufwandsreduzierung, bieten.

In einem der vermutlich ältesten Wirtschaftszweige der Welt steigt das Interesse an den neuen Technologien zusehends. Vom überregionalen Großkonzern bis hin zum kleinen Start-up macht sich die Landwirtschaft bereit für die digitale Transformation oder steckt bereits mittendrin. Im Folgenden gehen wir auf die Möglichkeiten, Fortschritte sowie kommenden Trends in der digitalen Landwirtschaft ein  – auch als Precision- oder Smart Farming bekannt.

 

Digitalisierung als Antwort auf die Herausforderungen in der Landwirtschaft

Im Zuge der fortschreitenden Globalisierung sind für den Ackerbau nicht nur Vorteile, sondern auch eine Vielzahl von Herausforderungen entstanden. Der hohe Preisdruck, die internationale Konkurrenz und weltwirtschaftliche Zwänge wie beispielsweise die steigenden Anforderungen an die Qualität der Produkte stellen viele Landwirte vor enormen Veränderungsdruck. Die Digitalisierung kann Ihnen helfen, diesen Schwierigkeiten entgegenzutreten. Häufig wird dabei jedoch vergessen, dass die Branche nur bis zu einem gewissen Grad digitalisierbar ist. Anders als beispielsweise in der Medienbranche sind analoge Komponenten nach wie vor unabdingbar.

5G auf dem Vormarsch: Der Status Quo beim Thema Smart Farming

Das sogenannte „Smart Farming”, also die KI- und sensorgestützte Bearbeitung von landwirtschaftlich genutzten Feldflächen hat sich in den vergangenen Jahren in unterschiedliche Richtungen entwickelt. Sie hat dabei eine Vielzahl technischer Errungenschaften hervorgebracht, die auch Sie nutzen können. Selbstfahrende, per GPS und Lidar (lasergestützte Abstands- und Geschwindigkeitsmessung) gesteuerte Traktoren und Mähdrescher sind auf den Feldern von heute keine Seltenheit mehr. Sie können einen höheren Ertrag generieren, indem sie das Areal auf den Quadratmeter genau vermessen und so Ressourcen sparen. Via 5G kommunizieren Drohnen, die Pflanzenschutzmittel aus der Luft versprühen, sparen dazu viel Manpower. Auch in der Tierhaltung wird 5G-Technologie in Zukunft eine immer größere Rolle spielen.

Automatisierte Melksysteme erfordern beispielsweise kaum noch körperliche Arbeit. Smarte IoT-Sensoren werten live im 5G-Mobilfunknetz die Temperatur, die Luftfeuchtigkeit und den Ammoniakgehalt im Stall aus. Bei Auffälligkeiten wird der Bauer automatisch benachrichtigt. Dieser kann dann sofort eingreifen und damit die Haltebedingungen der Tiere optimieren.

Robert Dahl liebt und lebt Erdbeeren. Das verrät der Geschäftsführer von „Karls Erdbeerhof“ in dieser Folge von Digitale Vorreiter:innen. 1993 hat Dahl die Leitung der Erdbeerhöfe übernommen. Das Unternehmen gehört in Deutschland zu den größten Anbietern von Produkten rund um Erdbeeren. Neben den klassischen Erdbeer-Verkaufsständen haben sich in den vergangenen Jahren die sogenannten Erlebnisdörfer etabliert: Vergnügungsparks mit Karussells, Spielplätzen und Entertainment für Familien. Wie „Karls Erdbeerhof“ das Corona-Jahr 2020 überstehen konnte, wie sich Robert Dahl von Erdbeerbauern aus den USA inspirieren lässt und welche Investitionen in die Marke „Karls“ geplant sind, erfahren Sie in diesem Podcast mit Christoph Burseg.

Digitaler Weinberg: Lückenlose Überwachung für bessere Ernten

Ein eindrucksvolles Beispiel für die erfolgreiche Digitalisierung am Beispiel eines Weinguts ist unter anderem das Markgräfische Badische Weinhaus, das zusammen mit SAP und der sine qua non GmbH einen ganzen Weinberg „vernetzt“ hat. Hier fließen jede Menge unterschiedliche Parameter zu Vegetation, klimatischen Unterschieden zwischen Sonnen- und Schattenseite oder der Höhenlage ein.

Der örtliche Kellermeister kann all diese Parameter in einer App einsehen und jederzeit eingreifen, wenn dies auf Basis seiner Erfahrung sinnvoll oder notwendig erscheint. So werden nicht nur bessere Ernten möglich – auch der Einsatz umweltschädlicher Düngemittel und/oder Pestizide wird deutlich verringert.

Sensorik und Datenmanagementsysteme

Die Sensorik nimmt ebenfalls eine immer tragendere Rolle ein. Für die Datengewinnung sind Sensoren, wo auch immer an den Gerätschaften und Maschinen angebracht oder auf dem Feld aufgestellt, von enormer Bedeutung. Sie liefern Informationen für die optimierte Bewässerung Ihrer Felder oder für die Beurteilung der Erntebedingungen. Darüber hinaus können die verbundenen Datenmanagementsysteme Ihnen haarklein aufzeigen, welches Tier wie viel Nahrung zu sich genommen hat – so lassen sich mögliche Krankheiten bereits früh erkennen und prophylaktisch behandeln. Grundlage hierfür ist das Narrowband-IoT-Netz von Vodafone, das Daten auch bei ungünstigen Empfangsbedingungen über weite Strecken hinweg überträgt.

 

Nichts geht mehr ohne Cloud-Lösungen

Die Cloud ist schon heute ein zentrales Werkzeug des Smart Farming, das Sie keinesfalls außer Acht lassen sollten. Sie verarbeitet für Sie Daten, die von anderen Landwirten oder auch Forschungsorganisationen bereit gestellt wurden und im Gegenzug können Sie die Kollegen an Ihren gewonnen Daten in anonymisierter Form teilhaben lassen. Nutzen Sie Ernteergebnisse der Nachbarhöfe und Informationen zum Verbrauch von Saatgut, um Ihre eigene Produktion zu optimieren.

Digitalisierung in der Landwirtschaft: Was weiterhin zu tun bleibt

Neben all den aufgeführten Vorteilen und Zukunftsaussichten bringt die Digitalisierung der Landwirtschaft auch mögliche Schattenseiten mit. Deshalb müssen Sie im Einzelfall abwägen, welche der Neuerungen für Sie infrage kommen und hilfreich sind.

Ein Melkroboter für beispielsweise 60 Kühe schlägt in der Anschaffung mit rund 100.000 Euro zu Buche und ist somit nicht für jeden Landwirt tragbar. Auch andere Erstinvestitionen finden sich im hohen fünfstelligen Bereich wieder – je nach Gerätschaft liegen die einmaligen Kosten sogar weit darüber. Von den Betriebs- und Wartungskosten einmal ganz abgesehen. Demgegenüber stellt die Vernetzung dieser Geräte jedoch nicht gerade den höchsten Kostenfaktor dar – bietet gleichzeitig aber eine Menge Einsparpotenzial und Verbesserungen im laufenden Betrieb. Insofern sollte eine ohnehin anstehende Anschaffung am besten direkt mit deren Vernetzung kombiniert werden. Gleichzeitig lassen sich aber auch bestehende Maschinen durch digitale Komponenten deutlich aufwerten, ohne dass gleich eine Neuanschaffung sein muss. Das zu beurteilen, ist jedoch oft keine leichte Aufgabe.

Das Einspielen oder die Analyse von Wetterdaten, die Steuerung führerloser Maschinen oder die Auswertung zahlreicher Bodenproben – der Einsatz von mobilen Daten, insbesondere von Narrowband-IoT, einer Übertragungstechnik im Schmalband-LTE-Netz, vereinfacht viele wiederkehrende Tätigkeiten enorm und macht noch weitere Tätigkeiten möglich. Für eine allumfassende Vernetzung der technischen Hilfsmittel ist das beinahe überall verfügbare Mobilfunknetz somit ein entscheidender Vorteil und kann auch in weit entlegenen Gegenden für Datenübertragung sinnvoll genutzt werden.

Deutsche Landwirte betrachten die Digitalisierung der Branche nach einer Bitkom-Studie größtenteils als Chance – 66 Prozent sehen einen positiven Einfluss vom Internet of Things und Big Data. Nur 13 Prozent blicken skeptisch in die Zukunft, während 19 Prozent noch keinen gravierenden Einfluss feststellen konnten und den Neuerungen noch unentschlossen gegenüberstehen.

Davon abgesehen konnten laut einer statista-Untersuchung zu Precision- und Smart-Farming-Technologien beinahe ein Viertel der befragten Unternehmen den Einsatz von Düngemitteln bereits im Jahr 2016 um bis zu 19 Prozent reduzieren.

 

Smart Farming: Das Wichtigste im Überblick

  • Digitalisierung spielt auch in der Landwirtschaft eine zunehmende Rolle.
  • Es gibt eine Vielzahl technischer Errungenschaften im Bereich Smart Farming.
  • Cloud-Lösungen und Narrowband-IoT können für die Landwirtschaft enormes Zukunftspotenzial bieten.
  • Durch eine intelligente Vernetzung auch bestehender Geräte und Maschinen lassen sich unnötige Wege sparen und Schwierigkeiten schneller erkennen.

Quelle:

https://www.vodafone.de/business/featured/digitaler-ausblick/digitalisierte-landwirtschaft-fortschritte-zukunftsaussichten/

Logistik 4.0: Was beinhaltet der Teilbereich der Industrie 4.0?

Produktfertigung und Logistik sind aktuell von umfangreichen technischen Veränderungen geprägt. Früher bedeutete Logistik, dass Mitarbeiter:innen Waren lagern und sie dann von A nach B transportieren. Mittlerweile sind viele Bereiche in der Logistik automatisiert: Intelligente Sensoren und eine lernfähige Software sind mit dem Industrial Internet of Things (IIoT) verbunden. Sie ermöglichen es Unternehmen, Versand und Lagerung weitestgehend zu automatisieren. Diese technische Weiterentwicklung bezeichnet die Fachliteratur als Logistik 4.0.

Was genau Logistik 4.0 ist, wie sie funktioniert und wie Ihr Unternehmen davon profitieren kann, erfahren Sie in diesem Beitrag.

 

Was ist Logistik 4.0?

Expert:innen bezeichnen Logistik 4.0 als ein zentrales Anwendungsgebiet der sogenannten Industrie 4.0. Logistik 4.0 vernetzt und integriert Prozesse, Objekte, Lieferanten, Händler, Hersteller und Kunden. Die Grundlage von Logistik 4.0 sind smarte Sensortechnik und eine cloudbasierte Datenverarbeitung. Alle an einem logistischen Prozess beteiligten Geräte kommunizieren selbstständig miteinander. Ohne eine Digitalisierung der Logistik funktioniert auch die fortlaufende Digitalisierung der übrigen Unternehmensbereiche nicht.

 

Was sind die Ziele von Logistik 4.0?

Vernetzte Logistik schafft durch die Digitalisierung der Daten mehr Transparenz zwischen Unternehmen, Zulieferern und Kunden. Dadurch sollen alle Teilbereiche einer Lieferkette effektiver und effizienter gestaltet werden. Expert:innen sprechen in diesem Zusammenhang von den „sechs R der Logistik“.

  1. Richtiges Produkt
  2. Richtige Qualität
  3. Richtige Zeit
  4. Richtiger Ort
  5. Richtige Menge
  6. Richtige Kosten

Ziel der Logistik 4.0 ist ein optimierter Lieferprozess im Sinne der „sechs R“. Dies erfordert eine selbstdenkende und lernfähige Logistik, die autonom Entscheidungen trifft. Im Optimalfall muss der Mensch in den laufenden Prozess nicht eingreifen – dank sogenannter Cyber-Physical-Systems (CPS). Sie erkennen und lösen Probleme selbstständig.

Logistik 4.0: So funktioniert die Technik

 

Was ist ein Cyber-Physical-System?

Der Begriff Cyber-Physical-System (CPS) beschreibt Komponenten innerhalb eines Logistiksystems, die mithilfe von Software, Elektronik und Mechanik miteinander verknüpft sind. Expert:innen sprechen auch von einer cyber-physischen Infrastruktur. Teile eines CPS sind zum Beispiel Maschinen, Roboter und andere miteinander vernetzte Einzelkomponenten wie Rechner, smarte Sensoren und Antriebselemente. Der Informationsaustausch sowie Kontrolle und Steuerung finden automatisch und im Millisekundentakt statt.

Ein CPS verarbeitet mithilfe von Sensoren Informationen aus der physischen Welt und projiziert sie auf die digitale Ebene. Alle an ein firmeninternes Netz angeschlossenen Komponenten können auf die digitalisierten Informationen zugreifen. Ein Beispiel: Wenn Sensoren eine Störung an einer Stelle Ihrer Produktionsstraße feststellen, erkennt das CPS die Meldung. Die Steuerelemente der Fließbänder erhalten dann den Befehl, die Geschwindigkeit zu drosseln. Daten auf der Cyber-Ebene haben in einem CPS also einen direkten Einfluss auf die physische Ebene – und umgekehrt. Die wichtigsten Bestandteile eines Cyber-Physical-System stellen wir Ihnen im folgenden Abschnitt vor.

Smarte Sensorik

Sensoren mit Zugriff auf das IIoT innerhalb einer Logistik-4.0.-Struktur identifizieren und orten Objekte. Darüber hinaus erfassen sie Zustände wie Temperatur, Druck, Füllstand und Energieverbrauch. Häufig ist die Sensorik in Fertigungs- oder Transportmaschinen eingebettet.

Wenn beispielsweise die Sensoren eines Montageroboters zu große Abweichungen bei einem Werkstück feststellen, kann der Roboter selbst die nötigen Maßnahmen ergreifen und sich abschalten sowie das Steuerungssystem informieren. Die Kommunikation mit den anderen Komponenten der Fertigungsanlage erfolgt drahtlos direkt vom Sensor aus.

In einer Logistik-4.0-Anlage kann ein smarter Sensor selbstständig agieren: Er speichert seine individuellen Kali­brierdaten oder führt eigenständig Berechnungen durch und meldet vorausschauend mögliche Fehler. Diese Selbstständigkeit und die damit verbundene Datenmenge stellen die Datenübertragung Ihres Unternehmens unter Umständen vor eine Herausforderung: Die wachsende Anzahl von IIoT-Sensoren führt zu einer immer größeren Datenmenge. Nur mit einer modernen Datenübertragungs- und Verarbeitungstechnik kann Ihre Firmen-IT diese „Informationsflut“ verarbeiten. Hier spielt 5G-Übertragungstechnik eine wichtige Rolle.

 

Cloud-Computing

Moderne Datenbanken müssen Daten möglichst schnell speichern und abrufbar machen. Um den immer größer werdenden Datenmengen gerecht zu werden, sind physische Server für viele Unternehmen zunehmend unattraktiv. Die Lösung: die Auslagerung der Firmen-IT in die Cloud. In einem Logistikprozess fallen große Datenmengen an. Hunderte Sensoren an Fertigungsmaschinen, Scannern oder Transportfahrzeugen melden und empfangen nahezu ununterbrochen Daten. Die Ansprüche an eine Unternehmens-IT sind also sehr hoch. Nur ein schnelles und schnell skalierbares Cloud-System kann diese Datenmengen bewältigen. Expert:innen sehen daher Cloud-Computing als das Rückgrat der Logistik 4.0.

Big-Data-Analyse

In der Logistik 4.0 spielen Big-Data-Analysen eine weitere wichtige Rolle. Viele Unternehmen analysieren bereits heute große Datenmengen, um die einzelnen Teilbereiche ihrer Lieferkette zu optimieren. Zu jeder Ware liegen Daten vor: Um welches Material handelt es sich? Wo wird das Bauteil gelagert? Wohin soll das Bauteil geliefert werden? Zu welchem Endprodukt wird das Bauteil mit anderen Bauteilen zusammengefügt?

Mögliche Datenquellen in der Logistik 4.0 sind:

Informationen aus dem Fuhrpark: IIoT-Sensoren und Lokalisierungssysteme wie zum Beispiel GPS ermöglichen es, neue Routen festzulegen und dadurch den Kraftstoffverbrauch zu optimieren.

Verkehrsinformationen: Daten über Staus und andere Behinderungen im Straßenverkehr können automatisch in die Routenplanung einfließen. Logistikunternehmen können so geplante Lieferzeiten einhalten und Lücken in der Lieferkette vermeiden.

Wetterdaten: Wenn Unternehmen meteorologische Daten in der Routenplanung berücksichtigen, können sie mögliche Verkehrsbehinderungen aufgrund extremer Wetterbedingungen rechtzeitig erkennen und einplanen.

Nutzerverhalten im Webstore: Beispielsweise vor Weihnachten rechnen bestimmte Unternehmen mit stark erhöhter Nachfrage. Je nach gemessenem Einkaufsverhalten können die Firmen bestimmte Waren in erhöhten Stückzahlen lagern, um Lieferengpässe zu vermeiden. Im Onlineshop kann eine Analyse des Klickmusters Aufschluss darüber geben, welches Kaufverhalten zu erwarten ist.

Warenbestand in den Verkaufsstellen: Informationen über Bestände an Verkaufsstellen sorgen dafür, dass nachgeforderte Waren rechtzeitig für den Versand zu den Groß- und Einzelhändlern vorbereitet werden können. Im Optimalfall erkennen die Logistik-Mitarbeiter:innen in den Verteilstellen bereits vor dem Verkaufspersonal, wann eine bestimmte Ware im Laden nicht mehr vorrätig ist.

 

Blockchain-Technologie

Durch die Globalisierung sind weltweite Lieferketten immer komplexer geworden. Unternehmen beziehen Materialien von Zulieferern aus der ganzen Welt. Lieferanten speichern Informationen über die jeweiligen Produkte in der Regel auf verschiedenen Speichermedien.

Eine durchgängige Einsicht in die Herkunft einzelner Produkte sowie deren Komponenten ist im Nachhinein häufig nicht mehr möglich. Dadurch wird die Produktrückverfolgbarkeit erschwert. Die Lösung: die Blockchain (Deutsch: Blockkette) als dezentrales, verteiltes Netzwerk.

Der Vorteil von Blockchain-Systemen: Durch die dezentrale Verteilung der Daten benötigen sie keinen zentralen Server. Dies erschwert Manipulationen innerhalb der Lieferkette enorm.  Die Blockchain speichert alle Informationen über ein Produkt und legt gleichzeitig eine Kopie dieser Informationen bei jeder beteiligten Partei ab. Die Informationen werden für den ganzen Lebenszyklus eines Produktes festgehalten. Alle Beteiligten eines Blockchain-Systems können Änderungen am Datensatz erkennen und so nachvollziehen, wer wo und wann diese Änderungen vorgenommen hat. So entsteht ein sicherer und verteilter Informationsfluss.

Vereinfacht gesagt ist eine Blockchain eine dezentrale Datenbank, die eine Vielzahl von Informationen linear speichert. Wenn ein Block seine maximale Speicherkapazität aufgenommen hat, wird die Information auf dem nächsten Block weitergeschrieben. Eine Prüfsumme sichert jeden Block. Dadurch können keine Daten verloren gehen.

In Blockchain-Systemen verteilen sogenannte Distributed Ledger Datensätze auf verschiedene Computer. Ein Ledger ähnelt einem digitalen Register. Das Ledger wird ständig aktualisiert und die Informationen auf allen beteiligten Rechnern werden miteinander verglichen. Darüber hinaus werden sämtliche Änderungen der Datensätze protokolliert.

 

Optimierung der Logistik mit Digital Twins

Ein sogenannter Digital Twin (Deutsch: digitaler Zwilling) ist die virtuelle Darstellung eines Objekts oder Systems. Mithilfe spezieller Software können Sie zum Beispiel Ihre gesamte Produktionskette digital darstellen und einer umfassenden Analyse unterziehen. Häufig bestehen moderne Produktionsanlagen aus einer Vielzahl miteinander interagierender Maschinen, Roboter und Steuerungselemente. Hier bietet das Digital-Twin-Verfahren in Kombination mit IIoT-Technik eine Vielzahl von Möglichkeiten, Abfolgen in der Logistik zu optimieren.

IIoT-Sensoren übertragen mittels  5G-Mobilfunk und SD-WAN-Technologie laufend Daten in Ihre Cloud. Dort wertet eine Software alle empfangenen Daten aus und erstellt daraus einen digitalen Zwilling Ihrer Produktions- und Logistikabläufe. Der Algorithmus fragt unter anderem: An welchem Punkt der Produktion befindet sich die Ware? Wie viele zur Montage benötigte Teile sind noch vorrätig? Kommt es an bestimmten Punkten der Lieferkette zu Verzögerungen? Ermöglicht die aktuelle Produktionsgeschwindigkeit das Einhalten der zugesagten Liefertermine?

Abweichungen vom normalen Betriebsverhalten des Systems werden umgehend identifiziert und gegebenenfalls adressiert, bevor eine weitreichende Störung entsteht. Außerdem lassen sich Optimierungsansätze mit wenig Aufwand ausprobieren und deren Auswirkungen am Modell beobachten. Mit Ihrem Team können Sie geplante Neuerungen diskutieren: Was verändert sich, wenn beispielsweise Lagerbestände näher an die Produktionshalle „herangeholt“ werden? An welcher Stelle der Lieferkette können Übergaben vielleicht effektiver erfolgen? Mithilfe eines Digital Twin können Sie diese Szenarien durchspielen.

 

Aktuelle Trends in der Logistik 4.0

 

Pick-by-Voice

Pick-by-Voice (Deutsch: Sprachkommissionierung) ist ein Kommissionierverfahren, bei dem die Kommunikation zwischen Kommissioniersystem und Mitarbeiter:innen über menschliche Sprache erfolgt. Denn das System kommt ohne klassische Kommissionierlisten auf Papier oder Datenfunkterminals aus. Die Kommissionierer:innen steuern logistische Abläufe mithilfe von Sprachkommandos über Headsets. Das Lagerverwaltungssystem sendet die Aufträge über Funk. Ist ein Auftrag ausgeführt, bestätigen die Mitarbeiter:innen dies per Spracheingabe, indem sie eine Prüfnummer nennen. Entspricht diese Nummer der Vorgabe des Logistiksystems, erfasst die Software den Auftrag als „erfolgt“.

 

Pick-by-Vision

Bei Pick-by-Vision (Deutsch: optische Kommissionierung) tragen die Kommissionierer:innen eine Datenbrille bzw. Augmented-Reality-Brille. Diese zeigt den Träger:innen in Echtzeit relevante Daten zum aktuellen Auftrag. Die Anweisungen auf der Datenbrille leiten die Träger:innen schrittweise durch den Auftrag. Eine Navigationsfunktion führt die jeweiligen Mitarbeiter:innen direkt zum Lagerort des zu kommissionierenden Artikels. Dort zeigt die AR-Brille alle nötigen Daten zur Warenentnahme, zum Beispiel die Anzahl der zu entnehmenden Teile.

 

Lagerlogistik mit Drohnen

Hochregale sind in der Logistik ein effizientes und raumsparendes Lagersystem für eine Vielzahl von Warenarten. Sie kommen vor allem dort zum Einsatz, wo kleine Warenmengen und große Artikelvielfalt aufeinandertreffen.

Eine besondere Herausforderung ist die gesetzliche Verpflichtung zur jährlichen Inventur. Anders als im Einzelhandel – mit seinen meist inventurfreundlich überschaubaren Regalmaßen – erreichen die größten Hochregallager mittlerweile Höhen von bis zu 50 Metern. Auch das Auffinden falsch abgestellter Paletten ist ein wichtiges Thema für die Lagerlogistik. Inventur und Fehlerkorrektur erfordern eine regelmäßige Durchsicht und Kontrolle aller vorhandenen Palettenstellplätze auf allen Ebenen.

Unabhängig voneinander haben deshalb zwei Unternehmen eigene Drohnenlösungen entwickelt: der Gabelstaplerhersteller Linde Material Handling (ehemals Linde plc, heute Kion-Gruppe) sowie Fiege Logistik.

Beide Systeme kombinieren Drohnen mit autonomen Laser-Guided-Vehicles (LGV) oder Automated-Guided-Vehicles (AGV). Die Fluggeräte steigen bei der langsamen Durchfahrt durch das gesamte Lager an jeder Regalposition vom Fahrzeug auf und scannen vertikal alle Palettenstellplätze bis unter die Hallendecke. Die Fahrzeuge sorgen dabei auch für die Stromversorgung der Drohnen.

Die mit Kameras bestückten Drohnen fotografieren Stellplätze, erfassen zugleich sichtbare Barcodes und lesen sie ein. Im Ergebnis können das Lagerverwaltungssystem (LVS) und das Warehouse-Management-System (WMS) alle Palettenpositionen zwischen Soll und Ist abgleichen. Dank der Kopplung mit den autonomen Fahrzeugen ist die Energieversorgung auch im stundenlangen Betrieb kein Problem. Selbst große Lager können so in nur einem Tag oder einer Nacht komplett abfotografiert und erfasst werden.

 

Herausforderungen einer digitalisierten Logistik

Durch den zunehmenden Einsatz smarter Sensoren in der Logistik 4.0 entstehen immer größere Datenmengen. Dies stellt die Industrie besonders im Hinblick auf den Datenschutz vor Herausforderungen. Umfangreiche Investitionen in Cybersecurity-Maßnahmen werden für viele Unternehmen unumgänglich, denn: Eine mit dem Internet vernetzte Logistik rückt ins sprichwörtliche Fadenkreuz von Cyberkriminellen.

Sie sollten deshalb Ihre Mitarbeiter:innen durch regelmäßige Schulungen in die Lage versetzen, die Anforderungen einer komplexen IIoT-gestützten Logistik zu meistern. Dies fördert darüber hinaus die Akzeptanz der neuen Technik innerhalb Ihrer Belegschaft.

Logistik 4.0: eine Zusammenfassung

  • Die Logistik 4.0 ist ein essenzielles Element der sogenannten Industrie 4.0 und vernetzt Prozesse, Objekte, Lieferanten, Händler, Hersteller und Kunden miteinander.
  • Das Herzstück jeder Logistik-4.0-Anlage ist ein autonom agierendes Cyber-Physical-System (CPS).
  • Ein CPS verarbeitet mithilfe von Sensoren Daten aus Produktion und Logistik und ermöglicht allen an das firmeninterne Netz angeschlossenen Komponenten den Zugriff auf die digitalisierten Informationen.
  • IIoT-Sensoren identifizieren und orten Objekte oder erfassen Zustände wie Temperatur, Druck, Füllstand und Energieverbrauch. Die Sensoren übermitteln ihre Daten an das CPS.
  • Die wachsende Anzahl von Sensoren sorgt auch für größere Datenmengen. Physische Server sind jedoch teuer. Viele Unternehmen lagern ihre Firmen-IT daher in die Cloud aus.
  • Mithilfe von Big-Data-Analysen werten Unternehmen große Datenmengen aus. Dadurch können sie immer mehr Teilbereiche ihrer Lieferkette optimieren.
  • Mit einem Digital Twin kann Ihr Unternehmen die gesamte Produktionskette virtuell darstellen und umfassend analysieren.
  • Aktuell nutzen immer mehr Unternehmen moderne Pick-by-Voice-, Pick-by-Vision- sowie smarte Drohnensysteme, um ihre logistischen Prozesse zu optimieren.

Quelle:

https://www.vodafone.de/business/featured/digitaler-ausblick/logistik-trends-der-zukunft-on-demand-delivery-und-vorausplanung/

 

Ein sicheres internes Firmennetzwerk einrichten: Wichtige Tipps

Ganz egal, ob in einem Kleinunternehmen, einem mittelständischen Betrieb oder einer großen Firma: Der Aufbau und die Einrichtung eines Firmennetzwerks wollen gut geplant und optimal durchgeführt werden. Das gilt in der aktuellen Zeit umso mehr, wo immer mehr Mitarbeiter im Homeoffice arbeiten und auf den firmeninternen Datenbestand zugreifen müssen. Wir zeigen Ihnen, worauf es ankommt und was Sie beachten sollten.

Ein Firmennetzwerk einzurichten, ist mehr als das bloße Herstellen einer Netzwerkverkabelung und die Anschaffung einer Vielzahl von Computern. Neben den Client-Rechnern (also den Arbeitsplatz-Computern) müssen die Firewall, die DNS-Server und das WLAN eingerichtet werden. Außerdem darf eine passende Backup-Strategie nicht fehlen. Hinzu kommt ein sinnvoller Schutz gegen mögliche Datenlecks, der ebenfalls Teil Ihrer Strategie sein sollte.

Eine entscheidende Grundregel ist: So komplex wie nötig, so einfach wie möglich

Eine der wichtigsten Grundregeln beim Aufsetzen eines Büronetzwerks lautet: Halten Sie den Aufbau des Netzwerks möglichst einfach, aber verzichten Sie nicht auf notwendige Sicherheitsmaßnahmen. Nicht jeder Drucker muss beispielsweise in ein Active Directory eingebunden werden, wenn er auch „so” (über die normale Windows-Umgebung oder via Direktanschluss) nutzbar ist. Die Windows-Netzwerkumgebung muss nicht aktiv gesperrt werden, wenn auf den Arbeitsplatzrechnern keine besonders sensiblen Daten zu erwarten sind. Auch das WLAN-Passwort muss nicht zwingend nur aus kryptischen Zahlen und Sonderzeichen bestehen, die sich niemand merken kann.

Trotzdem kann es sinnvoll sein, den Zugriff auf bestimmte Infrastruktursysteme so zu beschränken, dass nicht jeder auf alles Zugriff hat. Arbeiten Sie daher durchaus mit Nutzergruppen und Berechtigungsstufen – und gewähren Sie je nach Abteilung oder Aufgabenstruktur den betroffenen Mitarbeitern nur diejenigen Rechte, die sie wirklich benötigen.

Ein Gastzugang für Ihr Firmen-WLAN wiederum hilft Ihnen dabei, den normalen Zugang auf Ihren Mitarbeiterkreis zu beschränken und trotzdem möglichen Besuchern einen gewissen Service zu bieten.

Für besondere Anforderungen: Der Zero-Trust-Ansatz

Zero-Trust („Null-Vertrauen”) bietet eine noch bessere Absicherung Ihres Unternehmensnetzwerks. Der Ansatz geht davon aus, dass alle Geräte, die von außen versuchen zuzugreifen, solange verdächtig sind, bis das Gegenteil bewiesen ist.

Dazu gehört, dass die Benutzer nur auf die Dateien zugreifen können, die sie zur Erledigung ihrer täglichen Aufgaben benötigen, und dass sie jeden weitergehenden Zugriff beim leitenden Personal oder der IT-Abteilung begründen müssen. Durch die Einschränkung des Zugriffs der Mitarbeiter wird auch die Möglichkeit für bösartige Akteure, sich in Ihrem Netzwerk zu bewegen, reduziert. Ob der Aufwand für eine solche Detailabstimmung lohnt, sollte jedoch sorgfältig abgewogen werden.

 

Die wichtigsten Regeln für die Client-Infrastruktur

Eine normale (technische) Büroinfrastruktur besteht normalerweise aus zentralen Servern und jeder Menge Client-Geräten wie PCs, Laptops, Macbooks oder auch Smartphones.

Bevor Sie nun die einzelnen Clients an Ihr Firmennetzwerk anschließen, achten Sie zunächst auf

  • Aktualität: Sämtliche Rechner sollten mit der neuesten verfügbaren Betriebssystemversion ausgestattet sein.
  • Updates: Sämtliche verfügbaren Updates, auch für installierte Software, sollten installiert und die Geräte automatisch auf dem neuesten Stand gehalten werden.
  • Minimalismus: Auf den Arbeitsplatzrechnern sollten keine unnötigen Programme installiert sein, die nicht für den Betriebsablauf notwendig sind.
  • Rechtevergabe: Die Nutzer sollten insbesondere unter Windows nicht als Administratoren eingeloggt sein.
  • Virenschutz: Auf den Rechnern sollten die jeweils zugehörigen Antivirenprogramme wie beispielsweise der Windows Defender aktiviert und mit automatischen Updates versorgt sein.
  • Identifizierbarkeit: Die Rechner sollten jeweils mit einer eigenen, festen Büro-IP versehen werden (kein DHCP-Lease). So lassen sich später ungewöhnliche Aktivitäten und möglicher Viren- oder Malwarebefall leichter eingrenzen.

Viele Büroinfrastrukturen verfügen außerdem über unterschiedliche Stromkreise, die meist einzeln abgesichert sind. Nutzen Sie diese Tatsache, um kritische Geräte wie Desktop-PCs eventuell an einer unterbrechungsfreien Stromversorgung (USV) und hinter einem Überspannungsschutz anzuschließen. Bei einem Stromausfall lassen sich auf diese Weise wichtige Geräte noch kontrolliert herunterfahren und ein Blitzeinschlag beschädigt keine wertvolle Hardware. Vor allem Serversysteme sind empfindlich gegen derartige Einflüsse und sollten immer entsprechend abgesichert werden.

Außerdem sollten Sie die Stromkreise von Peripheriegeräten wie Schreibtischlampen, Ventilatoren und anderen Nicht-EDV-Geräten sorgfältig von denen Ihrer Rechner trennen. Sonst kann ein defektes Gerät bei einem Kurzschluss ganz schnell mehrere Rechner nicht nur lahmlegen, sondern diese auch beschädigen.

Neben den genannten Sicherheitsaspekten sollten Sie außerdem dafür Sorge tragen, dass Rechner und Monitore, die nicht benutzt werden, abends abgeschaltet und nicht nur in den Standby-Modus versetzt werden. Bei einer gewissen Anzahl an Rechnern kann der Unterschied im Stromverbrauch durchaus erheblich sein, wenn nachts alle Geräte komplett ausgeschaltet sind.

Stellen Sie sinnvolle Regeln für Passwörter auf und halten Sie sich selbst auch daran

Kaum etwas ist ärgerlicher, als wenn ein Router oder ein Server gehackt werden und darauf befindliche Daten in falsche Hände geraten. Legen Sie daher Regeln für Passwörter fest, damit diese folgende Kriterien erfüllen:

  • Es darf sich nicht um ein einfaches Wort handeln, das in jedem Lexikon zu finden ist.
  • Empfehlen Sie die Benutzung von Sonderzeichen und Groß- und Kleinschreibung.
  • Ein gutes Passwort sollte mindestens acht Zeichen lang, besser noch länger sein.
  • Ändern Sie sämtliche Standardpasswörter Ihrer Infrastruktur (wie beispielsweise das Ihres Routers) umgehend in Passwörter, die nur Sie und berechtigte Personen kennen.
  • Legen Sie fest, in welchen zeitlichen Abständen Passwörter zu wichtigen Infrastruktursystemen oder Firmen-Tools geändert werden müssen.
  • Erwägen Sie gegebenenfalls den Einsatz eines Passwort-Managementsystems, damit Passwörter nicht im Klartext auf den Desktops der Mitarbeiter abgelegt werden.
  • Legen Sie Richtlinien fest, nach welcher Zeit Bildschirme gesperrt werden sollten (auch remote).

Hierbei sollten Sie unbedingt darauf achten, auch selbst Ihre eigenen Regeln zu beachten – nicht nur, um als Vorbild zu gelten, sondern auch, weil Ihr Administrator-Zugang für Kriminelle vermutlich besonders wertvoll wäre.

 

Legen Sie Ihre Backup-Strategie fest und nutzen Sie RAID-Systeme

Backups sind ein absolutes Muss. Ihren Wert erkennen viele aber erst, wenn Daten verloren gegangen oder beschädigt wurden. Auch für die regelmäßigen Backups liefert die Cloud eine gute Lösung. Denn hier erfolgen Backups der hinterlegten Daten automatisch beim und vom Cloud-Anbieter. Wenn dennoch Daten auf einer lokalen Festplatte hinterlegt sind, müssen Backups zwingend selbst durchgeführt werden.

Herkömmliche Festplatten speichern Daten magnetisch auf speziellen rotierenden Metallplatten. Mögliche Fehlerquellen wie mechanischer Verschleiß, starke Erschütterungen und die begrenzte Lebensdauer sind Ursachen für Datenverluste oder zerstörte Daten. Der Trend geht daher immer mehr hin zu SSD-Festplatten (Solid-State-Drive). Sie bestehen aus elektronischen Speicherbausteinen und benötigen keine mechanischen und rotierenden Elemente. Zudem sind sie wesentlich schneller als herkömmliche Festplatten und sie sind immun gegen Erschütterungen. Daten lassen sich nicht mehr löschen oder überschreiben.

So genannte RAID-Systeme (RAID = „Redundant Array of Independent Disks”) verringern zudem die Gefahr einer Beschädigung oder des Verlusts von Daten im Falle einer defekten Festplatte. Mehrere Festplatten werden schließlich so zusammengefügt, dass sie für den Anwender als eine Festplatte erscheinen. Fällt ein Laufwerk aus, stellt aufgrund gezielt redundanter Informationen ein Rebuild nach dem Ersatz der defekten Platte den ursprünglichen Zustand wieder her. Backups werden aber auf keinen Fall ersetzt.

Der Diebstahl von Daten wird oft viel später oder gar nicht bemerkt. Eine Verschlüsselung der Daten ist daher eine Lösung. Ohne Passwort sind Daten schließlich wertlos. Gerade bei mobilen Geräten ist es wichtig, die lokale Festplatte zu verschlüsseln. Auch USB-Sticks oder externe Festplatten sollten immer mit einem sicheren Schlüssel als Passwort geschützt werden. Gerade bei der Vielzahl an Passwörtern lohnt sich ein so genannter Passwort-Safe. Und um sichere Passwörter zu finden, ist der Einsatz eines Passwortgenerators sinnvoll.

Datendiebstahl wird oftmals über Phishing in die IT-Strukturen verursacht. Dieses so genannte Social Engineering hat das Ziel, dass der Empfänger einer Phishing-Mail eine Datei oder einen Link innerhalb einer E-Mail öffnet oder anklickt. Gelingt das, wird zumeist ein Trojaner ins System installiert. Da helfen Firewall-Systeme und Antivirensoftwares. Bei der Wahl ist es allerdings wichtig, darauf zu achten, dass keine Einbußen bei der Geschwindigkeit zu spüren sind.

 

So konfigurieren Sie Ihre Firewall optimal

Firewalls der nächsten Generation oder „intelligente Firewalls“ mit Funktionen wie Intrusion Protection (Schutz vor Eindringlingen, IPS) sichern nicht nur das Unternehmensnetzwerk und die Geräte der Mitarbeiter, sondern können auch Schutz vor Datenlecks bieten. Diese Firewalls verfügen über integrierte Funktionen, die reagieren können, sobald sie ein ungewöhnliches Verhalten oder einen unbefugten Zugriff feststellen, der ein Datenleck bedeuten könnte.

Verzichten Sie bei der Konfiguration möglichst auf potenziell gefährliche Any-Any-Zuweisungen – hierbei kann jedes Gerät über jeden Port mit einem anderen kommunizieren. Öffnen Sie jedoch in Ihrem Router all diejenigen Ports für ausgehende Anfragen, die üblicherweise für gängige Büroanwendungen genutzt werden. Hierzu gehören:

  • Port 80 und 8080: Normaler Web-Traffic
  • Port 443: HTTPS (sichere Webseiten)
  • Port 53: DNS-Anfragen
  • Port 110 (POP3) und 143 (IMAP): für unverschlüsselte E-Mails. Den SMTP-Port 25 sollten Sie möglichst nicht freigeben, da infizierte Rechner hierüber sonst möglicherweise Spam verschicken könnten.
  • Port 465 (SMTP über SSL), 993 (IMAP über SSL) und 995 (POP3 über SSL): Für verschlüsselte E-Mails. Auch hier gilt, dass Sie den SMTP-Port nur dann freischalten sollten, wenn neben Webmailern auch etablierte Mailprogramme wie Microsoft Outlook verwendet werden.

Andere Ports hingegen können Sie optional freigeben, wie beispielsweise:

  • Port 21: FTP-Verbindungen
  • Port 691: MS Exchange Routing in entsprechenden Umgebungen
  • Port 1503: Windows Live Messenger
  • Port 23399: Skype
  • Port 5938: Teamviewer

Je nachdem, welche Dienste außerdem bei Ihnen zum Einsatz kommen sollen, können weitere Portfreigaben notwendig sein. Eine Liste mit weiteren Portzuordnungen und Erläuterungen finden Sie in Windows-Umgebungen unter dem Pfad „C:WINDOWSsystem32driversetcservices” (öffnen Sie die „services”-Datei mit einem geeigneten Texteditor).

Eingehende Verbindungsanfragen sollten Sie, außer gegebenenfalls für VPN-Verbindungen (falls genutzt), generell ablehnen lassen.

Nutzen Sie ausschließlich vertrauenswürdige DNS-Server

Die Feststellung des Domain-Namens ist einer der ersten Schritte, die ein System ausführt, wenn es eine Verbindung im Internet herstellen möchte. Doch wenn ein Netzwerk von böswilligen Akteuren übernommen wurde, kann eine Firewall dies nicht unbedingt erkennen. Daher ist Domain-Spoofing – das Vortäuschen der Domain eines anderen Unternehmens oder einer anderen Person – eine beliebte Technik von Cyberkriminellen.

Der DNS-Schutz verhindert dies, indem IP-Adressen durch schwarze Listen mit bekannten bösartigen Websites gefiltert werden und DNS-Server bestimmten Tests unterzogen werden, um zu bestätigen, dass sie genau das tun, was sie tun sollen. Und da er so früh in den Prozess eingreift, kann er ein Datenleck verhindern, bevor es überhaupt entstehen konnte.

Nutzen Sie daher ausschließlich Server, die allgemein als vertrauenswürdig bekannt sind oder die von Ihrem Provider direkt empfohlen werden. Da die sogenannten Domain Name Server dazu dienen, dem Namen einer Website eine IP-Adresse zuzuordnen, könnte dieses System dazu genutzt werden, eigentlich harmlose Anfragen an eine bestimmte Website auf ein fremdes System umzuleiten. Dieses wirbt dann mit ähnlicher Optik wie die Originalseite, um an sensible Eingaben wie Passwörter oder Kreditkartendaten heranzukommen.

 

Stellen Sie Regeln für den Internetverkehr auf

Die schnellste Internetleitung nützt Ihnen wenig, wenn mehrere Mitarbeiter gleichzeitig und ohne Bandbreitenbegrenzung in 4K-Qualität Videostreams schauen. Definieren Sie daher Maximalwerte für die Bandbreitenauslastung, sodass zu jeder Zeit genügend Reserven auch für andere Mitarbeiter verbleiben. Nicht jeder Download muss mit der maximal verfügbaren Geschwindigkeit abgeschlossen werden.

Einen guten Kompromiss stellen hier sogenannte „Fair-Queuing-Rules” dar, die Sie in den meisten Routern konfigurieren können: Hierbei wird die verfügbare Internetbandbreite einfach unter den zugreifenden Nutzern aufgeteilt. Befindet sich jemand also alleine im Büro, bekommt er oder sie alleine die volle Bandbreite des Anschlusses zur Verfügung gestellt. Bei zehn Nutzern bekommt jeder entsprechend ein Zehntel der verfügbaren Geschwindigkeit zur Verfügung gestellt.

Ob Sie generell die Nutzung von YouTube und anderen Streaming-Diensten untersagen, ist sicherlich genauso eine Frage Ihrer verfügbaren Bandbreite wie Ihrer Unternehmenspolitik. Werfen Sie am besten gelegentlich einen Blick in Ihre Logfiles, um Verursacher hoher Datenmengen zu identifizieren und im Sinne aller mögliche Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Dazu zählen beispielsweise eine Bandbreitenbegrenzung pro IP-Adresse. Entsprechende sogenannte QoS („Quality of Service”)-Tools wie Netlimiter helfen Ihnen hier eventuell weiter, sofern Ihr Router diese Funktion nicht von Haus aus unterstützt.

 

E-Mail-Gateway-Sicherheit und Inhaltskontrolle

Mechanismen für die E-Mail-Gateway-Sicherheit scannt Ihre Konten auf typische Cyber-Bedrohungen wie Malware und Ransomware. Fortgeschrittene Versionen solcher Tools sind auch in der Lage, Sendungen mit Schadcode abzufangen, bevor diese den Empfänger erreichen.

Da E-Mail jedoch eine Schwachstelle bildet, lohnt es sich, auch eine E-Mail-Inhaltskontrolle zu installieren. Diese nutzt KI, um Texte, Bilder und Anhänge nach möglichen Datenlecks zu durchsuchen und kann Sie sogar warnen, wenn Mitarbeiter vertrauliche oder sensible Inhalte teilen.

 

BYOD („Bring your own device”) – Ja, aber mit System

Eine Möglichkeit, den Büromitarbeitern mehr Flexibilität zu gewähren, ist, ihnen das Verwenden eigener Geräte im Büronetzwerk zu erlauben. Dies kann jedoch zu Problemen führen, wenn auf den Geräten möglicherweise Schadsoftware oder Viren vorhanden sind und sich diese im Büronetzwerk verteilen. Hier hilft ein gründlicher Check, bevor ein neues Gerät im Firmennetz zugelassen wird.

Die meisten Router ermöglichen es anschließend, DHCP-Zuweisungen nur an bestimmte MAC-Adressen (eindeutige Hardware-Adressen, die pro Gerät beziehungsweise Netzwerkkarte vergeben werden) zu erlauben. Nachdem Sie also ein neues BYOD-Gerät überprüft haben, notieren Sie sich dessen MAC-Adresse und schalten Sie genau diese für Ihr Büronetzwerk in der DHCP-Konfiguration frei.

Mit besonderen Werkzeugen für den Endgeräteschutz können Sie sehen, welche Geräte, wie beispielsweise Laptops und Smartphones, auf Ihre Unternehmensdaten zugreifen oder diese herunterladen und wo, so dass jede ungewöhnliche Aktivität erkannt werden kann.

 

Auch im Homeoffice sollten klare Regeln gelten

Wählen sich Ihre Mitarbeiter von zu Hause aus per VPN in Ihrem Büronetzwerk ein? Dann werden deren heimische Computer wie ein Teil Ihres internen Netzwerks behandelt. Das bedeutet auch, dass sich ausgehend von den privaten Rechnern der Mitarbeiter mögliche Schadsoftware in Ihrem Netz verbreiten könnte. Daher sollten möglichst auch Homeoffice-PCs denselben oder wenigstens ähnlichen Standards unterliegen wie Ihre Bürohardware.

Achten Sie außerdem darauf, dass die heimischen Rechner durch deren Anwender oder durch Sie so konfiguriert werden, dass sie für das normale Surfen nach VPN-Einwahl deren eigene Internetverbindung nutzen – sonst kann es schnell passieren, dass Ihre Büro-Datenleitung von den Homeoffice-Geräten mitbenutzt (und somit zusätzlich belastet) wird. Unter Windows muss hier in der VPN-Verbindung der Haken bei „Standardgateway für das Remotenetzwerk verwenden” entfernt werden, sofern er gesetzt war.

All-IP oder nicht? Die Vorteile einer standardübergreifenden Lösung auch für Telefonie

Das Thema All-IP ist spätestens seit der geplanten, endgültigen Abschaltung von ISDN in aller Munde. Sofern Sie ohnehin Ihre IT-Infrastruktur neu planen, können Sie sich eventuell die Anschaffung einer Hardware-Telefonanlage sparen. Die Lösung heißt Cloud-PBX: Hierbei sind die verwendeten Arbeitsplatztelefone nichts anderes als kleine Computer – die Ihre vorhandene Internet-Leitung genauso nutzen wie die dort ebenfalls angeschlossenen Computer. Mehr zum Thema All-IP verraten wir Ihnen auch an anderer Stelle in diesem Magazin.

Was hinter dem Begriff Unified Communications steckt, wie smarte Business-Kommunikation Ihre Position im Wettbewerb stärkt und auf was es im digitalen Geschäftsbetrieb sonst noch ankommt, erfahren Sie auch in unserem kostenlosen PDF-Whitepaper zum Thema UCC.

 

Ihre interne IT-Infrastruktur: Darauf kommt es an

  • Wenn Sie ein Firmennetzwerk einrichten, sollten dessen Sicherheit an erster Stelle stehen – ohne jedoch unnötige Einschränkungen zu machen.
  • Verlagern Sie Backups in die Cloud und nutzen Sie hausintern ausschließlich RAID-Systeme für den gemeinsamen Zugriff.
  • Geben Sie in Ihrer Firewall nur wirklich benötigte Ports frei und sperren Sie Ihr Büronetzwerk gegen Zugriffe von außen.
  • Sorgen Sie dafür, dass sämtliche Client-Rechner, auch im Homeoffice, bei Ihnen „bekannt” sind und über diese über aktuelle Updates verfügen.
  • Auch Geräte, die von den Mitarbeitern mitgebracht werden, sollten auf dem neuesten Stand sein und einzeln im Netz registriert werden.

Quelle:

https://www.vodafone.de/business/featured/digitales-business/digitaler-arbeitsplatz/ein-sicheres-internes-firmennetzwerk-einrichten-wichtige-tipps/

Was ist eine Cloud-Architektur?

Kaum etwas hat die digitale Welt in den letzten Jahren so nachhaltig verändert wie das Thema Cloud-Lösungen. Allein für das Jahr 2021 erwartet das Beratungsunternehmen Gartner einen Anstieg des weltweiten Public-Cloud-Umsatzes um rund 23 Prozent. Am Cloud Computing führt somit kein Weg mehr vorbei. Grund genug, sich mit der eigenen Cloud-Architektur zu beschäftigen.

Längst ist der partielle oder unternehmensweite Umstieg auf Cloud-Lösungen keine Domäne von Großunternehmen mehr, die hier lange Vorreiter waren. So gaben zuletzt gegenüber dem Statischen Bundesamt 24 Prozent aller befragten kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) mit bis zu neun Beschäftigten an, kostenpflichtige Cloud-Computing-Angebote aktiv zu setzen. Noch im Jahr 2018 waren es noch 18 Prozent gewesen. Die Cloud wird also auch für immer mehr mittelständische Handwerksbetriebe und Dienstleistungsunternehmen zu Datenspeicherort und IT-Plattform der Wahl. Ob Großunternehmen oder KMU: Für alle stellt sich beim Umstieg gleichermaßen die Frage nach der zum Unternehmen passenden Cloud-Architektur.

Was ist eine Cloud-Architektur?

Kurz gesagt: Die Architektur einer Cloud definiert, wie diese strukturell aufgebaut ist und wie die darin eingesetzten Technologien miteinander verknüpft sind. Weiterhin bestimmt sie, nach welchen Regeln Anwendungen in die Cloud eingebunden sind und wie sie darin ausgeführt werden können. Die Architektur einer Cloud ist also mit den Bau- und Wartungsplänen eines großen Gebäudes vergleichbar.

Am Anfang steht beim Entwurf einer Cloud-Architektur immer das Lastenheft des Kunden: Welche Anforderungen werden hinsichtlich Skalierbarkeit, Sicherheit und Stabilität an die Cloud gestellt? Wie soll diese an das Internet oder an Kundensysteme angebunden werden? Welche Applikationen oder Entwicklungsumgebungen müssen auf ihr laufen? Ist das Unternehmen bereits weit vorangeschritten auf dem Weg zur Industrie 4.0 und setzt auch in seiner eigenen Fertigung auf Technologien des IoT, die wiederum mit der Unternehmens-Cloud verknüpft werden sollen?

Aus diesem Anforderungsprofil ergibt sich, wo das Cloud Computing stattfinden soll (sogenanntes Deployment). Aber auch der technische Level, auf dem die Cloud-Dienste bereitgestellt werden sollen, muss passend zu den Spezifikationen des Kunden ausgewählt werden.

Ziel ist immer eine Gesamt-Architektur, die für den Kunden Kosten spart und seine betriebliche Effizienz deutlich steigert.

Welche Cloud-Architektur-Modelle gibt es?

Mögliche Deployment-Modelle für Clouds sind die öffentliche Public Cloud, die für eine einzelne Organisation bereitgestellte Private Cloud oder die Community Cloud, die gleich einer ganzen Gruppe von Benutzern zur Verfügung steht. Auch Kombinationen aus verschiedenen Deployment-Modellen können sinnvoll sein, etwa die sogenannte Hybrid-Cloud, die wiederum Public Cloud und Private Cloud unter einem Dach zusammenführt.

Auswählbare Level des Cloud Computing sind auf niedriger Ebene die reine Infrastruktur-Cloud (Infrastructure as a Service, kurz: IaaS) oder die Plattform-Cloud (PaaS). Auf höheren Ebenen gibt es zum Beispiel die Cloud als Software as a Service (SaaS). Auch hier gibt es wieder weitere Formen und Mischformen, sodass in der Praxis jede Cloud individuell auf die Kundenwünsche angepasst werden kann.

Immer beliebter wird die Cloud als Function as a Service (FaaS). Hier wird weder Rechenkapazität oder Software bereitgestellt, sondern der Kunde nutzt lediglich eine oder mehrere Funktionen des Cloud-Anbieters. Diese Funktionen sind oft hoch spezialisiert und sehr rechenintensiv. Das kann beispielsweise Echtzeit-Routing im Straßenverkehr sein oder auch eine multilinguale Spracherkennung.

Applikationen in die Cloud Architektur einbinden – das ist zu beachten

Eine wichtige Teildisziplin der Cloud-Architektur-Definition ist das richtige Einbinden von Applikationen und Anwendungs-Umgebungen in die Unternehmens-Cloud. Hier gibt es gleich mehrere Punkte, die Sie vor der Entscheidung über Ihre Cloud-Architektur klären sollten:

  • Welche Anwendungen müssen von Anfang an in der Cloud laufen und welche zukünftigen Applikationen, die bisher noch nicht im Unternehmen eingeführt oder überhaupt entwickelt sind, sollen später in die Cloud integriert werden können?
  • Sollen eine oder mehrere APIs (Application Programming Interfaces) in der Cloud zum Einsatz kommen und wie sollen die Zugriffsrechte hierauf organisiert sein? Soll es möglich sein, dass neben internen Programmierern auch Partner oder externe Programmierer über eine API Anwendungen entwickeln, die dann in der eigenen Cloud laufen?
  • Wie sollen innerhalb der Cloud die Ressourcen zwischen den einzelnen Anwendungen verteilt werden und welche Prioritäten gibt es dabei?
  • Wie funktioniert die Kommunikation zwischen den einzelnen Anwendungen in der Cloud? Welche Middleware wird hierfür eingesetzt und wie regelt sie den Informationsaustausch zwischen den Applikationen?
  • Welche Anwendungen erzeugen welche Datenbestände? In welcher Form werden diese Daten wiederum organisiert und anderen Anwendungen zwecks Auswertung oder Weiterverarbeitung zur Verfügung gestellt?
  • Kommt künstliche Intelligenz im Unternehmen zum Einsatz und wie greift diese auf Datenbestände oder Anwendungen der Cloud zu?

Skalierbarkeit der Cloud Architektur – wenn Leistung kein Limit kennt

Einer der größten Vorteile der Cloud gegenüber On-Premises-Lösungen ist ihre einfache Skalierbarkeit – immer passend zum sich stetig verändernden Ressourcenbedarf der Kunden. Egal, ob Ihr Unternehmen kurzfristig mehr Rechenleistung für eine Anwendungsentwicklung benötigt, Ihr Webshop aufgrund saisonaler Schwankungen oder einer laufenden Marketing-Maßnahme mehr Kapazitäten verlangt oder Sie innerhalb Ihrer Big-Data-Bestände komplexe Auswertungen durchführen möchten, um hieraus Smart Data zu gewinnen: In allen Fällen können Sie bei Ihrem Cloud-Dienstleister kurzfristig mehr Speicherpower oder Rechenleistung nachfordern. Und nach Rückgang der Nachfrage können Sie ungenutzte Ressourcen auch wieder freigeben. Je nach Vertragsmodell geht dieses Herauf- oder Herunterskalieren in der Regel sogar automatisch.

Unterschieden wird hierbei zwischen der vertikalen und der horizontalen Skalierbarkeit Ihrer Cloud-Architektur. Eine vertikale Skalierung bedeutet, dass bei wachsender Nachfrage beispielsweise eine einzelne Applikation auf eine stärkere virtuelle Maschine umgeleitet wird, sie mehr Festplattenspeicher oder zusätzliche Rechenkerne zur Verwendung erhält, aber dabei weiterhin auf dem selben Server läuft.

Die horizontale Skalierung hingegen beschreibt das reale Hinzufügen weiterer physischer Maschinen zum Rechencluster bei ihrem Cloud-Anbieter. In der Praxis funktioniert das horizontale Skalieren meist schneller und ohne zwischenzeitliches Einfrieren Ihrer Prozesse, weshalb es zu bevorzugen ist.

Die Fähigkeit, besonders schnell auf Schwankungen zu reagieren, wird wiederum als Elastizität bezeichnet. Ihr Cloud-Anbieter nennt Ihnen Details zu Skalierbarkeit und Elastizität seiner Produkte.

 

Die richtige Cloud-Architektur für höchste Datensicherheit oder Edge Computing

Last but not least sollten Sie auch Standort-Fragen bei Ihrer Cloud-Architektur berücksichtigen. So kann das Verteilen Ihrer Daten auf möglichst weit auseinander liegende Rechenzentren ein guter Schutz gegen Totalverlust sein. Risiken minimieren sich, wenn Backups auf unterschiedliche Server in unterschiedlichen Rechenzentren in unterschiedlichen Ländern verteilt werden. Extremereignisse (Zusammenbruch des Stromnetzes, Feuer, Wasserschaden), die im Zweifelsfall nur einen Standort oder ein Land betreffen, schaden Ihnen so weniger.

Umgekehrt bedeutet mehr Dezentralität aber auch höhere Datenlaufzeiten. Für zeitunkritische Anwendungen wie das Versenden eines Kundenmailings ist dies nicht relevant. Anders sieht dies aus für Unternehmen, die an der Börse Hochgeschwindigkeitshandel betreiben. Aber auch das wachsende Segment der autonom verfahrenden Transport- und Fertigungsmaschinen ist auf schnelle Cloud-Speicher angewiesen. Hier schafft der neue Mobilfunkstandard 5G die technischen Voraussetzungen, um in Echtzeit Telemetriedaten mit einem Rechenzentrum auszutauschen und Ihre Fahrzeuge so sicher durch Produktionsumgebungen zu manövrieren. Unnötig lange Datenlaufzeiten können sich aber nachteilig auf Präzision und Verfahrgeschwindigkeit auswirken.

Auch beim Edge Computing sind kurze Datenlaufzeiten wichtig. Hierunter wird das Erzeugen und direkte Weiterverarbeiten großer Datenmengen am Rand („Edge“) Ihrer Cloud oder Unternehmens-IT verstanden. Sinnvoll ist das Edge Computing beispielsweise für Fertigungsanlagen mit Sensoren, die riesige Datenmengen erzeugen, die wiederum direkt andere Maschinen ansteuern: Zum Beispiel eine Hochgeschwindigkeitskamera mit Mustererkennung, die wiederum eine CNC-Fräse programmiert. Laufen diese Daten unterwegs allerdings doch durch Ihre Cloud und dabei zwischen mehreren Rechenzentren hin und her, wird deren Latenz wieder so hoch, dass das Edge Computing nicht mehr funktioniert und die Maschine im schlimmsten Fall abschaltet.

Eine gute Cloud-Architektur ist also eine Architektur, die Skalierbarkeit, Sicherheit, Geschwindigkeit und viele andere Cloud-Parameter gemäß den Unternehmensanforderungen berücksichtigt und optimal zu einem Paket zusammenschnürt.

Quelle:

https://www.vodafone.de/business/featured/digitales-business/digitale-geschaeftsprozesse/was-ist-eine-cloud-architektur/